Mit der Post kam heute eine Bewerbung rein. Eine junge Dame sucht einen Arbeitsplatz als Verkäuferin. Eigentlich schade, daß ich gerade niemanden suche. Das Anschreiben ist okay, ihr Zeugnis nicht so der Hit, das beiligende Foto ist zwar qualitativ auch nicht wirklich ein Bringer, aber dabei doch irgendwie sehr sympathisch.
Ich glaube allerdings, daß sie lieber eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch als zu 'ner Tasse Kaffee bekommen möchte...
Anruf der Berufsbildenden Schulen für den Einzelhandel: Morgen fällt für einen meiner Auszubildenden der gesamte Unterricht aus und er kann den ganzen Tag im Betrieb bleiben.
Okay, könnte - wenn er nicht sowieso von Montag bis einschließlich Mittwoch auf einem innerbetrieblichen Seminar wäre und nun deswegen morgen so oder so nicht in der Berufsschule aufgetaucht wäre.
Eine Kollegin hat ihre Arbeitszeiten auf einen Zettel geschrieben. Ich werde mich bemühen, ihr da irgendwie entgegenzukommen - aber versprechen möchte ich nichts.
Eine Kollegin kam auf mich zu und hielt mir die Neulieferung Chicoree vor die Nase: Die soll ich reklamieren. Das Gemüse in der Abteilung sei schön kräftig grün, aber die neuen dagegen total blaß und unansehnlich.
Ich glaube, da ist eine kleine Runde Warenkunde fällig.
Ein anderer Mitarbeiter hat ihn dann darüber aufgeklärt, daß ich zwar "Packst Du?" spreche, aber "Du packst!" meine. Genauso formuliere ich Anweisungen auch fast immer als ein "Machst Du bitte mal..." Ich find's höflicher als den reinen Imperativ.
Ein Kollege sollte eben die alten Zeitschriften und Zeitungen sortieren. Mir hätte es auch ganz grob gereicht. Er meinte es nur gut und hat dann für jeden Titel einen eigenen Stapel begonnen. Da dafür keine Arbeitsplatte reicht, hat er auf dem Fußboden gearbeitet.
Zum Glück habe ich ihn noch rechtzeitig davon abbringen können, den Lagerboden in ein Mosaik zu verwandeln. So gründlich hätte es nämlich gar nicht sein müssen...
Eine Kassiererin, die nur zur Pausenablösung mitkassieren mußte, hatte einen Umsatz von 15,32€ (In Worten: Fünfzehn 32/100) in ihrer Kasse.
Und dafür wurde der Kasseneinsatz nun zweimal, einmal bei der Übergabe und einmal zur Abrechung, nachgezählt. Da hätte man die Ware für 15 Euro fast besser verschenken können...
Ich habe den lieben Mitarbeitern schon so oft erzählt, daß sie sich vor Antritt ihrer Pause darum kümmern müssen, daß noch eine weitere Kasse rausgegeben wird.
Aber sich dann darüber beschweren, daß man hier nicht in Ruhe Pause machen kann... :doh:
Mit unserer Kassensoftware kann ich ermitteln, wie lange jeder Kassierer durchschnittlich benötigt, um einen Kunden abzufertigen. Zum Wochenende wird die Liste aller Kassenkräfte automatisch ausgedruckt, so daß man direkt die einzelnen Werte vergleichen kann.
Ein Kollege schlug folgendes vor: Ich sollte einen Wettbewerb veranstalten. Wer z.B. den geringsten Monatswert hat, kann irgendetwas gewinnen. Praktischer Nebeneffekt: Die Kassierzeit wird verkürzt, die Kunden werden zufriedener.
Werden sie das wirklich? An der Kasse hat man nicht viele Möglichkeiten, Zeit zu sparen. Wenn so ein Wettbewerb darauf hinauslaufen würde, daß Kunden nur noch stupide abkassiert werden und sämtliche zwischenmenschlichen Elemente verschwinden, dann kann ich auf so einen Wettstreit besser verzichten.
Da bleibe ich lieber bei der bewährten Methode, vor dem Kassiervorgang den Kunden bei einer freundlichen Begrüßung anzusehen und später dann gleichermaßen zu verabschieden.