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Die mit dem rosa Oberteil

Etliche Wurst- und Käsespezialitäten, verschiedene Sorten Frischfleisch und diverse Kosmetikartikel – diese Aufzählung ergibt den Löwenanteil des Wertes, den eben eine Frau zu stehlen versucht hat. Der Rest setzte sich zusammen aus ganz alltäglichen Dingen: Tiefkühlpizza, Butter, Süßwaren, Joghurt, Fisch, Backzutaten und einiges mehr. Alles zusammen ergab die beeindruckende Summe in Höhe von knapp 185 Euro!

Aber von vorne:

Ich sah vor rund einer dreiviertel Stunde im Monitor der Überwachungskamera, dass ein gut gefüllter Einkaufswagen in der Nähe des Eingangs stand. Plötzlich trat eine Frau durch die Eingangstür, die mir einige Zeit zuvor schon einmal durch ihr knallpinkes Oberteil, das absolut überhaupt nicht zu ihrem geschätzten Alter passen wollte, aufgefallen war. Kam rein, setzte zwei Schritte in den Laden, griff den Einkaufswagen und schob ihn nach draußen.
Das hätte ja durchaus auch mit rechten Dingen zugehen können und wer rechnet schon mit so einer Dreistigkeit? Also habe ich schnell das Video zurückgespult und nachgesehen, ob sie den Einkauf nach dem Bezahlen dort vielleicht abgestellt hat, um noch ein paar Teile zu besorgen. Dem war allerdings nicht so.

Zusammen mit einem Freund, der gerade zufällig mit mir im Büro stand, rannte ich hinter der, den bis oben hin gefüllten Einkaufswagen vor sich her schiebenden, Frau her. Erstaunlich, was die für ein Tempo dabei an den Tag legte. Hinzu kam, dass sie rund 150 Meter Vorsprung hatte. Am Ende der Straße konnten wir sie stellen. Dabei machte sie mitten auf der Straße lautstark eine Szene: Das hätte ihre Schwester eben eingekauft und bezahlt und sie wollte das nur nach Hause bringen. Die Frage nach dem Kassenbon quittierte sie mit der Aussage, dass ihre Schwester den bei uns vorbeibringen würde, wir sie jetzt aber gefälligst mit ihren Sachen nach Hause gehen zu lassen haben.
Als die Frau bemerkte, dass Viktor sein Handy zückte und den Polizeinotruf wählte, rannte sie los und ließ ihr Diebesgut zurück. Während Viktor geistesgegenwärtig hinterherlief, blieb ich mit dem Wagen zurück, auf den netterweise eine Kundin, die gerade im Vorgarten grillte, aufpasste.

Nach rund einem Kilometer Verfolgungsjagd wurde sie von einem mit Blaulicht quer über die Straße schießenden Streifenwagen gestellt.
Und selbst der Polizei erzählte sie die Geschichte mir ihrer Schwester, die allerdings dadurch nicht glaubhafter wurde und schließlich durch die Videoaufzeichnung endgültig widerlegt wurde.

Es folgt mit der Anzeige wegen Ladendiebstahls ein weiterer Eintrag in ihrer langen Akte voller Ladendiebstähle, für die sich doch kein Richter interessiert.

(Hier klicken, um den Weg bei Google Earth zu sehen.)


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Kommentare

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Matze am :

Auf den letzten Satz habe ich schon gewartet. Schon klasse, dass gewisse Delikte so alltäglich geworden sind, dass sie keinerlei reale Konsequenzen mehr nach sich ziehen.

DaMiEn001 am :

Migrationshintergrund?

5...

4...

3...

2...

1...

^^

Shiva am :

Schick am besten gleich eine Rechnung über eine Aufwandsentschädigung zu ihr ^^

Fabian am :

Viehwagen nach Sibirien, 5 Jahre "Selbstversorgung"

Theo aus Berlin am :

ich kenne ja die Gestaltung des Supermarktes nicht, aber aus eigener Erfahrung kenne ich keinen Laden, indem ich einen vollbeladenen Einkaufswagen zum Ausgang fahren könnte, ohne die Kasse zu passieren. Gibt es bei Ihnen keine Einweg-Schranken, die sich nur in den Laden hinein öffnen aber nicht in die andere Richtung?
Allgemein wäre für die weit entfernten Blogleser eine Übersichtskarte etwas tolles, damit man den Kontext besser verstehen kann.

Silv am :

Bitte ebenfalls um Aufklärung, da auch aus Berlin, wo es solche Ladenaufbauten nicht gibt ;-)

Blogleser Matthias am :

Doch, auch in Berlin gibt es sowas ! Im REWE-Markt in der Oberweißbacher Str. (Marzahn) gibts keine Schranken und man könnte rein gehen, sich Waren nehmen und wieder rausgehen, ohne an den Kassen vorbei zu müssen...

Unfunf am :

Bin auch aus Berlin und habe das durchaus schon gesehen.

DJ Teac am :

Ich kenne sehr viele Märkte wo das geht, zB der Penny hier um die Ecke, die haben einfach keinen Platz für eine Schranke.

safi am :

bei rewe holsteinerstraße ist es auch kein problem mal eben den einkaufswagen voll zu packen um dann gemütlich durch den eingangsbereich davon zu schieben,kassen haben diesen kaum im blick und von der breite des eingangsbereichs her könnten sogar problemlos 2 einkaufswagen heraus befördert werden

Edekamann am :

Ich hatte diese Woche das Vergnügen, bei einer von mir gestellten Ladendiebin (mit einer ebenfalls ellenlangen - einschlägigen - Vorgeschichte) bei Gericht als Zeuge aussagen zu dürfen, die im Anschluß zu vier Monaten (ohne Bewährung) verknackt wurde. So ein Erlebnis entschädigt ein Stück weit für die ungezählten Diebe, die die Gerichte laufen lassen.

Steffen am :

Ich versteh nicht wie das funktioniert hat, warum hat die Warensicherung keinen Lärm gemacht?

jemand® am :

EiEiEi. Das Tiefkühlzeug musstest du doch weghauen. War doch bestimmt schon angetaut...
Aber zwei Fragen. Wie hoch ist der Gesamtschaden, schließlich kann man ja noch was verwenden und
2. Wer hat den Einkaufswagen da stehen lassen. Eine dreiste Person die dir Waren in Wert von knapp 185€ abtauen und durchweichen wollte. Also durch das Geschmolzene...

krustyDC am :

Können wir uns nichtmal auf das Wesentliche konzentrieren?

WO SIND DIE BILDER VON MISS PIGGY?!? :-D

Alwin am :

> rannte ich hinter der, den bis oben hin gefüllten Einkaufswagen vor sich her schiebenden

Da ist ein Komma zu viel, das unterbricht den bis dahin spannenden Lesefluss. Bitte korrigieren!

krustyDC am :

Nach welcher Rechtschreibreformsversion soll das falsch sein? Für mich ist das ein korrekt abgetrennter Relativsatz.
Aber weiter werde ich mich an dieser grammar-nazi Diskussion sicher nicht beteiligen :-)

T-M am :

Nein, es ist kein Relativsatz, weil das "den" sich nicht auf die Frau bezieht, sondern der Artikel zu "Einkaufswagen" ist. Insegsammt bezieht sich die Konzentration auf "schiebenden", was ein Adjektiv ist, dass sich auf die Frau bezieht, nämlich auf die (der Einkaufsagen etc.) scheibende Frau. Bestimmt hat so eine Kostruktion auch irgend einen slauen Namen, nur den kenne ich leider nicht. Bedauerlich, wo man über so ein winziges Komma auch mehr schreiben könnte ...

BenniG am :

da sind sogar beide kommata zu viel. man könnte das ding attributive partizipphrase oder einfach nur attribut oder apposition nennen. ;-)

niklasR am :

Es ist kein Relativsatz, sieht für mich aber nach korrekter Aposition aus?!

Björn R am :

http://img66.imageshack.us/img66/3458/hans8iz1zc.jpg

Fällt mir dazu ein

James! am :

Gibt's die Route auch bei Google Maps? :-)

James! am :

Haha, sehr geil. Danke...
Ordentliche Strecke!

sagichnicht am :

Bis vor ziemlich genau 20 Jahren, als ich auch noch so ein Arsch war und klaute, habe ich das auch oft so gemacht. Einfach mit dem Wagen raus fahren. In dem Supermarkt gab es damals keine Eingangs-Drehkreuze. Ich bin dann einfach mit dem Wagen immer zum Bäcker, der eine Theke direkt neben dem Eingang hatte, so dass ich hätte sagen können, dass ich nur Brötchen kaufen und dann weiter einkaufen hätte wollen. Hat aber nie einer gefragt. War schon unglaublich. Offen, nicht heimlich, das hat damals immer funktioniert.

Und ja: ich schäme mich heute sehr wohl! wie gesagt: es ist 20 Jahre her und ich bin inzwischen 39.

Fadi Al-Odeh am :

Danke für die Karte in Google Earth - erst jetzt fällt mir auf, dass ich mal ganz bei dir in der Nähe geparkt hab, als ich von Bremen abgeflogen bin... und zwar ging da auch die Verfolgungsjagd entlang! Schleiermacherstraße. Verrückt ;-)

der_wahre_pop am :

Da schiebt eine Frau einen Einkaufswagen mit Lebensmitteln jenseits der 180 Euro DIREKT neben Deinen Kassen aus dem Laden raus (dem geneigten Leser sei erklärt, dass Björns Laden NICHT ebenerdig ist) und poltert damit über die Stufen so raus, ohne dass es einer bemerkt?
Das klingt nicht nur seeeeehr unglaubwürdig, da würde ich auch mein Personal mal fragen, wie sowas passieren kann.

Bjoern Harste am :

"Direkt" ist bekanntlich immer relativ. Und wenn dann noch an beiden Kassen high life ist, sind die Kassierer in diesem Fall durchaus in Schutz zu nehmen.

der_wahre_pop am :

Naja, "direkt" sind in Deinem Fall doch keine 5 Meter. Und die eine Kasse blickt direkt auf den Ausgang, der ja auch gleichzeitig der Eingang ist. Und dann muss man den Einkaufswagen auch noch die Stufen runterpoltern lassen.
Das fällt keinem auf? Schon sehr merkwürdig.

NewsShit! am :

Klingt vielleicht etwas drastisch aber:

Bolzenschussgerät ansetzen, Kopfschuss, Ruhe.

NewsShit! am :

Der geneigte CSI-Schauer weiß ja: Da man beim "Nachhelfen" keine Schmauchspuren an der Hand hat, lässt sich das ganz schwer nachweisen :-D

DJ Teac am :

Gibt es nicht immernoch Länder wo lustigerweise die Todesstrafe auf Suizidversuch steht? :-D

Cookie Monster am :

Eine schöne Geschichte. Aber Noch eine Frage dazu:

"die mir einige Zeit zuvor schon einmal durch ihr knallpinkes Oberteil, das absolut überhaupt nicht zu ihrem geschätzten Alter passen wollte"

War sie zu jung oder zu alt für ihr Outfit?

Der Junge mit dem Hemd am :

Einfach mal komplett off topic :
@ björn erinnerst du dich noch an den jungen mit hemd der einen getämlekistenschwimmreifen gekauft hat?

Horst am :

Ich habe die vage Vermutung, weil diese Story so haarsträubend ist, dass Björn sich sowas jetzt schnell ausdenken könnte und in Vorbereitung der nahen Betriebsprüfung hier postet. Um dann dem Prüfer sagen zu können (wen es zu Ungereimtheiten mit den Beständen kommt): "Sie sehen ja, die Ware wird hier korbweise herausgerollert, die Inventurverluste sind so krass, ich esse das nicht alles selbst/verkaufe es ohne Kasse." Das ist meiner Meinung nach Taktik. Lies das, wachsamer, stattsdienender Prüfer, lass Dich nicht verarschen!

High am :

Könnte mich mal jemand aufklären inwiefern sich jemand für die Bestände interessieren könnte ? In meiner kleinen Welt dürften sich höchstens die Vorgesetzten mit Inventurdifferenzen auseinandersetzen - und diese hat der gute Björn ja nicht.

Stefan B. am :

Inventurdifferenzen sind Betriebsausgaben, und damit steuerlich abzugsfaehig. Wenn zuviel fehlt, koennte ein Steuerpruefer misstrauisch werden.

Und Horst hat diesen Kommentar nur geschrieben, da er als sebststaendiger Steuerberater noch Belege braucht, um seinen Rechner und seinen DSL-Anschluss als Betriebsausgaben geltend zu machen: Beratungsleistung ;-)

mahc am :

Manchmal wuenscht man sich ja schon so n Job, wo was los is..^^

maximus am :

na, ja, Inventurverluste: solche wie hier beschrieben machen kaum was aus. Junkies die sich ihr dope verdienen schon ehern, Liefernaten und Mitarbeiter natürlich auch.

Kit am :

Das ist ja kaum noch steigerungsfähig.

Es sei denn, ein findiger Hacker stiehlt 512 Tafeln Zotter Schokolade aus dem Onlineshop.

MHD am :

Das ging in einem anderen Spar auch ganz leicht. Ich stand vor vielen Jahren an der Kasse und habe gerade noch gesehen wie ein zimmlich junger Mann seine beiden vollenTaschen aus dem Einkaufswagen nahm, unter das Drehgestellt geschoben hat und selber fast Katzenartig hinterher geschlichen ist. Das ging so schnell und fast geräuschlos, die Kassierein war mit dem Rücken zur Tür und hat nix bemerkt, war mit einem Kunden beschäftigt der was wissen wollte. So viel war´s bestimmt nicht wie hier auf dem Foto ( alle Achtung die hat ja zugegriffen! :-O ), aber auch nicht wenig.

-thh am :

Für die Behauptung der "langen Akte voller Ladendiebstähle, für die sich doch kein Richter interessiert" gibt es ja sicher wenigstens einen empirischen Beleg - bspw. in der Weise, daß man als Anzeigeerstatter und Geschädigter sein Recht auf Auskunft über den Verfahrensausgangs wahrnimmt und das statistisch auswertet. Eine solche Statistik wäre durchaus interessant.

Ich nehme ja nicht an, daß man eine solche Behauptung einfach einmal so in den Raum stellt - weil der Ladendieb nicht sofort in Untersuchungshaft genommen oder im Schnellverfahren mit dem Hackebeil um die diebische Hand erleichtert wird ... ;-)

Andreas am :

Uuuh, und ich dachte schon, das wäre die Fortsetzung des Disco-Klassikers von vor ein, zwei Jahren ... "Die mit dem roten Halsband"! ;-)

Siehe: http://www.bild.de/BTO/video/clip/musik/2007/12/04/halsband.html

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