Kornkraftlos
Seit Samstag oder zumindest spätestens Montag warte ich auf meine (Erst-)Lieferung des Bio-Großhändlers Kornkraft. Gestern Nachmittag rief ich dort an und erkundigte mich, ob meine Bestellung möglicherweise verlorengegangen sein könnte. Man werde sich darum kümmern, hieß es.
Gerade eben habe ich einen gar nicht so erfreulichen Anruf von der Kornkraft-Geschäftsleitung bekommen. Man kann und wird mich nicht beliefern, da ich nunmal kein "Naturkost-Fachhandel" bin.
Wir wurden zwar von anderen Bio-Großhändlern als würdig empfohlen und sind bekannt für unser Engagement für ökologische Produke - aber ich betreibe nunmal primär nur einen bösen, konventionellen Supermarkt und darf eben keine alteingesessenen Bio-Produkte verkaufen. Sowas ist schließlich den kleinen Bio-Läden mit dem staubigen Holzregal-Image vorbehalten, in demverbohrte überzeugte Kunden stolz ihren Fruchtriegel und Dinkelkörner zum selber mahlen kaufen.
Wo kämen wir denn hin, wenn plötzlich neben einem hochwertigen Bioland-Produkt auch gleichzeitig ein völlig unökologisches, aber trotzdem beliebtes Produkt im Einkaufswagen liegen würde. Mit dem Motto "Leben und leben lassen" kommt eben nicht jeder klar...
Es hieß vor einigen Wochen bei der Begehung meines Marktes noch von Seiten des Kornkraft-Außendienstes, dass eine Belieferung gar kein Problem darstellen würde. Außerdem haben wir bei einer Besichtigung des Kornkraft-Betriebes ein Gespräch mitverfolgt, in dem einem Edeka-Einzelhändler aus dem Oldenburger Raum eine Belieferung zugesagt wurde. Schließlich wäre man ja auf Grund der Entwicklung des Bio-Marktes in Deutschland "inzwischen offener" für die Belieferung von geeigneten Supermärkten. Ahja. Wenn hier in Bremen irgendein Supermarkt "geeignet" ist, dann meiner. Alleine schon aufgrund der vielen ehrenamtlichen Arbeit rund um regionale und fair gehandelte Produkte.
Ich werde also nicht von denen beliefert werden. Und dafür habe ich also nun einen kompletten Tag geopfert, fast 100 Artikel bei uns im Warenwirtschaftssystem neu angelegt, stundenlang über den Ordersätzen gebrütet, telefoniert und mir ein Sortiment für meinen Laden ausgedacht. Super, echt. Ich bin begeistert.
Der Bitte, meine Ankündigung der Belieferung hier aus dem Blog zu entfernen, werde ich natürlich nicht nachkommen. Sollen ruhig alle lesen, wie manche Leute ihre Zusagen einhalten. Oder auch nicht. Ich stehe zu dem, was ich mache und veröffentliche meine Meinung und Geschäftsphilosophie hier offen und unverblümt. Wenn man etwas macht, sollte man dazu stehen. Konventionelle Einzelhändler still und heimlich zu beliefern, aber mich, der es publik gemacht hat, demonstrativ auszuschließen, finde ichmehr als feige ausgesprochen unfair.
Gerade eben habe ich einen gar nicht so erfreulichen Anruf von der Kornkraft-Geschäftsleitung bekommen. Man kann und wird mich nicht beliefern, da ich nunmal kein "Naturkost-Fachhandel" bin.
Wir wurden zwar von anderen Bio-Großhändlern als würdig empfohlen und sind bekannt für unser Engagement für ökologische Produke - aber ich betreibe nunmal primär nur einen bösen, konventionellen Supermarkt und darf eben keine alteingesessenen Bio-Produkte verkaufen. Sowas ist schließlich den kleinen Bio-Läden mit dem staubigen Holzregal-Image vorbehalten, in dem
Wo kämen wir denn hin, wenn plötzlich neben einem hochwertigen Bioland-Produkt auch gleichzeitig ein völlig unökologisches, aber trotzdem beliebtes Produkt im Einkaufswagen liegen würde. Mit dem Motto "Leben und leben lassen" kommt eben nicht jeder klar...
Es hieß vor einigen Wochen bei der Begehung meines Marktes noch von Seiten des Kornkraft-Außendienstes, dass eine Belieferung gar kein Problem darstellen würde. Außerdem haben wir bei einer Besichtigung des Kornkraft-Betriebes ein Gespräch mitverfolgt, in dem einem Edeka-Einzelhändler aus dem Oldenburger Raum eine Belieferung zugesagt wurde. Schließlich wäre man ja auf Grund der Entwicklung des Bio-Marktes in Deutschland "inzwischen offener" für die Belieferung von geeigneten Supermärkten. Ahja. Wenn hier in Bremen irgendein Supermarkt "geeignet" ist, dann meiner. Alleine schon aufgrund der vielen ehrenamtlichen Arbeit rund um regionale und fair gehandelte Produkte.
Ich werde also nicht von denen beliefert werden. Und dafür habe ich also nun einen kompletten Tag geopfert, fast 100 Artikel bei uns im Warenwirtschaftssystem neu angelegt, stundenlang über den Ordersätzen gebrütet, telefoniert und mir ein Sortiment für meinen Laden ausgedacht. Super, echt. Ich bin begeistert.
Der Bitte, meine Ankündigung der Belieferung hier aus dem Blog zu entfernen, werde ich natürlich nicht nachkommen. Sollen ruhig alle lesen, wie manche Leute ihre Zusagen einhalten. Oder auch nicht. Ich stehe zu dem, was ich mache und veröffentliche meine Meinung und Geschäftsphilosophie hier offen und unverblümt. Wenn man etwas macht, sollte man dazu stehen. Konventionelle Einzelhändler still und heimlich zu beliefern, aber mich, der es publik gemacht hat, demonstrativ auszuschließen, finde ich
Trackbacks
nacktnasenwombat am : Biolieferant verschmäht Kunden
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Björn Harste vom Shopblogger hat bei Kornkraft versucht Bio-Produkte für seinen SPAR-Supermarkt zu bestellen.
Nach anfänglicher Zusage hieß es plötzlich man könne ihn nicht beliefern, da er kein Naturkost-Fachhandel sei.
Seltsamerweise werden andere ...
Aber irgendwas ist ja immer ... am : Sowas kann ich echt nicht verstehen!
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Beim Shopblogger gefunden:
Sowas kann ich nicht verstehen. Der gute Björn hat nachdem was man im Blog lesen kann wirklich ne Mene Engagement in diesen Bereichen gezeigt, aber die guten Leute von Kornkraft legen auf sowas anscheinend keinen Wert!
Just My 2 Cents am : Geschäftsgebaren
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Es gibt Unternehmen, die legen ein seltsames Geschäftsgebahren an den Tag. Eines davon die Kornkraft Großhandlung zwischen Bremen und Oldenburg.
Ein Vertreter dieses Unternehmens hatte dem Shopblogger Björn Harste die Belieferung mit Bio-Produkten z...
Dobschats Weblog am : Kornkraft mag den Shopblogger nicht beliefern
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Der Shopblogger wird von Kornkraft nicht beliefert. Und warum? Nun, die Begründung lautet, man könne ihn nicht beliefern, wer er eben kein Naturkost-Fachhandel sei. Mag ja sein - nur: man hatte ihm eine Belieferung schon zugesagt. Was Björn schreibt hört sich ganz so an, als würde denen bei Kornkraft nicht so recht passen, dass Björn die Belieferung in seinem Blog angekündigt hat. Irgendwie kann man da auf die Idee kommen, dass Kornkraft kein Problem damit hat Supermärkte zu beliefern…
Korrekter Blogger am : Mein Lieblingsblogger :(
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Ich muss mal beileid für meinem Lieblingsblogger, den Shopblogger aussprechen.
Er hatte mit der Firma Kornkraft ausgemacht, dass er mit Bio-Artikeln beliefert wird. Nun wunderte er sich, das seine Bestellung nicht kam. Da hat er dann bei Kornkraft ang
Linkerhand am : Kornkraft: Bio borniert
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Der Biogroßhändler Kornkraft liefert nur an Bioläden, nichbt an “normale” Supermärkte. Irgendwie verständlich, wenn auch vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß.
Unverständlich aber, was der Shopblogger zu berichten hat:
Man kann und wird ...
[-MaxHeadroom 1,80-] am : Shopblogger ist kein Naturkost-Fachhandel....?
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Shopblogger wird nicht von Bio-Grosshändler Kornkraft beliefert.
Eine etwas seltsame Art der Kundenaquise habe ich bei BloggingTom entdeckt. Dort berichtet er über das etwas unerwartete Verhalten des Bio-Grosshändler Kornkraft.
Ein Vertreter hatte ...
Der Shopblogger am : "Auf gute Zusammenarbeit"
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Ich habe gerade das Fax wiedergefunden, auf dem ich die Erstbestellung an Kornkraft geschickt hatte.Auf gute Zusammenarbeit... hatte ich daruntergeschrieben.
Ha, ha, ha.
BloggingTom am : Akquise per Blogkommentar
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Shopblogger Björn wird vom deutschen Bio-Grosshändler Kornkraft nicht beliefert. Zwar hatte ihm der Aussendienstmitarbeiter zugesagt, dass die Belieferung von Björns Laden kein Problem sei. Die Geschäftsleitung sieht das aber offenbar anders, wie Björn...
Der Shopblogger am : Zwergenaufstand im Ökoland
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Es war einmal vor langer Zeit...
Die Zeiten haben sich gravierend geändert. Unsere guten Ergebnisse (bio&fair) werden gewiß von den Kollegen nicht mehr nur als Nischenerfolg gewertet werden, wir sind schließlich keine Exoten mehr.
"Fast jede Woche e
Der Shopblogger am : Zwergenaufstand im Ökoland
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Es war einmal vor langer Zeit...
Die Zeiten haben sich gravierend geändert. Unsere guten Ergebnisse (bio&fair) werden gewiß von den Kollegen nicht mehr nur als Nischenerfolg gewertet werden, wir sind schließlich keine Exoten mehr.
"Fast jede Woche e
Verwickeltes am : Wie man nicht gelieferte Körner trotzdem breittreten kann
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Der Shopblogger schreibt, dass er trotz einer von ihm so verstandenen Zusage von einem Großhändler nicht beliefert werden würde. Gegen Ende des Blogeintrags wird es eigentlich erst interessant, denn demnach möchte der Großh&#2...
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Kommentare
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Christian am :
Dann kauft man halt keine Kornkraft-Produkte mehr. Egal ob Bio oder nicht, wer kaufmännisch sich selber erschießt hat es nicht besser verdient.
Bensch am :
Ines am :
Volker Schepker am :
marc am :
Daniel am :
Wie wär es denn mit Schadensersatz? Wenn ich die Auflistung des Aufwands so lese, erscheint es mir erfolgversprechend, der Firma Kornkraft die Rücknahme der Zusage ein wenig zu "versüßen".
Die Hobby-Juristen hier werden sicherlich eine Meinung dazu haben. Und bitte keine Diskussion wegen der ""!
Matthias am :
In Berlin, wo ich herkomme, ist dies eine Selbstverständlichkeit. Auch ein sterben der "echten" Biomärkte ist nicht festzustellen. Ganz im Gegenteil. Die Akzeptanz wächst.
hugo am :
Rückfragen anyone?
Übrigens zeugt das auch von einem "netten" Geschäftsverhalten, dir nicht abzusagen - sei froh, das es so gelaufen ist, wer weiß, was ansonsten noch an Streß mit einem solchen Lieferanten entstanden wäre...
Trixi am :
Ich finde es "niedlich", das offenbar auch die Privatwirtschaft nicht frei von jenen Eigenschaften ist, die z.B. dem öffentlichen Dienst immer vorgeworfen werden wie z.B. die "dafürbinichnichtzuständig"-Mentalität, das "gehtgemäßVorschriftnicht" etc.etc.
Zazzel am :
Kornkraft am :
Bjørn (aber ein anderer) am :
Cindy am :
da sieht man auch mal, wer hier so alles liest
Doc am :
Anonym am :
Jupp am :
Und wenn ein Marktleiter im guten Glauben an die Lieferung einen Arbeitstag für die Sortimentsgestaltung opfert, dann ist das Pech. Wieso sollte man da Schadensersatz verlangen können? Den gibt es auch nicht bei Lieferausfällen. Und welcher nachweisbare Schaden ist denn auch entstanden?
Björn Harste am :
Ich habe nicht auf gut Glück, sondern nach der Zusage, dass ich beliefert werde, die Arbeitszeit investiert. Um den Rücken frei zu haben, lief hier stundenlang ein weiterer Mitarbeiter herum, der mich nun sinnlos Geld gekostet hat.
Konstantin am :
Wenn du den nämlich extra geholt hast, dann dürfte eigentlich dem Schadensersatzanspruch nichts mehr im Wege stehen.
Einfach mal nen Anwalt fragen.
Andererseits spricht dagegen, dass es auch nicht sonderlich sinnig ist, deutsche Gerichte mit solchen Kleinigkeiten noch weiter zu belasten.
hugo am :
Offensichtlich weiß die Firma ja auch spätestens seit Björns einträgen hier vom 23.02.06, daß er von einer Belieferung ausgeht.
calcaneus am :
Jörg am :
Man kann sich nicht als Partner der kleinen Fachläden positionieren und gleichzeitig Supermärkte beliefern. Ob das Konzept zukunftsfähig ist, mag dahin gestellt sein.
Björn Harste am :
Eine andere Sache ist es, Dinge zuzusagen (in diesem Fall, das ich (nach Besichtigung und mit Referenzen) beliefert werde) und dann nicht einzuhalten.
Anonym am :
Einfach albern und von wenig Ahnung bzgl. wirtschaftlicher Zusammenhänge zeugend ist aber der Großteil der Kommentare hier, die sich darauf beziehen, dass ein Unternehmen nicht liefern will - denn dies ist wirschaftlich gesehen uU durchaus intelligent.
Mitarbeiterin am :
Jedenfalls freuen wir uns jetzt auf die Zusammenarbeit mit Bio Antakya.
simoench am :
Anonym am :
Die Begründung ist einfach nur fadenscheinig und inkonsequent.
steckel am :
Sollte der Laden irgendwann aufgrund mangelnden Umsatzes pleite machen, dann ist der böse große Supermarktkonzern daran schuld, weil der eine Hetzkampagne im Internet gestartet hat, wetten ?
Chris am :
Nicht das die anderen schlecht sind, aber hier liest man mal komprimiert in einem Artikel wie Du mit Herz bei der Sache bist und es wirklich ernst meinst.
Stammleser wissen das ja bereits!
gk am :
Euer Boykott-Geschrei allerdings auch: Gerade weil sich Leute so leicht lenken und durch Halbwissen (nicht auf diesen Beitrag bezogen!) fernsteuern lasen, wollen sie doch auch diese Negativ-Propaganda, die es ja in ihren Augen zu sein scheint, auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann, nicht. Nebenbei glaub ich kaum, dass ihr nun wirklich euren 'Boykott' durchführt.
horst am :
Kornkraft am :
tbee am :
Albern ist halt nur das Hü und Hott spielchen des Vertreters.
Manfred am :
Jupp am :
Björn Harste am :
Andre Heinrichs am :
Curios am :
Jetzt haben Sie jedenfalls reichlich negative Schlagzeilen verursacht.
Hans am :
Eve am :
- erst einen Vertreter hinzuschicken und begeistert zusagen und
- dann doch nicht liefern (Und darüber nicht mal Bescheid geben, das macht die Sache ja noch schlimmer!!) - Nee, Kinners, das ist einfach nur armselig.
Nun, Kornkraft zu boykottieren ist, da es sich um einen Großhandel handelt, so eine Sache. Ich meine, wenn, dann wäre das eine Sache der Bioladenbesitzer, die sich damit allerdings mächtig ins eigene Bein schießen würden. Und die deswegen zu boykottieren, weil sie ja potenziell von K. beliefert werden könnten, wäre unfair irgendwie.
Bleibt also nur, enttäuscht zu sein, und für Björn, seine (evtl. gerichtlichen) Konsequenzen daraus zu ziehen und sich um einen besseren Bio-Großhandel zu kümmern, sofern vorhanden.
Sven am :
lol...ich lach mich weg....sehr geil....bald gibts wieder post mein lieber björn...und dann kriegste ne sammelklage namens "sozial-kraft"
hahahahaha
Marcel Schindler am :
Die Demeter-Geschichte wird wahrscheinlich Druck auf die ausgeübt haben, weil man die unbegründeten hohen Preise von Bio-Produkten ja rechtfertigen muss..
Selbst schuld, Fa. Kornkraft
Eve am :
Londo am :
Alix am :
Andre Heinrichs am :
Das Verhalten, erst zuzusagen, und dann nicht einmal Bescheid zu geben, dass man lieber doch nicht liefern will, finde ich (wie andere Kommentatoren) unakzeptabel. Dazu kommt dann auch noch der Wunsch, die bisherigen Blogeinträge gelöscht haben zu wollen (bin ich hier der Einzige, der an ein gewisses Bremer Gericht, bzw. dessen Direktorin denkt?).
Kathrin am :
Ich finde es aber schlecht, wenn man jemanden als Kunden aufnimmt und ihn dann nicht beliefert. Besonders wenn eine Zusammenarbeit schon mal abgelehnt worden war. Es wäre ja kein Problem gewesen, gleich zu sagen, dass sich an der Situation seitdem nichts geändert hat.
Miller am :
Mittlerweile lesen hier auch nicht wenige Lieferbetriebe mit. Nicht allen wird deine Berichterstattung gefallen. Und dann muss man sich nicht wundern, wenn plötzlich kein Interesse an einer Geschäftsbeziehung mehr besteht.
Frank am :
Birgit am :
Firlefanz am :
Ganz einfach: Dann könnte sich Bio-Ware auch überall durchsetzen. Soll denn Bio-Ware unbedingt elitär bleiben? Würden sich die Erzeuger nicht über einen großen Absatzmarkt freuen?
In meinen Augen wird es allerhöchste Zeit, dass Bio-Ware aus dem reinen Bioladen herauskommt. Nur so hat nämlich die ökologische Landwirtschaft eine echte Chance aus ihrer Nische herauzukommen. Björn arbeitet ja daran, und es ist bitter, dass ein Öko-Großhandel da erst zusagt und dann einen ziemilch peinlichen Rückzieher macht.
Jupp am :
Was machen wohl Bio-Läden, wenn der Hersteller anfängt, seine Waren auch über normale Supermärkte zu verbreiten? Sie werden ihm damit drohen, seine Ware auszulisten. Und solche Drohungen sind keine Seltenheit. Ähnliches gibt es immer wieder, wenn Markenhersteller Waren über Aldi und Co. verkaufen wollen und ihnen damit die Preise vermiesen und Discounter aufwerten.
Was dem Unternehmen hier vorgeworfen wird, ist also sehr kurzsichtig betrachtet.
Eve am :
Aber das scheint mir das Dilemma der Bioartikler:
Einerseits ist überall das große Wehklagen über die bösen Großkonzerne zu vernehmen, und den ganzen Dreck im Essen, und die unmündigen Verbraucher, die das auch noch in sich reinstopfen - andererseits macht man aber auch keinerlei Anstalten, aus der "Birkenstockbesockte Körnerfresser"-Ecke rauszukriechen und und sich offener zu präsentieren.
Dazu würde auch gehören, dass Bio neben Konventionell im Supermarktregal zu finden ist (und damit meine ich nicht nur die drei "Bio-"Artikelchen der Handelsmarken) und man als Verbraucher sich daraufhin frei entscheiden kann, ob man ein paar Cent mehr für Bioprodukte hinlegt oder billiger und "Normal" kaufen möchte.
Ein exklusiveres Sortiment kann ja gerne im Bioladen verbleiben, z.B. spezielle Produkte für Veganer & Co, hochwertige Kleidung aus kbA-Baumwolle oder Kosmetik. Dior gibt's ja auch nicht bei C&A und nicht jeder, der Bio kauft, braucht gleich Käpt'n Tofus Knusperstäbchen und vegane Zahncreme. Das Gros der Klientel wird ihrem Lädchen vermutlich sowieso die Treue halten, so dass der Supermarkt keine wirkliche Bedrohung für deren Existenz ist. Aber sowas wie Bio-Obst und -Gemüse, Fleisch, Milchprodukte und Snacks einfach mal ohne große Rennerei im Supermarkt kaufen zu können, das wäre wirklich zu schön.
Ein Verhalten, wie es Kornkraft an den Tag legt, ist jedenfalls kontraproduktiv und deren Image eher weniger zuträglich.
simoench am :
Doch, es soll ALLES Bio sein. Und der Preis dementsprechend angemessen. Bio soll nix besonderes sein, denn der Nutzen einer nachhaltigen Landwirtschaft (die es z.Zt. nicht immer ist) sollte vorranging sein vor "billig".
Das Einzige was dann draufgeht ist die Unterscheidung zwischen Supermarkt, Bioladen und Discounter.
Eine ökologische Welt ist möglich!
(Konequenz: Die meisten in D müssen ihre Standards runterschrauben)
Eve am :
Schön wäre das natürlich. Da sind wir uns einig.
Das Problem ist allerdings die Verwirklichung.
Ich meine, man sollte ja nicht sämtliche Wälder abholzen müssen, damit es genügend Anbau- bzw. Ausflaufflächen für Bio... (Tomaten, Erdbeeren, Grünkohl, Hühner....) gibt. Und ob sich das dann vermeiden ließe, bei der hohen Zahl an Mäulern, die gestopft werden wollen? Ich glaube, ein gewisser Prozentsatz (der allerdings möglichst niedrig bleiben sollte) an "konventioneller" Erzeugung lässt sich einfach nicht vermeiden, auch wenn's unschön ist. Aber da wir ohnehin von Utopien reden, ich mein, das Volk will ja dann doch lieber billigen Plastefraß....
Was allerdings als erstes verboten gehört, ist die irreführende auf "Oh-so-natürlich-schöne Bäuerin rührt jeden Joghurt liebevoll selbst"-gemachte Werbung von Weihenstephan, Campina (Landliebe) & Co.
karakal am :
Mein Bauer beliefert mich auch mit sehr gutem Obst, das aber gespritzt wurde, na und?
Und was leider festzustellen ist, für mich zumindest, dass sehr viele "Bioproduzenten" vor lauter ökologischer Gefühlsfaselei auf den Geschmack ihrer Waren vergessen... Und hier rede ich nicht von Geschmacksverstärkern und künstlichen Aromastoffen.
Und was unterscheidet einen Bio-"Produzenten" groß von der Lebensmittelindustrie (die Gier nach mehr Profit vielleicht)
Alles was nicht direkt vom Bauern an den Laden oder den Verbraucher geliefert wird, verdient meiner Meinung nach das Prädikat BIO ja sowieso nicht....
Eve am :
Anonym am :
eco am :
[ ] Du hast den Text verstanden
[x] setzen, sechs
nocoda am :
Robert Schreiner am :
keine schlechte idee
Robert Schreiner am :
ist leider alles, was es gibt...
Spike2050 am :
"Oh Schau, es ist der Geldtransporter der zurücksetzt. Fahr wieder weg, Kornkraft brauch kein Geld."
Atze Schröder am :
***GOLDENE ZEITEN***
Klaus Hintze am :
- Björn ist sog, Vollsortimenter
Muss ich mir wirklich den grünen Strickplulli und die
Birkenstocks anziehen um Bio zu bekommen?
- Absprachen zwischen zwei Vollkaufleuten sind m.E. bindend
Oder gilt das für den Vertrieb nicht?
- "Elitär" las ich auch...
Hallo? Jedes Geschäft, jeder Hersteller ist auf Umsatz
ausgerichtet. Warum dann dieses Gehabe mit Bio?
Dem Kunden anbieten (wenn der Lieferant liefert *g*),
schauen, ob das Produkt angenommen wird, und gut!
Da können doch nur beide (Hersteller/Vertrieb und Supermarktbetreiber) gewinnen.
Björn!
Halt die Ohren steif und mach Dein "Ding" genau so
weiter wie bisher hier im Blog beschrieben. Ich denke das
passt und Du hast den Kunden im Focus. Der zählt im
Endeffekt.
Matidio am :
Und #31 geb' ich zumindest im letzten Absatz Recht. Wenn ueber viele Details einer Geschaeftsbeziehung im Blog diskutiert wird, ist das sicherlich nicht jedem Lieferanten ein Vergnuegen, ob berechtigt oder unberechtig. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass einige Lieferanten schon vorher abwaegen, ob es ihnen das Wert ist. Zumal wie Bjoern eben schreibt:
"Ich stehe zu dem, was ich mache und veroeffenliche meine Meinung und Geschaeftsphilosophie hier offen und unverbluemt". Das kann fuer manchen zum unabwaegbarem Risiko in Sachen Publicity werden.
Eine Sache ist seinen Frust ueber Ladendiebe im Blog auszuladen, eine andere zukuenftige Geschaeftsbeziehungen zu riskieren.
Das heisst nicht, dass ich die Enttaeuschung von Bjoern verstehen kann.
Klaus Hintze am :
Ernsthaft weiter:
Inwiefern riskiert Björn, zukünftige Geschäftsbeziehungen,
wenn er hier im Blog offen und ehrlich (ich finde Björn SEHR
authentisch) seine Meinung sagt? Man kann sich als pot.
Geschäftspartner ein Bild machen und entsprechend reagieren.
Das Du das generell erstmal als negativ hinstellst, verstehe ich gerade nicht...
"[...]intern bei der Firma abgeklaert wird (aber sicherlich nicht in einem Blog breitgetreten). [...]"
Das finde ich, gelinde gesagt, reichlich unverschämt!
Ich würde gerne noch mehr aber das vrbietet mir meine Erziehung....
Jan am :
Im übrigen gehöre ich durchaus auch zu den Kunden, die durchaus mehr Bioprodukte kaufen würden, wenn man dafür nicht immer extra in Bioläden gehen müsste, in denen man schief angesehen wird, wenn man von der Arbeit kommend gezwungener Maßen im Anzug erscheint und eben nicht im Strickpulli.
Ganz abgesehen davon dass Ladenöffnungszeiten eh nur dann sind wenn ich arbeite, von daher kann ich eh nicht einkaufen.
Matidio am :
gk am :
Robert Schreiner am :
und meines wissens sind blogs genau DAFÜR gemacht!
gk am :
Anonym am :
Man kann doch nicht allen ernstes darum bitten, einen Beitrag aus dem Blog zu entfernen.
Das ist doch ein PR-Gau allererster Klasse.
Das rangiert gleich nach der Klum-Posse, wobei ich die selbst immer noch fuer eine Guerilliaaktion von Herrn Klum halte, und nach der Aktion von JvM, wobei dieser ja dann noch die Reissleine gezogen hat.
Es waere doch am einfachsten, das sich KORNKRAFT entschuldigt, eine Entschaedigung zahlt und vergessen waere das ganze...
Freundlichkeit hilft im Leben oft weiter als Sturheit, grade von Leuten, die mit Bioprodukten handeln und damit eine gewisse Geisteshaltung vertreten, erwarte ich einfach mehr Intelligenz.
Aci am :
Dem Vertreter werden intern gewiss die Ohren langgezogen. Für Björn ist das aber bestimmt kein Trost.
nils am :
Dorau am :
Wir von Bio Antakya ( Naturkost u. Naturwarengroßhandel in Bremen ) hätten keine Prbleme damit Sie zu beliefern. Ganz im Gegenteil, wir würden uns freuen Sie als neuen Kunden begrüßen zu dürfen!!
Mit freundlichen Grüßen
G. Dorau
Björn Harste am :
Robert Schreiner am :
wie sagte schon rudi carell: "das wäre ihr umsatz gewesen!!!"
glückwunsch an die (wahrscheinlich) beiden geschäftspartner!
@G.Dorau
denken sie dran, sie werden von millionen bloggern beobachtet
Klaus Hintze am :
Ich nehme das Fragezeichen
nochmal@Robert:
Milligonen von Bloggern? Find' ich gut!
Andre Heinrichs am :
AbuAbdeen am :
für so einen harmoniesüchtigen Konsumenten wie mich ist die ganze Glosse hier nix! Ich such immer nach Auswegen, wie man das Missverständnis doch ausbügeln könnte, bzw. doch noch einen normalen Weg beschreitet. Nun ja, dennoch denke ich: Ruhe bewahren, hier sehen wir, wie das Leben wirklich spielt und vielleicht gibt es ja noch nen Happy End (auch mit Kornkraft). Also, wie war doch das Lebensmotto von Johannes Rau: "Versöhnen statt spalten." Ich denke, dass ist es, was uns heute in der Gesellschaft fehlt...lieber noch mal einen Schritt auf andere zugehen.
Erbitte keine Verurteilung aufgrund meiner Harmoniesucht!
Danke
Grüße
Abu Abdeen
Stephan am :
horst am :
gk am :
hihi
Andre am :
Nicht der Lieferant hat die Macht sondern der Verbraucher!
Auch wenn es einigen (potentiellen) Lieferanten von Björn evtl. nicht schmecken sollte, wie er hier berichtet - er hat das Recht dazu.
Grossisten und Lieferanten sollten sich bemühen, im Sinne des Kunden und eben auch den Zwischenhandels zu agieren. Hält sicher der Lieferant nicht an seine Absprachen, hat er es verdient negativ erwähnt zu werden, sofern es sich um Tatsachen handelt. Die Konsequenzen, die sich aus der Pressefreiheit ergeben hat er somit "wie ein Mann" zu tragen.
Liebe Großhändler: Nicht WIR sind von euch abhängig, sonder IHR von UNS - die VERBRAUCHER.
simoench am :
simoench am :
http://www.taz.de/pt/2004/01/28/a0106.1/text
ist ja dermaßen passend! Und auch nie vorher erwähnt oder? Immerhin datiert er vom 28.01.2004, also vor diesem Blog.
Björn, ich bin zwar etwas angeheitert, aber nach dieser Lektüre bist du nochmal in meiner Hochachtung gestiegen. Hut ab! Ich bin froh -und irgendwo auch gerührt-, das es Leute wie das Ehepaar Harste gibt.
Klaus Hintze am :
Danke für den Artikel - sehr interessant!
@Angie&Björn:
Hochachtung und Respekt!!!
Mitarbeiterin am :
Ceryon am :
Ich glaube es nicht, soetwas auch noch zu verlangen.
Wir sollten andererseits die Ankündigung möglichst breit verlinken, so daß jeder sieht, wie Firmen gegenüber Kunden handeln.
Norbert am :
ist bei einigen Leuten nicht mehr angesagt.
Nicht nur in der Arbeitswelt.
Heutzutage wird das leider eher zur Regel
als zur Ausnahme.
Jens am :
Der Sparmarkt Harste hat schon öfter bei Kornkraft wegen Belieferung angefragt. Kornkraft hat die Belieferung bisher immer abgelehnt. Einen weiteren Kontakt gab es am 30.10.2005 auf der BioNord. Ich habe den Sparmarkt Anfang November besucht, um festzustellen, ob nach unseren Leitlinien eine Belieferung möglich ist. Um zu prüfen, ob eine Belieferung Sinn macht, haben wir vereinbart, dass der Sparmarkt Harste einen Bestellvorschlag macht, den wir dann prüfen, um weiter zu beraten, wie wir damit umgehen. Es hat bei meinem Besuch von meiner Seite keine definitive Belieferungszusage gegeben. Zur Prüfung gehört natürlich auch, dass ich nicht von vorneherein abgesagt habe. Allerdings ist nach unseren Kriterien die klare und eindeutig abgegrenzte Präsentation der Bioware im Sparmarkt Harste nicht gegeben.
Danach habe ich bis zum letzten Donnerstag, also knapp 4 Monate nichts mehr vom Sparmarkt Harste gehört. Damit war die Sache für mich erledigt. Was man mir vorwerfen kann ist, dass ich zwischenzeitlich nicht selbst abgesagt habe. Dafür will ich mich gerne entschuldigen. Aber wie gesagt, ich habe nichts mehr gehört.
Die Aufnahme einer Geschäftsbeziehung hat es damit zu keinem Zeitpunkt gegeben.
Jens Tuckermann
Kornkraft
Jörg Dennis Krüger am :
Schakaline am :