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15 Cent und 25 Cent

Eine ältere Kundin beklagte sich darüber, dass der Leergutautomat ihr für ihre Einwegflasche nur 15 und nicht 25 Cent ausgezahlt hat. "Der ist wohl irgendwie kaputt, da müssen Sie mal jemanden kommen lassen." belehrte sie mich.

Nein, der Automat ist nicht kaputt. Auch, wenn ich einige mechanische Dinge an diesem Gerät immer wieder kritisiere – an die reine Erkennung lasse ich nichts herankommen. Die ist sehr gut.

"Jaaa, ach, müssen wir wohl mal. Man kennt das ja, immer ist was mit der Technik." war meine Reaktion darauf.

War wohl die bessere Antwort. Es hat zugegebenermaßen schon in den Fingern gekitzelt, ihr die Wahrheit zu erklären. Aber ich fürchte, das hätte sie nicht weiter interessiert. So sie es denn überhaupt verstanden hätte.

Für die Neugierigen: Die Erkennung in meinem Automaten ist sozusagen "mehrschichtig". Zuerst wird das DPG-Einwegpfandlogo gesucht. Ist es vorhanden, ist die Sache eindeutig: 25 Cent gutschreiben.
Ist das Einwegpfandlogo nicht vorhanden (oder wie im oben beschriebenen Fall so weit beschdigt, dass es für die Maschine nicht mehr lesbar ist), versucht der Automat, die Form der Flasche anhand der Kontur zu erkennen. Passt die erkannte Kontur zu einem der gespeicherten Muster, wird der entsprechend hinterlegte Pfandbetrag gutgeschrieben. Ist kein Pfandlogo vorhanden und passt die Form auch nicht, wird die Flasche als "unbekannt" abgelehnt.
In diesem Fall hatte die Einwegflasche die Kontur einer mit 15 Cent bepfandeten Flasche und wurde aufgrund des Beschädigten DPF-Logos nunmal als eine solche erkannt und angenommen.

Aber erklär das mal einer Kundin... :-)
(...der ich natürlich hinterher die fehlenden 10 Cent manuell ausgezahlt habe.)

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Kommentare

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Ältere Kundin am :

Herr Harste,

das hätten Sie mir auch gleich vor Ort erklären können.

So muss ich das erst umständlich über ihr Blog im Internet nachlesen.

Das ist kein guter Service.

kr am :

Na das hat aber nicht lange gedauert, um auf diesen öden Kommentar zu kommen :-O

Schwabe am :

ach komm... ich musste kurzzeitig schon über den kommentar schmunzeln ^^

Okeo am :

Naja, dann ist die Erkennung ja doch nicht so gut.
Sie soll ja nicht erkennen, ob ein Logo da ist oder nicht, sondern wieviel Pfand dafür jmd. zustehen. Und das ist doch unabhängig von der LEsbarkeit des Logos, oder?
Also wie die Maschine erkennen _soll_, macht sie es gut, aber im Ergebnis halt doch schlecht.

schlaubi am :

das verstehe ich jetzt nicht...
mit DPG-Logo gibt es immer 25 cent und die Flasche der Kundin hatte auch ein solches (aber beschädigt) und hat dann aufgrund der Form nur 15 cent Pfand wiederbekommen.
Dann hätte sie doch Recht gehabt mit der Aussage, dass ihr für eine 25cent-Flasche nur 15 cent zurückgegeben wurden???

fiatschrauber am :

Richtig erkannt, aber trotzdem ist der Automat nicht kaputt

Sabanja am :

und wenn man nun die dpg-logos auf eine weniger "wertvolle" flasche klebt.. meckert es dann? oder wird dann nicht kontrolliert, ob das sein kann? ;-)

Matt am :

Und interessant ist vor allem, ob der Automat ein echtes Einwegpfandlogo von einem selbst ausgedruckten unterscheiden kann. Es gibt da wohl mindestens ein Echtheitsmerkmal, aber überprüft der Automat auch das?

Randalf am :

@Sabanja: Dann hast du also 25ct für die Einwegflasche ausgegeben und 15ct für die weniger wertvolle Flasche, um danach für die weniger wertvolle Flasche 25ct zu bekommen und für die Einwegflasche wegen des fehlenden Logos gar nichts. Ich würd mir das Geschäftsmodel noch mal überlegen ;-)

Spießer am :

Bitte benutzen Sie die „Antwort”-Funktion!!!1!

krischan am :

@Matt: Ja, der Automat erkennt ein selbst gedrucktes Logo, da die Logos auf den Industrie-Flaschen aus einer speziellen Tinte bestehen, die so ohne weiteres nicht nachgemacht werden kann. Wie so vieles in Deutschland ist auch dieses Verfahren standardisiert und sorgt für erhöhte Automatenpreise (spezielle Kamera im Automaten).

@okeo: Laut rechtlicher Regelung MUSS ein intaktes Einwegpfandkennzeichen vorhanden sein, um Pfandgeld auszuzahlen (bzw. damit Björn das Geld von der Clearingstelle zurückfordern kann). Nach den Flaschenformen wird unabhängig vom Etikett ausschließlich Mehrwegleergut erkannt.

@Björn: Da würde ich mal nachfragen, ob die Formerkennung beim Hersteller sooo gut ist. Durch die Vielfalt der Flaschen und die notwendigen Toleranzen rutschen leicht mal Einwegflaschen in ein Mehrwegmuster rein, sodass Du dann Mehrwegpfand (15ct oder so) auszahlst und später drauf sitzenbleibst. Das sollte ja nach Möglichkeit auch vermieden werden, oder?

Karl Friedrich am :

@krischan: Laut Gesetz muss KEIN (!) Pfandzeichen intakt sein. Es muss lediglich erkennbar sein, dass es sich um eine Einwegpfandflasche handelt. Deshalb dürfen auch zerdrückte Flaschen abgegeben werden. Denn im Gesetz ist nur geregelt, dass Pfandflaschen zurückgenommen werden müssen und nicht wie diese beschaffen sein müssen. Leider versuchen die Abnehmer der Einweggebinde dies abzustreiten und verweigern oft die Annahme solcher Gebinde. Grundsätzlich müssen auch Pfandflaschen vor der Einführung des "einheitlichen" DPG-Logos weiterhin angenommen werden.

peter w am :

Ausgedruckte Pfandzeichen (sogar s/w) funktionieren an vielen Pfandautomaten einwandfrei. Ich drucke nach Parties gerne mal nen ganzen Bogen aus und pappe sie auf die Flaschen, wenn man wieder die Etikettenknibbler am Werk waren...

Freizeitjurist am :

Betrug ist das wohl nicht. Höchstens Urkundenfälschung.

der Dirk am :

Oh mein Gott, die Frau wurde von dir (ja, von DIR persönlich) absichtlich und bewusst hinterhältig um 10 Cent betrogen! und als sie den gnadenlosen Betrug aufgedeckt hat, hast du es auch noch auf den Automaten geschoben! Man sollte hier wohl mal die Gewerbeaufsicht informieren! ;-)

*lol* Neeeee ernsthaft, wegen zehn Cent? Ich meine, gut, ich bin momentan auch etwas knapp bei Kasse, aber wegen zehn Cent mache ich doch keinen Aufstand beim Filialleiter! Zudem ich gar nicht weiß, auf welcher Flasche wie viel Pfand ist, da das ganze system viel zu verworren und komplex ist!

T. am :

Da steht nix von "Auftstand". Weiterhin steht da nix von Betrug; ich gehe einfach mal davon aus, dass Björn den korrekten Pfandbetrag ausgezahlt hat.

NewsShit! am :

Wenn Du viel trinkst, dann kann schon ein nettes Sümmchen zusammenkommen, wenn jedes Mal 10 Cent fehlen.

Kleinvieh kackt eben auch :-D

Freibeuter am :

Nönö. Ich bin den Leuten, die die Zeit haben, sich um sowas zu kümmern, durchaus dankbar.

Ich kenne jemanden, der einmal ein Sonderangebot kaufen wollte. Das wurde aber zum regulären, höheren Preis abgerechnet. Er hat sich beschwert und den überzahlten Betrag erstattet bekommen. Im Verlauf des Tages hat er Testkäufe vorgenommen - mit gleichem Ergebnis. Man muss sich schon Mühe geben, um darin keinen Betrug zu sehen, wenn man mal die Arglosigkeit des Kunden unterstellt.

Raoul am :

Um jetzt mal ganz kurz sinnloserweise auf diesen alten Beitrag zu antworten: Ich kenne das tatsächlich von unserem Edeka, aber in einer erstaunlichen Variante: Es betrifft tatsächlich nur die ganzen Ananas im Wochenangebot. Alle Angebote (soweit ich sie denn kontrolliert habe) werden korrekt gebucht, nur die komplette Ananas wird immer falsch gebongt (Ananas fertig geschnitten & verpackt dagegen klappt). Ich bezweifle sehr stark, daß das Absicht ist - das wirkt eher wie ein kurioser Fehler, da es wirklich nur diese eine Südfrucht trifft. Aber warum? Wie geht das denn?

(Kam jetzt insgesamt dreimal vor, mal wurde mir dann ein Euro als fiktives Leergut wieder gutgeschrieben oder auch mal die Ananas als "sonstige Obst/Gemüse" neu gebucht.)

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