Wir haben Mitte Juni und momentan 30 Grad im Schatten.
Was die Kundin mit dem Fettfutter (Wintervogelfutter mit besonders hohem Brennwert) vor hatte, habe ich nicht hinterfragt.
Ich hoffe jedenfalls, dass sie es nicht den Vögeln gibt. Die verlernen sonst irgendwann völlig, wie man selbständig nach Nahrung sucht.
Leider nicht. Unsere Bedienungsabteilung und den dazugehörigen Wursttresen haben wir bereits schon im Oktober 2000 abgebaut. Aber wie sollte man sich auch als Kundin so schnell an diese plötzliche und völlig unerwartete Veränderung gewöhnen?
Eine Kundin stand mehrere Minuten vor dem Kühlregal mit Bio-Produkten (Molkereiprodukte und Vegetarisches) und betrachtete die Ware. Sie wirkte recht unschlüssig und so erkundigte sich mein Mitarbeiter Gregor schließlich bei ihr, ob er ihr helfen könne und ob sie etwas Bestimmtes suchen würde.
Vor ziemlich genau vier Wochen musste unser Regal mit Zeitungen und Zeitschriften ein Stückchen nach vorne wandern.
Nun stand ein kleines Mädchen, vielleicht sechs oder sieben Jahre alt, vor der Zeitschriftenplatzierung, sah sich sehr konzentriert die Regale an und versuchte aus seiner Mutter herauszuquetschen, ob sie merken würde, was sich hier verändert hätte. Mami drängelte allerdings nur, dass ihre Tochter endlich zur Kasse kommen solle und interessierte sich nicht im Mindesten für eine mögliche Veränderung.
Aber immerhin: Die Kleine war bislang die einzige Person aus meinem Kundenkreis, die den Umbau bemerkt hat und darüber sprechen wollte...
Heute Morgen, noch vor sieben Uhr und während hier eine gerade mal zum Brot packen ausreichende Beleuchtung im Laden eingeschaltet war, verirrten sich zwei Kunden hier im geschäft. Darüber wundere ich mich mittlerweile ja nicht mehr...
Nun war einem der beiden Kunden allerdings sein Handy während des Laufens aus der Hand gerutscht, hat sich beim Aufprall auf den harten Fußboden von seinem Akku getrennt - und schließlich sind beide Teile noch bis unter die Tiefkühltruhen gerutscht.
Eine Kollegin half den beiden bei der Suche mit einem Besenstiel aus, mit dessen Hilfe sich zumindest das Handy wieder ans Tageslicht befördern ließ. Der Akku blieb allerdings verschwunden. Im Laufe dieses Tages werde ich mal mit zwei Kollegen die Truhen etwas ausräumen und beiseite schieben. Bin mal gespannt, ob wir den Akku und was eventuell noch alles finden werden...