Skip to content

Bio - Die Seuche (oder: "Nicht nur Kornkraftlos")

Wir verkaufen hier im Markt Bio-Produkte. Echte, authentische Markenprodukte. Diejenigen, die man auch im aussterbenden Bio-Fachhandel findet. Aussterbend deshalb, weil kleine Bio-Läden im Tante-Emma-Format und mit Birkenstock-Latschen-Flair einfach nicht mehr zeitgemäß sind.

Wir verkaufen hier im Markt Bio-Produkte. Zu für meine Verhältnisse normal kalkulierten Preisen. Diese Kalkulation liegt teilweise deutlich unter den Preisen, die man als Kunde bei den vielen Winzläden bezahlen muß.

Wir verkaufen hier im Markt Bio-Produkte. Und zwar durchaus mit dem Wissen, dass wir keinem Bioladen in unmittelbarer Nähe des Ladens schaden. Hier in der Neustadt gibt es noch einen Mitgliederladen und einen rund 1km entfernten Bio-Supermarkt, der aber erst seit knapp zwei Jahren besteht und genau wußte, dass wir hier sind und was wir anbieten.

Eben war eine Frau hier im Markt, die einen Hersteller für ökologische Fertiggerichte und Fleisch-/Wurstprodukte vertritt. Sie fand es gar nicht witzig, dass die Artikel hier so günstig angeboten werden, da ich damit dem Fachhandel die Kunden vergraulen würde.
Interessant ist übrigens, wer sich beschwert hat: Ein Betreiber eines Bioladens aus einem völlig anderen Stadtteil. Einem Stadtteil, der so weit weg ist, dass ich dorthin für meinen Einkauf nichtmal mit dem Fahrrad hinfahren würde. Es geht folglich nicht um die Angst vor Konkurrenz, sondern schlicht und einfach um's Prinzip.
Mein Lachanfall war echt, sie fand das "gar nicht zum Lachen" und ich konterte nur, dass das auch nicht lustig, sondern schlicht und einfach nur lächerlich sei.

Es bestätigt sich mir jedenfalls mal wieder, dass es vielen Leuten aus der Bio-Branche nicht um den ökologischen Gedanken, sondern primär um die monetäre Seite geht.
Natürlich wollen alle Geschäftsinhaber Geld verdienen, aber dann sollte man auch mit der Zeit gehen und sich nicht hinter seinen Holzregalen und Fruchtschnitten verstecken und sich vor der Konkurrenz zitternd den Deckmantel des "menschlichen Naturkrauters" überziehen. Letztenendes bin ich nämlich auch "nur" ein kleiner selbständiger Einzelhändler und kein großer Konzern mit hunderten oder tausenden Filialen und darf mir diese Aussage einfach mal erlauben.

So, jetzt geht's mir wieder besser.

Trackbacks

Der Shopblogger am : Zwergenaufstand im Ökoland

Vorschau anzeigen
Es war einmal vor langer Zeit... Die Zeiten haben sich gravierend geändert. Unsere guten Ergebnisse (bio&fair) werden gewiß von den Kollegen nicht mehr nur als Nischenerfolg gewertet werden, wir sind schließlich keine Exoten mehr. "Fast jede Woche e

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Forenblogger am :

Teilweise haben manche Leute offensichtlich nichts besseres zu tun als rumzustänkern. Und wenn es nichts gibt, dann wird solange im Dreck gebohrt.... in der Welt herumgefahren, bis man was findet, das einen stört. Was für ein verschwendetes Potential: da hätt sich der Bioladen-Besitzer aber besser ne halbe Stunde mit Micro vor seinen Laden gestellt und hätte Witze erzählt....

Andre Heinrichs am :

Gut gebrüllt, Löwe.

Ich finde es auch interessant, wie wenig Wert die meisten Bio-Läden (offensichtlich) auf eine hohe Anzahl Kunden legen. Da finde ich es eben gerade gut, dass Du Deinen Kunden eben den direkten Vergleich lässt. Da liegen Bio-Produkte und konventionelle Produkte ganz einträchtig nebeneinander, und jeder Kunde kann für sich selbst entscheiden, ob er/sie jetzt eher das Bio- oder das 'normale' Produkt haben will. Wenn Bio so viel besser ist, wie diverse Bio-Vertreter gerne tönen, dann sollten die doch keine Angst vor dem Vergleich haben. Zu dem Vergleich gehört für mich dann aber definitiv auch das Preis-/Leistungsverhältnis.

So, genug 'gespammt', wie jetzt sicher gleich wieder jemand brüllen wird.

patrick am :

In der Tat: einfach Lächerlich!
Für viele Leute sind leider grundsätzlich immer erst mal die anderen Schuld.
Soll er halt mal seine Kalkulationen überprüfen, seinen Mercedes zurückgeben oder einfach besser Einkaufen.

patty am :

herrscht denn nicht auch auf dem Marktsegment die freie Marktwirtschaft wo Konkurenz eben da ist, wie in jedem kaufmännischen Bereich und es eben auch am Preis ausgemacht wird? Wo sogar Discounter mittlerweile Bio anbieten? Will der Betreiber PLUS auch anmotzen gehen? Bei Bio müssten auch einige nebeneinander friedlich leben können. Das ist eben so. Gibt ja auch genügend Discounter nebeneinander, Doktoren, Autohändler, andere Geschäfte, Kneipen, die Liste könnet lange werden. Auch die beiden grössten Fast Food Tempel liegen oft ganz dich aneinander ( bei uns sogar 300 meter als Nachbarn ). Der Kudne entscheidet wo er hin will udn keiner kann sich wegen Umsatz sorgen nur weils da noch einen gibt, der etwas billiger ist. Und da Du dem eh keine Kunden wegnimmst ;-)))

LG Patty, die bei Spar gelernt hatte vor langer Zeit

Klasse Blog und mein erster Kommentar den ich mich traue ;-))


Nee ich wollt net ins Blog, führe genuch eigene und kommentiere auch in genuch andern ;-)))

Deins ist meine tägliche MUSS Lektüre

Anonym am :

Was wollte die Tante denn bei Ihnen? Nur rumstänkern? Glaubt sie etwa, Sie damit zum Abnehmer für ihre Bioprodukte zu gewinnen?

Ich wette, Sie haben im Kopf so etwas wie eine kleine Schwarze Liste von Anbietern, von denen Sie eher nicht liefern lassen. Ich wette, seit heute steht eine weitere Firma auf der Liste.

Die vertrocknete Jungfer einfach auszulachen war genau richtig. Warum nicht ein Hausverbot nachschieben? Nach dem Motto, dumm anmachen lassen muß ich mich in meinem eigenen Laden nicht. Und zwar schriftlich, an jenen Hersteller den die Tante vertritt.

thomas am :

Verkaufst Du die Produkte IHRER Firma so billig oder hast Du sie überhaupt im Programm?

thomas

Anonym am :

Klingt so, als ob die Besucherin dir eine Abmahnung oder einen Besuch der Gewerbeaufsicht reinsemmeln möchte und im Laden nach irgendwelchen Gründen gesucht hat. Du könntest dich vorsorglich mal im Laden des Beschwerdeführers umsehen. Vielleicht schlampt er mit irgendwas, was die Gewerbeaufsicht interessieren würde.

AC am :

Ich wuerde das zum Anlass nehmen, mit eine Plakatwand in der naehe jenes Bioladens zu suchen und dort eine Preisliste abzudrucken (vielleicht mit dem Wort 'Aetsch' drunter). Da gibt es bestimmt viele dankbare Kunden.

Mago am :

Ist doch normal, dass der Fachhandel jammert. Du magst ja auch keine Discounter, weil sie Qualität günstiger als du anbieten können und du nur hoffen kannst, dass Kunden nicht abwandern. Von daher müsstest es doch nachfühlen können.

Shopbloggerswife am :

Der Unterschied ist der, daß wir eben NICHT Preiskampf betreiben. Wir weisen interessierte Kunden im Gespräch ausdrücklich auf den Ökomarkt in der Bremer Neustadt hin und wir legen regelmäßig Werbung für diesen (Wochen-)Markt und seine Aktionstage aus. Die Neustadt ist Pilotstadtteil für Regionale Produkte und wir sind aktiv an der Planung dabei. Regional, ökologisch und fair im Sinne von Projekt Mahlzeit ist für uns ein wichtiges Motto. Um dieses Motto zu verbreiten, engagieren wir uns ehrenamtlich. Wenn es uns nur um den eigenen Profit gehen würde, täten wir dies nicht. Wir würden nicht Werbung für den Weltladen in Bremen machen, sondern ihn als Konkurrenz sehen.

Nathalie am :

Er rennt deshalb aber bestimmt nicht in einen Discounter am anderen Ende der Stadt, um sich dort zu beschweren/lächerlich zu machen. ;-)

Mattes am :

Überteuert, genau das ist der Grund warum bei BIO Arikeln nicht die gewünschte Resonanz erreicht wird. Nu kommt ein ebenfalls kleiner Einzelhändler Bjoern H. aus B. und kalkuliert ganz normal und schon brennt beim BIO Fredel der Helm?
Wenn man jetzt mal angenommen aus dem anderen Stadtteil in das Geschäft von Bjoern H. aus B. (der Stadtteil ist mit Bausstellen übersährt) fährt, wird soviel Benzin vergurkt das sich das ganze nicht mehr lohnen kann für den Endkunden. Mal völlig abgesehen von jeglichem Bio / ökologischem Gedanken.

Lieber Mitbewerber von Bjoern H. aus B. - Hallo!? Gehts denn noch??

Mit besten Grüßen
Mattes

Siggi from the block am :

Tja, money makes the world go round. Auch wenn es nicht auf 100% OKem Biobaumwollenzellulosengrundstoff gedruckt ist, sind viele "Öko"-Verkäufer den bunten Scheinchen nicht abgeneigt. Die riesigen Preisspannen bei einigen Produkten, wo ich beim besten Willen nciht erkennen kann, ob und wie es ökologisch vernünftig erzeugt wurde, geben mir zu denken. Früher hieß es "light", heute eher "bio" oder "vital".

KMRUY - Kalle, Manni, Ronny und Yngo.

Alix am :

Ich habe mal ein 'Bio'-Brot bei den Demetern gekauft. Zum fast dreifachen Preis wie beim Bäcker - und schmeckte nach 'nichts'. Schon beim Anschneiden: es war nicht richtig durchgebacken, das Brot klebte am Messer. Das war Lehrgeld ...
http://www.demeter.de/

Cator am :

Hast du wohl ein Montagsbrot erwischt. Oder der Bäcker hat noch gepennt. Du glaubst doch nicht, das alle so wären, oder? Wie sollte der Bäcker da überleben?
Bei mir ist Biobrot angesagt, weil's lecker ist und nicht viel teurer als bei anderen. Ein Laib ~3 Eur.

Aci am :

Na Björn, auch so'n Tag gehabt, der sich für eine beschissenen Montag hielt? Da können wir uns ja mal die Hand reichen. Ich muss jetzt dringend in's Bett. Wirklich! Sonst geht heute noch was schief....

Milan am :

In diesem Fall kann ich allen hier nur zustimmen, so ein verhalten ist den "Bioprodukten" nicht im geringsten förderlich. Trotzdem muss man dazu auch sagen das sie mit ihrer verallgemeinerung schon teilweise recht hat denn bei weitem nicht alle normalen Supermarkt sind den Zielsetzungen "Biologiebewegung" förderlich auch wenn sie jetzt Bioprodukte einführen. Denn Bio ist nicht gleich Bio und viele der Ketten weichen die Richtlinien und Regeln auf bzw betreiben Lobbyarbeit dafür. Zusätzlich führt der Preisdruck dazu das noch mehr Betriebe auf Subventionen in größerer höhe angwiesen sind. Zu den Preisen muss man sich also auf jeden Fall klar machen das Lebensmittel generell subventioniert werden sei es indirekt durch einen niedrigeren Mehrwertssteuersatz oder direkt über Subventionen nach Feldgröße, Eträge, ... . Aber natürlich sind auch Preise bei den Biobetrieben zum Teil überhöht aber andere Stimmen auch wieder einfach sodass die Bauern auch anständig bezahlt werden für ihre Arbeit die oft das normale 40 Stunden-Wochen Pensum bei weitem übesteigt.

Langfristig ist es also als positiv anzusehen das die "normalen" Supermärkte Bio Lebensmittel in ihr Programm aufnehmen auch wenn es der Bewegung an sich mittelfristig wohl eher nicht so viel bringen wird. Es braucht wohl generell ein umdenken auf Seiten der Verbraucher

Ich kaufe übrigens seit Jahren quer Beet, sowohl bei discountern, "normalen" Supermärkten, "Tante Emma Läden", Wochenmärkten als auch bei Bio Supermärkten.


@Alix, eine äusserst genaue Untersuchung muss ich sagen...
Bitte probier mehr als ein Brot bei mehr als einem Händler/Bäcker um dir über einen ganzen VERBAND eine Meinung zu bilden...! Übrigens musste ich festellen das "Bio-Brote" in der Regel deutlich besser sind als die normalen Brote aber das ist nur meine persönliche Meinung.

@Mattes, überteuert mag auf einiges zutreffen aber genauso gibt es viele Bioläden die trotz guten wirtschaftens keine BMWs auspucken zumal viele der waren auch einfach faire Preise haben und die Bauern also auch einen angemessenen Preis für ihre Waren bezahlt bekommen.
Weniger als 30 cent pro Kilo bei Milch (für die Bauern, nicht alle Milch wird abgenommen) zum Beispiel können einfach nicht angemessen sein...

evilboy am :

Ja, gegen Bio habe ich nix - aber nur, wenn es als wirtschaftliche Erzeugungsmethode und nicht als politische Ideologie rübergebracht wird. Ich finde Körnerfresser, Latschenträger und Jutebeutelfans auch nicht unbedingt sympathisch.
Weiter so, Shopblogger!

Cator am :

"Es bestätigt sich mir jedenfalls mal wieder, dass es vielen Leuten aus der Bio-Branche nicht um den ökologischen Gedanken, sondern primär um die monetäre Seite geht."

HHMMmmmm... Bei solchen Sätzen werde ich hellhörig: "bestätigt sich (..) mal wieder" ist ein Indiz für Vorurteile. Ist das wirklich so korrekt? Um diese Aussage über viele zu treffen müsste man schon _sehr_ viele Leute aus der Bio-Branche einschätzen können. Gut, bei Björn nicht unwahrscheinlich. An dieser Geschichte sind aber nur 2 andere Personen beteiligt, was als Stichprobenmenge ziemlich wenig ist. ;-) Also besser: "Es bestätigt sich mir jedenfalls, dass es diesen beiden Leuten aus der Bio-Branche nicht um den ökologischen Gedanken, sondern primär um die monetäre Seite geht."

Vom merkwürdigen Verhalten der Zwei abgesehen, die Fragen für mich sind: Warum sind die anderen so teuer und Björn nicht? Höherer Gewinn? Mehr Zwischenhändler? Wenig Nachfrage und teure Miete? Björn könnte sowas durch sein größeres, gestreutes Sortiment auffangen, aber ein kleiner Bio-Laden?

[BJMVW] - Bio-Joghurt mit viel Whiskey (uiärgs!)

Anonym am :

Cator, du hast in diesem Blog Björns Ärger um die Erweiterung seines Bio-Sortiments gelesen? Das ein bekannter Bio-Lieferant sich trotz Vertrag schlapp und kraftlos (hi, hi, hi), weigerte ihn zu beliefern?

Björn hat da keine Vorurteile. Björn hat bittere Erfahrungen gemacht. Das ist der Unterschied zwischen Vorurteil und Urteil. Er trifft immer wieder auf Biodioten.

Cator am :

Jo, habe ich in der Tat. Das bestreite ich auch nicht.
Ich habe aber ein Problem damit wenn eine Reihe an schlechten Erfahrungen sich als Generalisierung im Bewusstsein festsetzt, weil es dann sehr schnell passieren kann, daß man auf Leute aus der Bio-Branche nicht mehr unvoreingenommen zugeht. Nach dem Motto: "Ist es einer von denen? Da gibt's viele von." Ich kann's natürlich nachvollziehen, ich bin bei Politikern und Vertretern auch etwas vorsichtiger. ;-)
Problem ist auch, das man sich schlechte Erfahrungen besser merken kann, weshalb ich Urteilen über andere Menschen grundsätzlich mißtraue. Vielleicht ist die Bio-Branche auch nur ein verkleinertes Abbild unserer Gesellschaft und wir gehen mit der zu positiven Erwartung ran, hier wären die Guten(tm) in übermäßiger Zahl vorhanden. Enttäuschungen wären so vorprogrammiert, obwohl alles wäre wie sonst. So als Denkanstoß: Wievielen Leuten aus der IT-Branche geht es wirklich um guten Service und nicht nur um den Gewinn?

ecaps_retnec am :

Tja, und ich kann mir Bio mit meiner 5 Köpfigen Familie einfach nicht leisten. Auch wenns günstig ist, für uns einfach zu teuer. Auch so kanns gehen.... :.-(

Philipp Krebs am :

Ich finde jedenfalls super, wenn Supermaerkte ihr Biosortiment ausbauen oder gar ein neues einfuehren, solange ich immer die Wahl zwischen den "normalen" und den Oekosachen habe.
Dass das den Tante-Emma-Laeden nicht schmeckt ist klar, diese haben weniger Einkaufsmacht und sind weniger effizient, folglich wird ihnen letztlich das gleiche Schicksal zuteil werden wie Tante-Emma-Lebensmittellaeden. Ist das schlimm? - nein, denn Supermaerkte sind auch fuer den Verbraucher praktischer und nicht zuletzt verbleibt der Kostenvorteil ja nicht beim Einzelhaender sondern wird in Form von niedrigeren Preisen an den Verbraucher weitergegeben. Und dadurch werden die Produkte wiederum mehr Menschen zugaenglich, was ja auch dem idiologischen Ziel von mehr gruener Landwirtschaft zugute kommt.
Leider wird der Zusammenhang nicht ueberall gesehen...

Hans-Peter Lackner am :

Den Zusammenhang sehe ich nicht. Wie das ist, wenn die ganzen Tante-Emma-Läden eingehen, wie sie das meinen, sieht man in Großbritannien. Der Markt wird von ein paar Ketten beherrscht die die Preise ohne Konkurrenz diktieren können.
Durch Discounter sinkt der Preis vielleichtkurzfristig, wenn es dann keine Konkurrenz (durch solche Händler wie z.B. Herrn Harste) mehr gibt, dann wird es für die Lebensmittelkonzerne lustig.

Zazzel am :

Nunja, England ist ein Extrembeispiel. In Deutschland liegt die Rendite in der Lebensmittelbranche eher im "bescheidenen" Bereich. Wenn die Menschen "billig" wollen - so sei es. In Deutschland liegt der Anteil der Ausgaben für Lebensmittel am Monatseinkommen so erbärmlich niedrig... man bekommt halt, wofür man bezahlt: kein Service (Lidl/Aldi etc) und Drecks-Food (Lidl und "Natriumglutamat" sind für mich fast gleichbedeutend).

Ich würde vermutlich mehr bei "Bio"-Läden kaufen, wenn mich deren Image nicht so abschrecken würde - ich würde mir halt so eine Art "Whole Foods Market" (www.wholefoods.com) wünschen: exzellente Lebensmittelqualität, Top-Auswahl, freundliches Ambiente, Food-to-go-Ecke und ein TOP-Bäcker. Naja, Träume :-)


[AQVWX] - Arrivierte Quäker verkaufen Wohlhabenden Xenophone
[CENTW] - Centauren enttäuschen niemals Tantchens Welpen. (Jetzt aber!)

Chris am :

Welches Image eigentlich?

Ich gehe da rein, und werde freundlich gegrüßt - dass ist aber auch der Einzigste Unterschied zu den Discountern.

OK, abgesehen von den Preisen und der Farblichen Gestaltung des Ladens.


1-2 mal im Monat kreuze ich schon im R3f0rmhaus auf und hole mir nen Joghurt ausser eben Kirsche und Heidelbeere da diese Sorten dort nunmal nicht angeboten werden.
Dafür gibt es aber hit, bei dem ich aber sonst nichts Kaufe (Seltsamer laden)

Chris am :

Ich finde es gut, dass sich die Bio-Produkte auch im "Traditionellen" Handel immer mehr durchsetzen, so bekomme ich auch endlich mal meine Kirschjoghurts - ein Sixpack aus dem R3f0rmhaus ist mir einfach zu viel da diese Produkte von einem nicht allzugroßzügigem Haltbarkeitsdatum gekennzeichnet sind.
Die Chemiepansche schmeckt nämlich nur noch grauenhaft wenn man einmal gefallen an einem "echten" Joghurt gefunden hab. Mein Tip sind übrigens die Andechser.

Einfach weiter anbieten, Konkurenz belebt den Markt;)

Helmut am :

Ich persönlich finde das Verhalten der Frau doppelt lächerlich: Zum einen weil sie offenbar das Prinzip der Preiskalkulation nicht verstanden hat. Zum anderen, weil sie auch nicht sieht, dass Björns Markt eine ganz andere Klientel anspricht. Denn im Supermarkt ist auch für den Normalverbraucher die Hemmschwelle zum Bioprodukt weitaus niedriger. Er oder sie würde aber vermutlich erst gar nicht in einen normalen "Bioladen" gehen. Oder erst, wenn er/sie erkannt hat, dass Bio-Produkte genauso gut schmecken und auch nicht viel teurer sind.
Zudem sind einige Bioläden schon etwas abschreckend, nicht vom Interieur, sondern wie man als "Normalkunde" behandelt wird. Ich kaufe öfter bei Biohändlern ein, gelegentlich in "Arbeitsuniform" (Anzug und Krawatte). Und s ist mir mehr als einmal passiert, dass ich nicht nur geringschätzig gemustert, sondern auch nach dem Prinzip "Was willst Du Yuppie-Fuzzie denn hier?" angemacht wurde. Dann stimme ich mit den Füßen ab. Gute Supermärkte führen inzwischen oft das von mir Gewünschte. Und günstiger.

Stefan am :

Ich finde es erstaunlich, wie stark hier auf einmal Vorurteile hochkochen. "Tante Emma Läden", "Latschenträger, "Körnerfresser" ... Ja, sicher haben die Bio-Läden ein anderes Image und ziehen ein bestimmtes Klientel stärker an. Aber die Zeiten in denen nur "Körnerfresser" solche Läden aufgesucht haben, sind längst vorbei.

Prinzipiell finde ich es erstrebenswert, daß ökologisch verträglich produzierte / geringer belastete / natürlichere / verträglichere Produkte in breiterer Form in den Handel kommen - das schließt auch Supermärkte mit ein.
Aber wie auch bereits geschrieben wurde, ist Bio nicht gleich Bio und es gibt ernsthafte Unterschiede zwischen Bioprodukten die zu überblicken nicht ganz leicht ist. Dafür ist einiges an Fachwissen erforderlich, was man in der Regel in den Bio-Fachläden erhält. In den aufkommenden Bio-Discountern und Supermärkten ist dies in der Regel nicht der Fall, da hier oft keine entsprechend geschulten Mitarbeiter arbeiten.

Darin liegt für mich auch die eigentliche Problematik. Es ist nicht definiert, was "Bio" eigentlich ist. Es gibt "Bio-Produkte" (meist in Supermärkten), die normale Bio-Läden aus Prinzip nicht führen würden, weil sie deren Anspruch nicht genügen. Wenn solche Produkte aber in Zukunft mit dem Begriff "Bio" assoziert werden, schadet das natürlich den Bio-Fachläden.

Die Bio-Branche zittert daher momentan zurecht um ihre Zukunft. Preiskalkulationen sind da wohl das kleinere Problem. Natürlich kann eine Supermarktkette durch höhere Abnahmemengen bessere Preise anbieten und auf diesem Wege kommt sicher auch ein Björn mittels SPAR im Rücken an günstigere Preise als ein "Tante Emma-Laden". Aber das ist das normale "kleiner Laden" gegen immer größere Ketten Problem und hat nichts mit Bio zu tun.
Das eigentliche Problem ist für mich das, daß man an den Bio-Fachhandel größere Ansprüche in Bezug auf Beratung stellt, aber nur die wenigsten bereit sind dafür auch mehr zu bezahlen.

KönigKunde am :

Ich glaube nicht, daß die Bios Angst vor den Markensupermärkten haben, weil diese bessere Einkaufkonditionen aushandeln könnten...

Das können die nämlich bei richtigen Bioprodukten nur bis zu einer gewissen Grenze, drunter gehts auch mit maximaler Marktmacht nicht, da sich Bio dann nicht mehr Bio herstellen ließe.

Ich glaube, die haben eher Angst davor, daß die großen Märkte das Label Bio verwischen, indem sie Pseudobio zum Hammerpreis anbieten. Und ein bischen Ideologie wird trotz aller monetären Umtriebe noch vorhanden sein, die würd ich den Bios nicht absprechen.

Auf der anderen Seite, für wirkliches Biozeugs hat es in Deutschland zwar einen mentalen Markt, aber keinen physischen. Kaufen wollen tun das viele, bezahlen können es die wenigsten. Und da echtes Bio nicht unter eine gewisse Preisgrenze fallen kann, wird das in den nächsten Jahren erstmal nüscht mit Weltverbesserung durch den Magen.

Chris am :

> geringer belastete

lassen wir mal aussen vor, ich weiss nicht wass mir lieber ist
1 t Pestizide aus Spanien oder
2 t Feinstaub von Äpfeln die neben der A3 wachsen.

SimOne am :

EBEN kam auf Radio Bremen 4 ein Bericht über Bioprodukte mit dem Inhalt, daß es sich wirklich in vielen Fällen des Geschmacks etc. wegen lohnt, Biosachen zu kaufen und man (nu kommt's) heutzutage nicht mehr mit Strickpulli in den Ökoladen muß, sondern auch Supermärkte sehr gute Bioprodukte anbieten. Hihi. Welch Zufall.

Orbiter am :

Den Grünen geht die Muffe das ist alles. Immer schön politisch korrekt sein, aber wenns die Kohle für ihren Latschenladen betriffft, ist aus mit der Ponyhof-Idylle.

Ich finde die Discounter wie Plus und Lidl machen es durch ihre Preise erst möglich, dass Bio-Produkte nun in Massen eingeführt werden können. Günstig und gute Qualität und auch noch Bio, na was will man denn mehr...

Manni am :

Streiche "gute Qualität". Was Plus unter "BioBio" anbietet ist im vergleich mit den meisten hochwertigen Bioprodukten schlichtweg Schrott.

Willi am :

Was man mehr will? Bei Lidl fällt mir da einiges ein - ist ja ein offenes Geheimnis, dass deren Bio-Produkte und die neulich eingeführten Fairtrade-Artikel lediglich zur "Image-Politur" nach der heftigen Kritik an den dortigen Arbeitsbedingungen eingeführt wurden.

In meinen Augen haben gerade die beiden grossen Discounter Aldi und Lidl (die sich nach aktuellen Untersuchungen ca. 35% des Haushaltsnettoeinkommens einverleiben, Monat für Monat) die PFLICHT, ihr Sortiment gesellschaftlich-verantwortungsvoll zu gestalten. Wer mit seinen Produkten mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung "füttert" steht in der VERANTWORTUNG, das durch die Kunden gegebene Vertrauen zu erfüllen und gesundes Essen zu verkaufen.

Es wäre gerade für diese beiden ein Leichtes, mit der dahinterstehenden Werbe-Macht die Bio-Produkte aus der überteuerten Strickpulli-Schiene zu holen. Punkt ist: sie verdienen proportional wesentlich mehr an dem Pestizid-Synthetik-Food und deshalb geschiehts nicht.

tim am :

warum gehen immer alle davon aus das discounter und supermärkte günstiger sind als fachhändler? der vergleich ist schon lan überholt, sowohl im technik bereich, im konventionellen lebensmittel bereich wie auch im bio bereich.

schaut doch mal bei tegut rein und beim bio laden um die ecke,...wette im schnitt ist der bio laden günstiger.

Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.

Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
:'(  :-)  :-|  :-O  :-(  8-)  :-D  :-P  ;-) 
BBCode-Formatierung erlaubt
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Formular-Optionen