Ein Kollege fragte mich eben, an welchem Datum ich Geburtstag hätte. Eine ältere Kundin (~80 Jahre) möchte das gerne wissen. Irgendwie beschäftigt mich das jetzt, aber bestimmt habe ich die Sache auch bis Mitte Dezember wieder vergessen.
Ich glaube, ich möchte keine weiteren Details wissen.
Eine mögliche Erklärung für die vielen Leute, die neuerdings bei uns anrufen und sich danach erkundigen, ob wir auch nach Hause liefern, könnte sein: Hier in der Nähe schließt in den nächsten Tagen ein alteingessenes Feinkostgeschäft, das ebenfalls Lieferungen durchgeführt hat.
Eine alte Dame, die sich von uns mit Ware beliefern läßt, beklagte sich darüber, daß unsere Botin immer so viel Parfum säuft auflegt.
Sie muß nach den Lieferungen immer sehr lange die Wohnung komplett lüften, da sie unter Asthma leidet und von dem starken Geruch keine Luft mehr bekommt.
Heute haben gleich drei Kunden angerufen und gefragt, ob wir auch Ware nach Hause liefern. Es gibt schon komische Zufälle. Solche Anfragen kommen normalerweise nur vereinzelt alle paar Wochen vor.
Eine dieser möglicherweisen neuen Kundinnen wollte auch gleich zwei Kisten Mineralwasser geliefert bekommen. Danach sind ihr noch rund ein Dutzend weitere Artikel eingefallen, die sie geliefert haben möchte.
Nachdem ich alles aufgeschrieben hatte, erkundigte ich mich natürlich auch zwangsläufig nach dem Namen und der Adresse. Hätte ich das bloß vor der ganzen Schreiberei getan. Wir liefern nämlich aus logistischen Gründen nur in einem bestimmten Radius um den Laden. Aber nun habe ich ihr das zugesagt, also bekommt sie ihre Sachen. Ich habe sie aber vorgewarnt, daß das durchaus heute abend erst um 20:30 Uhr sein kann - dann fahre ich da nämlich persönlich noch mit dem Auto bei ihr vorbei.
Aber 'ne Dauerlösung ist das auch nicht.
Zwei Stammkundinnen haben mir eben einen großen, mit leeren Bierdosen gefüllten, Müllsack vor die Füße gestellt. Nachdem ich die ersten Dosen beäugt hatte, sagte ich den beiden, daß die Dosen nicht von uns sind (Mangels "P"-Symbol) und ich die nicht annehmen könne. "Doch, die haben wir hier gekauft!", war die Antwort.
Nach meiner Frage nach den Pfandmarken, haben sie mir einen zwei Zentimeter dicken Stapel von den Dingern in die Hand gedrückt. Ich hätte nicht gedacht, daß nach so langer Zeit noch welche von den alten Dosen zurückkommen würden. Ist ja auch kein Problem. Über eine Clearing-Gesellschaft bekomme ich das Pfandgeld nach wie vor zurückerstattet.
Angeregt durch die Diskussion von Freitag über hypersensible Vegetarier und radikale Veganer habe ich heute mal einen besonderen Kunden von mir angesprochen. Dieser Mensch ist Veganer aus Überzeugung und kauft auch z.B. keine Schuhe aus Leder. Das alles tut er sehr bewußt und aufgeklärt. Er gibt vegane Kochkurse und kauft Dosenfutter für seine Katzen. Und er hat das genialste Gyros gebraten, das ich je gegessen haben - aus Sojaflocken!
Ihn habe ich jedenfalls eben gefragt, ob er ein Problem damit hat, daß die wie Würstchen und Frikadellen aussehenden und teilweise sogar auch so schmeckenden vegetarischen Produkte neben den abgepackten echten Würstchen stehen. Hat er nicht. Warum sollte er auch. Und alle anderen hat er stumpf als Spinner abgetan, die kurz vor der Schizophrenie stehen. Danke, das beruhigt mich sehr.
Eine Kundin suchte einen bestimmten fertigen Pudding, von dem sie nur noch wußte, wo er gestanden haben soll. Außerhalb des Kühlregals bei den haltbaren, nicht kühlpflichtigen, Produkten. Leider konnte sie sich nicht mehr im Mindesten an den Namen des Produkts erinnern.
Offensichtlich haben wir den Artikel nicht mehr im Sortiment. Ihre Beschreibungen waren aber dermaßen undeutlich, daß mir beim besten Willen nicht einfallen wollte, was sie meint. Es soll sich dabei um Vanillepudding mit Fruchtsoße handeln. Erst war sie sich nicht sicher, ob da vier oder zwei Becher in einer Packung waren. Dann wußte sie auch nicht mehr, ob die im Karton standen oder ausgepackt. Als sie dann noch erwähnte, daß die Becher einen durchsichtigen Deckel gehabt haben sollen und nur mit einer Art Pappring zusammengehalten wurden, kam mir der Gedanke immer näher, daß sie sich möglicherweise vollkommen im Laden vertan haben könnte und genau dieses Produkt in Wirklichkeit noch nie bei uns gekauft hat. Ich kapitulierte jedenfalls und habe ihr freundlich mitgeteilt, daß wir den Pudding leider nicht wiederbekommen werden.
Das war zwar eine Notlüge, aber so ganz ohne Anhaltspunkte wird es schwierig, einen Artikel zu identifizieren...
Vorgeschichte: Ich habe auch Dinkelchen von Dr.Quendt im Sortiment. Auf der Rückseite der Packung sind als weitere Dr.Quendt-Produkte die Bemmchen und Kokos-Schmätzchen abgebildet.
Eine mir namentlich bekannte Kundin mit ein paar Tüten Dinkelchen im Einkaufswagen hat mir eben eine der Tüten vor die Nase gehalten und mich gefragt, ob ich die anderen Sorten von denen auch noch besorgen könnte. Die würden nämlich sehr lecker schmecken. Auf meine erstaunte Frage, welche anderen Sorten sie meinte, zeigte sie mir die Bilder von den Bemmen und Schmätzchen. Sie möchte die unbedingt haben, weil die wirklich lecker sein sollen. Während ich versuchte, die Artikel anhand der Bilder zu identifizieren, wunderte sie sich recht lautstark: "Was ist'n das überhaupt..?".
Ich stelle fest: Sie hat keinen Schimmer, was das für Artikel sind, will sie aber unbedingt haben, weil die so lecker schmecken. :doh:
Durch unseren Umbau bedingt, liegen unsere Soja- und Gluten-Produkte (Vegane Bratlinge in dutzenden Variationen als Fleischersatz) nicht mehr in einer eigenen flachen Kühltruhe, sondern teilen sich ein Kühlregal mit Convenience-Produkten. Die rechte Hälfte des Regals besteht ausschließlich aus Vegetarischem, die linke Seite ist gefüllt mit Frikadellen, Bratwürsten und Fertiggerichten (Chilled Food).
Einige Veganer haben mich nun schon regelrecht dafür beschimpft, daß das einfach nur ekelig sei und sie hier nicht mehr einkaufen werden. Wenn sie die "Kadaver" sehen müssen, würde ihnen schlecht werden.
Da wir durch die neue, deutlich übersichtlichere Plazierung auch belegbar mehr Umsatz mit diesem Sortiment machen, werde ich auf ein paar meckernde Leute keine Rücksicht nehmen. Eine Lösung, die allen gefällt, wird es niemals geben.
Eine Kundin ruft die Frage ins Lager hinein, wo wir denn ein bestimmtes Bier stehen hätten. Das Bier steht auf einem Sonderaufbau direkt an der Lagertür, vom Lager aus gesehen auf der linken Seite.
Ich rief der Kundin zu, daß das genau rechts von ihr stehen würde. Sie dreht sich nach links um, sucht natürlich vergeblich, läuft suchend den Gang entlang und hatte schon einige Meter zurückgelegt, bis ich sie ansprechen konnte um ihr zu zeigen, daß ich die andere Seite meinte.
Ein Kunde fragte, ob er von hier aus ein Fax verschicken dürfte. Klar, kein Problem. Normalerweise. Kann ja auch keiner ahnen, daß das nicht funktioniert. Im Sendebericht stand "Keine Antwort". Der Kunde ist weg, das Fax nicht. Hmm.
Vielleicht war die Nummer ja falsch. Ich werde die Versicherung jetzt im Web suchen und dann das ganze an eine definitiv gültige Faxnummer senden.
Ein Kunde hat mit einer von der Stadt Bremen ausgestellten sogenannten "Kostenübernahmebescheinigung" eingekauft. Ich bin mir nicht sicher, wie lange er von den gut 60 Euro leben sollte - jedenfalls war, wie allgemein üblich, auf dem Schreiben vermerkt, daß die Leistung nur für "Nahrungsmittel ohne Alkohol, ohne Tabak" gilt.
Er hat den gesamten Betrag in Red Bull investiert.
Hier in Bremen gibt es von den Entsorgungsbetrieben für 5,50€ spezielle Müllsäcke, die u.a. auch bei mir zu bekommen sind und regulär mit der Müllabfuhr entsorgt werden, wenn man sie gefüllt an die Straße stellt.
Ein Kunde hat sich einen Müllsack aushändigen lassen und ist damit seelenruhig durch den Eingang nach draußen marschiert. Ein Mitarbeiter beobachtete dies zufällig. Auf den Adrenalinstoß folgte ein Sprint und ein Sprung über die Schranke. Zum Glück klärte sich die Situation schnell auf: Der Kunde hatte den Sack schon vorher an der Kasse bezahlt und war dann - verständlicherweise - einfach so rausgegangen...