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Nicht gestört

Ein Kunde klingelte an der Leergutannahme. Ich ging hin und nahm ihm seine Flaschen ab.

Ich hoffe, ich habe Sie nicht beim Essen gestört

Nein, haben Sie nicht. Kein Problem.

Okay.

Wenn ich Pause mache, schalte ich die Klingel aus.

Mache ich natürlich nicht. Ich hatte in dem Moment darauf gehofft, dass der Kunde etwas in der Art äußert, dass die Klingel bislang immer sehr gut funktioniert hat.

Stattdessen lachte er nur so über meine Aussage. :-)

Exotisches Leergut (12)

Diese beiden Bierflaschen aus England hattte ein Kunde in seiner Tüte mit gemischtem Leergut. Eigentlich gibt es für die Flaschen ja kein Pfand, aber so hat er sich gefreut, dass er sie losgeworden ist - und ich hatte was für's Blog. :-)


Blaue Lasche

Ein Kunde wollte zwei Red-Bull-Dosen abgeben. Davon eine mit aufgedrucktem Pfandwert und eine, die entweder aus der Zeit vor dem Einwegpfand stammte oder nicht für den Verkauf in Deutschland bestimmt war.

Eine Kollegin sagte ihm, dass die Dose ohne Pfand wäre und sie die nicht annehmen könne und bot an, sie zu entsorgen.

Kunde: "Nein, die nehme ich wieder mit. Die werde ich schon noch woanders los."

Optimist. :-)

Die Zwei

Zwei Heranwachsende geben neuerdings spätestens alle paar Tage massenhaft Leergut ab. Immer komplette Getränkekisten und immer im Gesamtwert von 20-30 Euro.

Das wäre nicht weiter auffällig, wenn diese Kisten zumindest halbwegs sortenrein wären. Mich stört tatsächlich gewaltig, dass der Inhalt der Getränkisten bunt gemischt ist. Also so richtig bunt gemischt. Sammelsurien, wie sie bislang in jeder mir bekannten Leergutannahme entstanden sind, wie man sie aber nie zu Hause in dieser Art und vor allem Menge produziert.
Ich würde jede Wette eingehen, dass das Leergut irgendwo gestohlen ist. Nicht bei uns, auch wenn ich schon bei so manchem Mix ein sehr vertrautes Gefühl hatte, aber doch schon irgendwo.

Ich glaube, wenn die beiden das nächste Mal hier sind, werde ich einfach mal fragen, woher sie das Leergut bekommen.

Volles Leergut

Ein Kunde kam mit einer Sackkarre zur Lagertür. Auf der Karre standen zwei volle Kisten Lift Active. Mein fragender Blick sprach wahrscheinlich für sich:

Die möchte ich abgeben.

Ääähh..?

Als Leergut.

Aber... Häh?

Die sind von mir zu Hause.

Wieso?
Ich verstand ungefähr... nix.

Er fuhr fort und erklärte, dass die beiden Kisten unangerührt im Keller vergessen wurden und in der Folge abgelaufen sind. Mit MHD April 06 war der Inhalt sicherlich nicht schlecht, aber wieder mitnehmen wollte er sie auch nicht.


Exotisches Leergut (11)

Eigentlich nicht wirklich exotisch, weil beide Produkte offiziell (auch) für den Verkauf in Deutschland bestimmt sind. Staropramen kannte ich vom Namen her, von Los Amigos habe ich noch nie zuvor etwas gehört.


Dänische Beck's-Dose

Gruß vom Leergutblogger. :-)

Hier das Einwegpfandsymbol der Dänen eines skandinavischen Landes. Trotz des Aufdrucks konnte ich dem Kunden, der die Dose aus dem Ausland mitgebracht hatte, natürlich kein Pfand auszahlen. Er hatte aber volles Verständnis und entschied, dass ich das Behältnis entsorgen sollte.


Dosen und Pennyflaschen

Ein Kunde hat eine Tüte mit gemischtem Leergut abgegeben.

Zu seiner größten Verwunderung habe ich ihm zwar die beiden Wasserflaschen vom Discounter an der Ecke abgenommen, nicht aber die Bierdosen, die er beim Kiosk gekauft hat.

Tzja... Zum einen die offizielle Insellösung - zum anderen ein paar illegal ohne Pfandlogo und -berechnung veräußerte Exportdosen.

Leergut

Seit rund drei Stunden bin ich fast ununterbrochen der Leergutmann [tm]. Ich komme jedenfalls mit dem Wegräumen nicht mehr nach, so schnell bringen unsere Kunden ihre leeren Flaschen vorbei.

Dieses Foto ist vor ein paar Minuten entstanden und kann das ganze Flaschenchaos gar nicht richtig darstellen. Jedenfalls besteht mein Lager zu 2/3 aus Leergut...


Leid tun

Ich habe mit einem älteren Stammkunden über das Einwegpfand und die weitreichenden Folgen gesprochen. Er beendete das Gespräch mit der Aussage, dass wir ihm Leid tun würden.

Wir Einzelhändler sind diejenigen, über deren Köpfen zwar alles geplant ausgedacht und eingeführt wurde, aber die sich dafür unmittelbar mit den unzufriedenen Kunden auseinandersetzen müssen.

"Sie tun mir Leid.", hat er gesagt.

Ich wollt's ja nur mal erwähnt haben! :-)

Pilze sammeln

Ich habe vor langer Zeit mal einen Bericht über selbst gesammelte Pilze im Fernsehen vefolgt. Dort wurde geraten, dass man, falls man nicht ganz sicher ist, den Fund bei der Verbraucherberatung, bzw. Giftzentrale durchsehen lassen soll, damit nicht doch der eine oder andere Giftpilz mit in der Pfanne landet.

Aus diesem Service heraus entwickelte sich wohl zeitweise eine ganze andere Methode. Es wurde jedenfalls dringend davon abzuraten, alles, was nach Pilz aussieht, abzuschneiden und hinterher Spreu und Weizen fachmännisch trennen zu lassen.

So ähnlich geht es mir mitunter hier in der Leergutanname: Die Leute kommen mit großen Säcken voller leerer Gebinde. Und dann steht man da und sortiert: Einweg, Mehweg, ohne Pfand, vom Discounter (okay, das ist jetzt weggefallen), Importdosen, Gurkengläser, ganz alt mit Pfandmarke etc.

Da bekommt man immer das Gefühl, dass jemand seinen Keller ausgemistet hat und das ganze Zeug einfach mal auf gut Glück herbringt...

Alles

Eine Kundin berief sich an der Leergutannahe auf die neuesten Nachrichten: "Ich hab im Radio gehört, dass Sie jetzt alles annehmen müssen!"

"Alles" ist sicherlich relativ zu sehen und bezieht sich zum Beispiel nicht auf die von ihr mitgebrachten Importdosen ohne jegliches Pfandlogo.

Mehrweg -> Einweg (PetCycle & frz. Wasser)

Ich habe vorhin mit Frau Böttcher vom dpg-Pfandsystem telefoniert und dabei die folgenden Themen mit ihr besprochen:

Beschädigte Gebinde: Bis zu welchem Beschädigungsgrad müssen Einweggebinde angenommen werden und wie ist das Clearing möglich, wenn z.B. der Strichcode fehlt.

Die Aussage vom Umweltministerium ist eindeutig: "Auch beschädigte Einweg-Getränkeverpackungen muss der Einzelhändler zurücknehmen und das Pfand auszahlen. Der Händler sollte allerdings an Hand der auf der Verpackung aufgebrachten Kennzeichnung erkennen können, dass es sich um eine bepfandete Verpackung handelt."

Erkennen kann ein Händler ein pfandpflichtiges Einweggebinde dann nicht, wenn das Etikett fehlt. Die Argumentation, dass der Automat bei Aldi die Flasche dennoch akzeptiert, mag dem Kunden logisch erscheinen. Aber: Der Automat scannt die Flaschenform. Dies kann ein Mitarbeiter in einer Leergutannahme nicht. Er muß sich auf die Angabe auf den Etiketten verlassen können.
Genauso bei Importgetränken oder in Verkehr gebrachte Gebinde, für die tatsächlich nie Pfand verlangt wurde (wie wir es hier in Bremen schon bei vielen Kiosken und freien Lebensmittelgeschäften erlebt haben). Wie sollte ein Einzelhändler erkennen, dass für die Dose oder Flasche Pfand bezahlt wurde, wenn sie keinem Pfandsystem angehört?

Kunden, die stark beschädigte/unvollständige oder unbekannte Gebinde abgeben wollen, müssen sich also damit abfinden, dass sie sie nicht überall loswerden können.

PET-Cycle-Flaschen, z.B., sind eindeutig über den Neckring identifizierbar. Für mich auch ohne Etikett und selbst dann noch, wenn die Flasche plattgedrückt ist. Ich könnte und müßte sie eigentlich annehmen. Aber ich würde diese Flasche selber nicht wieder gutgeschrieben bekommen, da sie in den automatischen Zählzentren nicht erfaßt werden könnte und würde. Dieses Problem wird Frau Böttcher in einer der nächsten dpg-internen Besprechungen zu Worte bringen.


PET-Cycle: Genau wie einige bekannte französische Mineralwässer eine Einwegverpackung im Mehrwegkasten.

Auch zukünftig werden alle Getränke PET-Cycle-Flaschen und z.B. Volvic, Vittel und Evian in den bekannten Mehrwegkästen ausgeliefert und auch in diesen Kästen über die Großhändler wieder zurückgenommen.

Alternativ ist es ab sofort möglich, diese Flaschen auch über das dpg-System zurückzuführen. Damit können sie bei jeder Verkaufsstelle abgegeben werden, die Einwegflaschen verkauft. Das gilt natürlich nicht für die Kästen, sondern ausschließlich für die einzelnen Flaschen.

Dosenpfand: Pfandschlupf Discounter 2.Teil

http://www.heise.de/newsticker/meldung/72526:
Der erste Händler, der die Getränkepackung verkauft (Erstinverkehrbringer), zahlt 25 Cent an den Abfüller. Dieses Geld dürfen die Abfüller zunächst behalten. Zurückgenommen Verpackungen können die Händler mit dem im EAN-Code angegebenen Abfüller direkt abrechnen, sofern sie mit diesem Verträge haben. Fremdverpackungen laufen über eine Clearing-Stelle, die zurückgenommenes Leergut dann mit den jeweiligen Abfüllern abrechnet. Der so genannte Pfandschlupf, also das Geld für nicht zurückgegebene Verpackungen, verbleibt demnach den Abfüllern.

Das hat den Discountern Lidl und Aldi offenbar missfallen. Sie haben für ihre Handelsmarken ein autarkes Clearing vereinbart. Damit bleiben die Abverkaufszahlen im Dunklen -- und der Pfandschlupf in der eigenen Tasche. Nach Schätzungen der Automatenhersteller wird der Pfandschlupf von rund zehn Prozent (1,2 Millarden Euro in 2005) auf maximal zwei Prozent sinken.
Durch den Pfandschlupf werden von Discountern die Getränke selbst quersubventioniert.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa hatten die Discounter 2005 einen Anteil von über 70 Prozent am Einweg-Markt.
Aus Sicht von Verbraucherschützern nutzt der Handel das ungeliebte Pfand als Vorwand, um die wegen der Mehrwertsteuererhöhung ohnehin vorgesehenen Preisrunden durchzusetzen: "Dann ist es natürlich gut, wenn man behaupten kann, das ist alles das böse Dosenpfand schuld", sagt Carel Mohn vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Er verweist auf Schätzungen, wonach die Verbraucher bis zu 1,4 Milliarden Euro nicht eingelösten Pfands dem Einzelhandel geschenkt hätten: "Die Kassen müssten also gut gefüllt sein.

Klar. Vor allem die Kassen der Discounter. Nicht meine. :-(

Dosenpfand: Interseroh rechnet ab

Die SPAR-Zentrale Nordwest Gerhard Prahm GmbH & Co. KG (unser rechtlich eigenständiger Großhändler) hat sich entschlossen, die INTERSEROH Pfand-System GmbH mit der Rückführung und Pfandauszahlungsorganisation der durch uns vertriebenen pfandpflichtigen Einweggetränke zu beauftragen und schließt sich damit dem Vertrag der "E" an.
Die leeren Kunststoffflaschen und Getränkedosen aus dem Einwegpfand werden in den Zählzentren elektronisch über den EAN-Code gezählt und erfasst und anschließend gepresst bzw. geschreddert, um Pfandmissbrauch zu verhindern. Die gewonnenen Daten geben Informationen über den Hersteller der Verpackung, so dass die Pfandverrechnung mit diesem und mit der Annahmestelle vorgenommen werden kann

Auch diese Information verdeutlicht, warum Einwegverpackungen nicht unleserlich zerdrückt sein dürfen. Das ist keine Willkür des Handels, um das Dosenpfand zu boykottieren. Die Abfüller müssen das Pfand nämlich wieder herausrücken, damit der Händler es ersetzt bekommt. Und das geht nur über das Abrechungs-Verfahren (Clearing).
Neugierig? Eine Videoanimation von Interseroh zeigt den weiteren Weg von Dosen und Flaschen sehr anschaulich.



(Bild: Ausschnitt aus dem Interseroh-Video)