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Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

Sehr geehrter Herr Harste,

gerne würde ich in Ihrem Betrieb den Beruf "Einzelhandelskauffrau" erlernen.

Bei Ihnen bin ich genau richtig aufgehoben, wenn sie eine Person suchen, die gut im Team arbeitet, zuverlässig, freundlich und hilfsbereit ist. Bei meinem Praktikum im Januar diesen Jahres ist mir bewusst geworden, dass der Umgang mit Kunden mir unheimlichen Spaß macht und mir bei meiner Berufswahl sehr wichtig ist.
Ich bin mir sicher, dass ich genau die richtigen Voraussetzungen und die nötige Motivation mitbringe um bei Ihnen eine gute Ausbildung zu genießen.


Ich bin mir jedenfalls ganz sicher, daß mich diese aus dem Lehrbuch abgeschriebenen pseudo-originellen Anschreiben völlig kalt lassen.
Die Dinger sind einfach nur eine schlechte Aneinanderreihung von bekannten Floskeln.

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Kommentare

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Tina am :

Wie soll den ein Bewerbungsschreiben sonst aussehen? Diese Bewerbung ist doch auf jeden FAll besser als die Email mit den Smileys oder etwa nicht ;-) ?

Florian am :

Also am besten versucht man es mit einer video-bewerbung, die is originell etwas neues und der jeweilige personalleiter hat direkt nen bild von ihnen und den gesamten ersten eindruck(bezogen auf aussehen,redenswendung und ausdruck)

heidi am :

Das find ich jetzt gemein ! So eine Bewerbung hier zu veröffentlichen und zu verreißen. Der Bewerber macht sich schließlich Hoffnung auf einen Ausbildungsplatz, den zu bekommen ja heutzutage nicht so einfach ist....Da greift man dann schonmal zum Bewerbungslehrbuch, oder ?

Björn Harste am :

@heidi: Dieser Stil wirkt, weil "anders", eigentlich ganz originell. Wenn man die Dinger in der Form öfter bekommt, wird's einem allerdings sehr schnell über.

Aka am :

Ich find' deine Reaktion auch fies.

Chris am :

Glaube nicht, dass es abgeschrieben ist. Klingt doch viel zu umgangssprachlich:

...diesen Jahres ist mir bewusst geworden, dass der Umgang mit Kunden mir unheimlichen Spaß macht...

Allerdings habe ich auch noch nie so ein Buch gelesen bzw. war es - Gott sei Dank - noch nie notwendig.

Tina am :

Es ist echt schwer eine gute Bewerbung zu schreiben, die dann auc noch Anklang findet. hey, ich habe fuer dieses Praktikum (unbezahlt!!!) knapp 60 (!!!!) Bewerbungen in die Welt geschickt. Da kann man sich nicht originelle Texte fuer jede Stell aussuchen. Dem Maedel wird es kaum anders gehen.

Basti am :

Anstatt 60 sollte man dann vielleicht nur eine handvoll verschicken an denen man WIRKLICH interessiert ist, da kann man dann auch etwas mehr auf die angeschriebene Firma eingehen.

Tina am :

Habe ich getan, bei meinem 1. Praktikum, da man in Frankreich noch sehr viel Wert auf handgeschriebene Briefe legt. 12 Stueck. Nur Absgaen. Dann gab es echt Probleme. Deshalb 60 dieses Mal. Eine Freundin von mir schickte so an die 100 fuer ein vernuenftiges Auslandspraktikum.

Nur mal ne Frage: Wann hast du dich das letzte Mal um eine Stelle bemueht?

phil am :

bin mir auch ziemlich sicher, dass der text NICHT abgeschrieben wurde, dazu fehlen doch einige satzzeichen ;-).

Aloisius am :

seufz, was sagt so ein kurzes Anschreiben schon aus! Jemand, dessen allergrößte Stärke nunmal nicht das sichere Verfassen origineller, ausgefeilter Briefe ist, glänzt ja vielleicht durch ein symphatisches Wesen, Gewissenhaftigkeit und Fleiss. Und umgekehrt! Noch nicht mal in der schrecklichen Situation des Vorstellungsgesprächs oder -tests kann der Arbeitgeber dies immer 100prozentig checken, denke ich.

Andreas am :

Meine Güte. Was erwartest du denn eigentlich? Wenn sie geschrieben hätte "Ey Björn dein Laden rockt, willsu mich nich ausbilden?", hättest du sie auch als Negativbeispiel gebloggt.

Die gute Frau bewirbt sich um eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, nicht zur Spezialistin für individuelle oder individuell wirkende Bewerbungsanschreiben. Und mal ehrlich, was soll man denn bitte in so ein Anschreiben schon großartig schreiben? Man bewegt sich da IMMER auf schmalem Grat mit der Gefahr, floskelhaft zu klingen auch wenn's vielleicht gar keine Floskeln sein sollen.

Wie wär's denn, wenn du mal DEIN Bewerbungsschreiben veröffentlichen würdest, hmm? :-)

Nils+Hitze am :

Gib es auf Björn, Zynik ist nichts für jedermann. Ich war 4 Jahre Moderator auf Tutorials.de und bei der siebentausensten Frage mit dem selben Inhalt wird man schonmal gemein. Sebst wenn die Frage nett formuliert ist. Verstehe deine Frustration ganz gut. Wieviel Bewerbungen bekommst du pro Woche? 10-20?

Eve am :

Ich stimme Tina und Aka etc. in dem Moment zu - das ist nicht die feine englische. Und Anschreiben sind ohnehin schwer genug zu verfassen. Aber sagt das Anschreiben wirklich soooo viel aus? Der Rest scheint doch zu stimmen, Form, Format etc....

Was ich mich nunmehr frage - wie soll dann eine Björn-kompatible Bewerbung aussehen?

Menni am :

Das frage ich mich allerdings auch! Was bitteschön soll man (Frau) denn schreiben, damit die Bewerbung die Gnade des Chefs findet?

Ich stell mir das, gerade zur heutigen Zeit, in der es eben nicht reicht, nur eine Bewerbung zu schreiben, doch arg schwer vor, da nen passenden Text zu schreiben. Gerade zu so einem "Allerweltsberuf" wie Einzelhandelskauffrau.

Ein Beispiel einer "guten" Bewerbung von Björn würde mich doch mal interessieren.

R.B. am :

Damit Björn morgen 20 Bewerbungen bekommt, die alle von diesem Beispiel abgeschrieben worden sind ...

Maniac am :

Naja ok, der Blogeintrag wirkt etwas fies...

Andersrum seit doch FROH, dass es mal einer ehrlich ausspricht und sagt, was ein "Personaler" von so Bewerbungen hält?!

Björn wird sicher nicht der einzige sein, der so denkt! Das wird in zig anderen Personalabteilungen genauso laufen.

Was ich letztens gehört hab und viel schlimmer finde (oder hatte ich das auch in einem Blog gelesen?):
Da werden Bewerbungen weiter oben im Stapel angesiedelt, nur weil es ne teure Mappe mit goldener Inschrift usw. war.
Das kann doch auch nicht sein. Sowas kostet doch auch Geld. Und mit 1-2 Bewerbungen ist es ja heutzutage leider nicht mehr getan.

Energiequant am :

Ah da sind ja die heraufbeschworenen Trolle. :-)

Zum Thema: Wenn ich das richtig lese, stellt die Bewerberin Forderungen an Dich, Björn? Ich hab zwar absolut keine Ahnung von Bewerbungsschreiben weil wir sowas nie in der Schule hatten (Gymnasium halt, fernab der Realität des Arbeitslebens), aber ich find das Schreiben ziemlich frech und gewagt. Würde deshalb glaub ich eh gleich im Müll landen wenn ich Chef wäre. ;-)

PISA am :

Wo bitte stellt denn die Bewerberin Forderungen?! Lies nochmal. :-(

Dr. Phil am :

@MyDay

Irgendwie hast Du recht, aber es ist auch interessant diesen "Mist" zu lesen.

@ Björn

Schäm Dich. Die Berbung war klasse, da sollte man sich nicht darüber lustig machen.

Andreas am :

Auch wenn sie es abgeschrieben haben sollte, zeigt es doch Initiative. Immerhin wäre sie ja dann auf die idee gekommen es abzuschreiben. Das solltest Du auch mal berücksichtigen. ;-)

Also wenn Du ausbilden willst, dann geb ihr eine Chance und lade sie zu einem Vorstellungsgespräch ein. Danach kannst du sie immer noch aussortieren.

Peter am :

Also der Herr Dr. Hochnäsig, entschulding Herr Harste, wird jeden Tag mit hunderten von Bewerbung überschüttet. Als Personalchef eines international tätigen Konzern ist dies nicht unüblich. Deshalb ist es auch selbstverständlich, dass diese schlampige Bewerbung umgehend im Papierkorb landet.

Energiequant am :

Also auch beim zweiten und dritten Mal lesen klingt der letzte zitierte Satz wie eine Forderung "ich hab bei Ihnen einen Platz zu kriegen aber bitte nur den Besten!"

Energiequant am :

... und das sollte natürlich unter 12.1...

Wieso funktioniert es eigentlich nicht mehr so wie früher, daß wenn man auf Reply klickt die Ursprungs-Nachricht unten ausgewählt wird?

SAGM am :

Also ich finde die Bewerbung auch nicht schlecht.

Muss dazu allerdings sagen, dass gerade diese Sachen (Bewerbungen) leider viel zu sehr von der Vorstellung der Entscheider / Personaler abhängig sind.

Man kann bei bspw. 60 Bewerbungen, die entweder abgeschrieben sind ODER kreativ geschrieben sind, NIE den Geschmack von allen Personalentscheidern treffen.
Also wird es immer einen geben, der 'schlecht' über die Bewerbung denkt.

Ob man jetzt darüber in einem blogg 'herziehen' muss ist Geschmackssache. Wobei ich allerdings als relativ neuer Leser hier sagen muss, dass sogar mir schon der köstliche Humor eines Herrn Harste aufgefallen ist.
Von daher denke ich sollte man nicht jeden Kommentar auf die berühmte Goldwaage legen und überbewerten.

Denn ohne Humor an eine soche Sache (Bewerbungen / Stellenvergabe) heranzugehen macht die Sache dann nur noch anstrengender als sie ohne hin schon ist.

So, jetzt alle nochmal den blogg lesen und drüber schmunzeln! :-)

Martin2 am :

also ich würd sie wenigstens einladen. eine ganz normale bewerbung hat sie da doch geschrieben. um einiges besser als die schlechten die mal hier im blog waren.

Sven am :

Hach was für eine aufregung nur weil Björn einfachd as gebloggt hat, was die meisten Chefs (nicht Personaler, die ticken manchmal diesbezüglich etwas anders) vor allem kleinerer unternehmen denken. Da hat man vielleicht eine Anzeige geschaltet und bekommt also einen Berg von Bewerbungen auf den Schreibtisch. Nach dem üblichen groben Aussortieren nach Alter und Qualifikation bleiben sagen wir mal 20 übrig. wenn man dann praktisch in jedem Anschreiben Formulierungen wie "mit mir gewinnen Sie einen flexiblen...bla, bla Mitarbeiter" teilweise wortwörtlich gleich findet, dann nervt das. Die Arbeitszeugnisse sind auch mehr oder weniger mit den gleichen Floskeln formuliert (die kaum jemand richtig versteht, weshalb die üblichen Verschlüsselungen sinnlos sind, weiss ich denn ob der letzte Chef wirklich wusste was "hat sich stehts bemüht" wirklich bedeutet?). Also alles die gleiche Soße...wie wenn Laien versuchen wie ein rechtsanwalt zu schreiben... Am Ende der Sichtung sitzt man dann oft da und fragt sich wen man denn einladen soll und entscheidet letztlich nach Nasenfaktor sprich dem Bild unter denen die laut Lebenslauf/letzter Tätigkeit kompatibel sind.

ich frage mich da schon seit Jahren warum man nicht vernünftig reinschreiben kann was man erwartet und was man bieten kann. Im Stile von:

Sehr geehrter Herr...

so und so bin ich auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden und interessiere mich für die von Ihnen ausgeschriebene Stelle/für eine Mitarbeit in Ihrem Unternehmen als BlaBla. Ich habe bisher für blub als gearbeitet und halte mich deshalb und deshalb für geeignet als BlaBla für ihr Unternehmen zu arbeiten.

Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich freuen.

MfG

Mehr ist es nicht, viel wichtiger ist zu beschreiben warum man den Job will/kann und das mit eigenen Worten.

Ach ja und als Azubi der nun mal noch keine Berufserfahrung vorweisen kann, kann man das genauso halten, auch mit 16 hat man ein Vorleben, Hobbys, Ferienjobs, Praktika die dann eben die Berufserfahrung ersetzen müssen. Und warum man den Job will...na ja darüber sollte man sich auf jeden Fall Gedanken machen...

Björn Harste am :

@Sven: Danke. Das war das, was ich in meinem Beitrag offenbar nicht vermittelt habe.

Tina am :

In GB oder den USA ist das so (habe ich gelesen ;-) ), der "Cover Letter" wird wenig beachtet. Da zaehlt der Lebenslauf. Und so sollte es auch sein.

ManM am :

Standardmäßiger gehts ja wohl nicht mehr....

-thh am :

Stimmt. Und? Eine "standardmäßige" Bewerbung für eine Standardstelle ist doch in Ordnung und nervt sehr viel weniger als das pseudo-kreative Geschreibsel, das Björn beispielhaft zitiert hat.

h am :

Richtig. Und das ist gut so. Den Sülz liest doch sowieso niemand ernsthaft.

marcc am :

Und wenn man auf bewusst so geschriebene Bewebungen 08/15-Absagen bekommt ist man sehr viel schlauer und weiß gar nicht mehr was man schreiben soll.

Seinen wir uns darüber klar: Dem Bewerber kann man immer die Schuld in die Schuhe schieben, solange er weniger Jobs als daran interessierte Menschen gibt. Und als ob perfekte Bewerbungen das Problem lösen würden. Wir haben zwischen 4-5 Millionen Arbeitslose und zwischen 400.000-500.000 gemeldete offene Stellen. Selbst wenn es doppelt oder dreimal soviele wären und man alle Arbeitssuchenden darauf verteilen könnte, wären es immer noch zuviele Arbeitslose.

pia am :

Ich finds auch traurig, dass man anscheinend heut zu Tage keiner 15jährigen mehr eine korrekte und forbildlich formulierte Bewerbung zutraut.

Meine sahen damals ähnlich aus und waren nicht abgeschrieben.

BW am :

Forbildliche Bewerbungen? :-D

Schwarzmaler am :

Sorry, aber der Blogeintrag war scheuklappenblind. Mag sein, es gibt zuviele Anwärter auf zu wenig Ausbildungsstellen, aber als Nicht-Profi kann ich an der Bewerbung nichts aussetzten, und wenn sie Begriffe wie Kreativität und Teamfähigkeit "abschreibt", dann folgt sie dem einfallslosen Trend auf Seiten der Arbeitgeber. Mich kotzt deine Anspruchshaltung, gelinde gesagt, an - versetz dich mal bei Gelegenheit in die Gegenseite. Und frag dich noch einmal, ob du von einer Achtzehn(?)-Jährigen eine individuelle symphatische Teamgeist beweisende Bewerbung mit kreativer Note erwartest - und bitte den Nachweis von 10 Jahren Berufserfahrung nicht vergessen.

Sven am :

Sorry, Schwarzmaler aber als Arbeitgeber kotzt es mich an, das man sich für eine Anspruchshaltung bereits entschuldigen oder schämen muss. Und was ich oben schrieb ist kein hoher Anspruch, sondern lediglich der Wunsch eine klar formulierte und nicht verklausulierte Bewerbung zu bekommen. Ich habe bei der Auswahl neuer Mitarbeiter weder die Zeit noch die Lust auch noch die Formulierung zu interpretieren. ich möchte klar lesen was Sache ist, interpretieren muss ich sowieso die eignung des Bewerbers. Ach ja und die Bewerber sollten sich mal in die gegenseite vbersetzen. wenn eine 18jährige verschwurbelte hochgestochen formulierungen verwendet, dann sieht das, egal wie elegant das im ersten Blick erscheinen mag aufgesetzt aus gerade wenn man sich als Azubi bewirbt. Wenn sich jemand als Archivar oder Dokumentierer bewirbt sieht da wieder anders aus....

kurz gesagt, ich erwarte als arbeitgeber keine total witzigen/kreativen/auffäligen Bewerbungen, sondern welche die mir die benötigte Information klar und deutlich zeigen, die persönliche Bewertung muss ich ohnehin in einem Gespräch vornehmen und das aussortieren wird i.d.R. anhand harter Fakten aus dem lebenslauf erledigt.

Schwarzmaler am :

Arbeitgeber sitzten am längeren Hebel. Du kannst (und willst) das nicht ändern, ich kann es nicht ändern. Man sollte sich dieser Situation bewußt sein, und sich nicht noch lustig machen über die Pferde, die um ihren Arbeitsplatz kämpfen (kleine Monty-Python-Referenz, am Rande). Und wenn Björn hier eine weder besonders gute noch auffallend schlechte Bewerbung - auch angesichts des (vermutlichen) Alters - dem Vergnügen des Publikums zum Fraße vorwirft ist das nicht nur zynisch - nichts gegen Zynismus am rechten Platz - sondern hochgradig unreflektiert. Um im nächsten Eintrag eine hochkreative einfallsreiche Bewerbung eines 40-jährugen im Schaukelstuhl als Alternative zu preisen. Hallo - noch jemand da? Es geht um einen Ausbildunggsplatz im Einzelhandel, nicht um eine Professur in Altgriechisch. Abgesehen davon - wenn es dir um Fakten geht - warum nimmst du das Anschreiben nicht als das, was es ist, eine kurze Einführung, und konzentrierst dich auf den Lebenslauf und die Zeugnisse?

Sven am :

exact das mache ich, darum ging es ja auch ursprünglich, das das Anschreiben heute immer öfter nur aus Phrasen besteht und bestenfalls als Adressträger dient...das nervt, nicht mehr nicht weniger...ich mag es eben nach dem KISS (Keep it Simple, Stupit) Prinzip

Schwarzmaler am :

Dann verstehen wir uns. Leider ist es nicht selbstverständlich, da wird immer wieder verlangt, sich mit dem Anschreiben absetzen zu müssen vom Rest der Herde. Und greift notgedrungen zu Formulierungen, die einem selber wehtun, aber dem Vokabular der Personaler entsprechen. Und wie schon parallel jemand schrieb - wie man in den Wald hineinruft... Lies dir mal die Stellenanzeigen der FAZ durch. Ach wenns mir doch gruselte.

dr.job.los am :

Na, dann hört "ihr Arbeitgeber" auch mal damit auf Stellenanzeigen im Geheimcode zu verfassen und sagt offen was ihr wollt.

Was ist denn der Unterschied zwischen langjähriger und mehrjähriger Berufserfahrung? Was ist ein "wettbewerbsfähiges Gehalt"? Was heißt "junges Team"? Wie alt sind die Leute tatsächlich? Was ist ein "dynamisches Arbeitsumfeld" in Wahrheit? Wer redet denn immer - auch wenn es gar nicht passt - immer von "teamfähig"? Was meint ihr tatsächlich damit? Was ist ein "flexibler" Mitarbeiter? Was bedeutet "reisefreudigkeit" genau? Täglicher Projekteinsatz 500km vom Arbeitsplatz entfernt, weil der Chef es nicht koordiniert bekommt?

Und warum sagt keiner, dass es bei zu vielen Bewerbungen absurde Sortiercodes gibt? Da fliegen bei 200 Bewerbungen schonmal die ohne Fensterumschlag raus. Egal was drinsteht.

Warum sagt man einem auf telefonische Vorabanfrage - ein Gespräch, das länger als 10 Minuten dauert - nicht gleich, dass man mit seinem Profil nicht passt? Warum lässt man sich erst die Bewerbung schicken, die man mit Textbausteinen dann nach zwei Monaten absagt? Wo ist denn da - beim Telefongespräch und bei der Absage - die Ehrlichkeit? Aus der ein Bewerber vielleicht auch was lernen könnte. Aber es ist ja viel einfacher sich erstmal alles schicken zu lassen und dann schriftlich abzusagen. Warum traut sich so ein Ansprechpartner nicht schon im Gespräch zu sagen, dass der Anrufer der falsche ist? Weil er so ehrlich ist? Nein, weil er konfliktscheu ist.

Aber nachher dann in der Presse auf den wochenendlichen "Karriere"Seiten vorm, Stellenmarkt über die Schoten berichten, die sich Bewerber leisten. Und sich wundern, warum Bewerber so seltsam geworden sind. So wie man in den Wald reinruft, so schallt es nunmal hinaus.

Naja, Personaler sind halt ein selbstgerechtes Pack.

BW am :

Viele hier scheinen ja echt in einer Traumwelt zu leben. Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.

Das Leben ist einfach ungerecht. Ich kenne Personaler. Manchmal werden in großen Firmen Assessmentcenter gemacht, obwohl vorher schon die Person feststeht, weil der Personalchef z.B. schon 2 Frauen im Team hat und weiß, dass es mit noch einer Frau mehr nur Stress gibt. Dann wird eben der männliche Bewerber genommen, obwohl die Mädels vielleicht besser geeignet wären. Pech gehabt.

"Personaler" haben weiß Gott keinen leichten Job. Viele Firmen können / wollen es sich gar nicht leisten neue Leute einzustellen. Und Personaler sind dann auch die, die von den Angestelten zum Buhmann gemacht werden.

Personaler sind nicht objektiv, sie sind menschlich. Und das ist doch auch ok so. Björn schreibt hier seine persönlichen Gedanken auf, und die sind - wie wahrscheinlich die allerwenigstens von sich behaupten können - nicht immer politically correct.

Bewerbungen sind idR. ein Glücksspiel, das von ganz vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Und das ist nicht nur beim Shopblogger so. So get over it.

dr.job.los am :

Dass das so läuft wie Du hier schreibst, ist mir schon klar.

Ich ärgere mich nur über die Heuchelei, die stattfindet. Einmal, ein einziges Mal bekam ich auf eine Nachfrage, warum mir abgesagt wurde eine ehrlich Antwort. Die anderen versteckten sich hionter der Sekretärin, "wollten die Entscheidung nicht diskutieren", konnten keine Gründe nennen, waren nur Sammelstelle, aber nicht Entscheider etc. Und bei einigen durfte ich mir die Absage selber telefonisch abholen. Aber selber maulig werden, wenn die Bewerbung nicht innerhalb einer Woche nach Auschreibung da ist.

Nur es wird nach außen hin aber immer so getan, als wäre eine Stellenbesetzung objektiv. Und als wären Absagen in nachvollziehbaren Kriterien begründet. Nur, wie Du eben schreibst gibt es die nicht. Und man kann die nicht immer sagen. Denn das Beispiel aus dem AC wäre wohl ziemlich sicher - und ohne das neue Gesetz - Diskrimininierung.

Natürlich wird man auch mit Tippfehler im Anschreiben eingeladen - wenn der Lebenslauf stimmt, und der Arbeitgeber was sich von einem verspricht. Aber abdererseits ist sowas natürlich auch ein prima "objektives" Ausschlusskriterium. Und m,anchmal reicht schon eine bunte Mappe (je nach Branche, klar) um ein Interview zu bekommen. Weil die anderen staubtrockene Bewerbungen geschickt haben.

Es ist - wenn man eingeladen war - eine reine Sympathieentscheidung, denn kompetent war man ja, sonst hätten die die Unterlagen gleich wieder zurückgeschickt.

Und es passt auch nicht zusammen, wenn man als Arbeitgeber originelle Anschreiben verlangt, aber selber die Standardabsage schickt - die dann noch nicht einmal den Sachverhalt wie es zur Nichteinstellung kam richtig wiedergibt.

Die Arbeitgeber vergessen, dass die zahlreichen Bewerbungen nicht von irgendwelchen Spam-Robotern kommen sondern von Menschen.

Und da soll kein Frust aufkommen?

ManM am :

@Sven: Das überrascht mich ehrlich gesagt. Bisher haben mir alle erzählt (inklusive einigen "Personalern") "Bloß kein Standardanschreiben schicken, das Anschreiben ist das Wichtigste an der ganzen Bewerbung, wenn das Anschreiben nicht gefällt ist der Lebenslauf egal etc.." Deine Einstellung gefällt mir, ich denke dass das Anschreiben letztlich nur eine Formsache ist und der persönliche Eindruck sowie die Qualifikation im Vordergrund stehen sollten. Was soll man als Bewerber auch schon zu dem Punkt schreiben, wie man auf das Unternehmen aufmerksam geworden ist, wenn man sich bei einem Sparmarkt bewirbt? Die sind nun mal nicht gerade einzigartig....

nordfuchs am :

Ihr habt das alles noch nicht kapiert,
die wollte mit der Bewerbung nur in den Blog:-)

atom am :

hm, ich fand die bewerbung auch gut, kann nicht verstehen warum die standard sein soll. jede bewerbung eine innovation und das rad neu erfinden ist wohl nicht drin.

ich könnte mir vielmehr vorstellen, dass die bewerberin schon als praktikantin keinen guten eindruck hinterlassen hat und das die bewerbung deshalb besonders kritisch betrachtet worden ist?!

wenn die praktikantin gut gearbeitet hat würde ich sagen sie hätte eine chance verdient. die chance hast du aber im prinzip durch deine veröffentlichung der bewerbung zu nichte gemacht; ein vertrauensverhältnis wird sich zwischen euch beiden wohl nicht mehr aufbauen können.

Björn Harste am :

@atom: Es braucht kein "Vertrauensverhältnis". Sie war auch nie Praktikantin bei mir. Wir hatten noch nie miteinander zu tun und sie hat mir - ohne vorhergehende Stellenanzeige - einfach eine Initiativbewerbung geschickt.
Unter diesen Umständen erwarte ich schon mehr als nur Standard. Obwohl das natürlich leicht zu behaupten ist, wenn man eine Bewerberin definitiv nicht nehmen wird, weil man schon vier Azubis beschäftigt.

atom am :

Das sie keine Praktikantin bei euch war wusste ich nicht, so wie sie es formuliert hatte bin ich davon ausgegangen.

Mal ganz davon ab welche Meinung man nun von dieser Bewerbung hat, finde ich es interessant, wenn hier Bewerbungen (von Menschen die nicht bei dir arbeiten werden) veröffentlicht werden.
Ich denke es dürfte für den ein oder anderen recht interessant sein, wie auf jemanden der Personalentscheidungen trifft eine Bewerbung wirkt.
Hierbei sollte natürlich beachtet werden, um welches Berufsbild es sich handelt und das die dargelegte Meinung subjektiv ist.

Khark am :

@Björn:
Das sie nie ein Praktikum bei dir gemacht hat, aber in ihrem Anschreiben dies sagt, hättest du evtl. in deinem Eintrag erwähnen sollen.

Im Anschreiben zu lügen ist ein genau so großes No-No wie im Bewerbungsgespräch die Schuld für die eigenen schlechten Noten auf die Lehrer zu schieben.
(Ich habs mal Spasseshalber gemacht -> Das Gespräch dauerte exakt 12 Minuten :-D - Sonst immer so 30-50min.)


Ansonsten ein Tipp an alle anderen Bewerber:
Anstatt zu schreiben wie ihr seid, was ihr bietet etc.
Wie wäre es denn zu schreiben was ihr erwartet und dabei unterschwellig mit unterzubringen, das ihr das ERWARTET, was die Firma fordert.

Also anstatt zu schreiben: "Ich biete Reisebereitschaft."

Einen Satz zu schreiben der ca. folgendes ausdrückt: "Da es mir zu langweilig ist Tag ein, Tag aus immer im gleichen (Firmen-)Gebäude zu arbeiten, will ich unbedingt an Projektarbeiten vor Ort beim Kunden beteiligt werden."

So habe ich es gemacht. Mit dem Resultat, das in jedem Bewerbungsgespräch min. einer oder mehrere der folgenden Fälle eingetreten sind:
- Ich wurde gefragt ob die Bewerbung komplett von mir ist
- Ich wurde gefragt ob ich professionelle Hilfe hatte
- Mir wurde gesagt, das meine Bewerbung aufgrund des Anschreibens positiv aufgefallen ist
- Mir wurde gesagt, das mein Anschreiben "anders" ist

Allerdings darf man nicht vergessen:
Wenn man das so schreibt wie ich, muss man es auch als Selbstverständlichkeit ansehen dies zu leisten und darf sich dann nicht beschweren wenn man in der 3. Woche der Ausbildung am Mittwoch um 3:30 aufsteht, 2Std. zum Projektort fährt und erst am Freitag irgendwann gegen 22Uhr zu Hause ist. Und auch immer erst am Samstag Abend erfährt wo man die kommende Woche ist in Deutschland sein wird.

A am :

Mal halblang, "im Anschreiben zu lügen"... die Bewerberin wird vermutlich im Januar das erwähnte Praktikum gemacht haben, nur eben nicht bei Björn. Ich gebe zu, das ist missverständlich formuliert - zumindest wenn (z.B. uns) der zugehörige Lebenslauf nicht bekannt ist.

Maik am :

Sehr interessante Diskussion...

Beide "Seiten" haben irgendwo Recht. So ein standardisiertes Bewerbungsschreiben, welches man schon 500 mal so und in ähnlicher Form gelesen hat, langweilt auf Dauer natürlich.

Aber natürlich hat derjenige, der sie schreibt, in so einen Brief auch Hoffnungen gesetzt und da stell ich es mir gerade irgendwie uncool vor, wenn die Bewerberin jetzt hier den Blog und ihre Bewerbung findet, wie sie völlig durch den Kakao gezogen wird. Und so schlecht war der Text ja auch nicht. Da wurde sich zumindest Mühe gegeben und ist besser, als irgendein hingerotzter Text der vor Rechtschreibfehlern nur so wimmelt und man am Ende des Textes nach dem Lesen Kopfschmerzen hat. Dann doch lieber so etwas, oder nicht?

Und aus Erfahrung kann ich sagen: Stadard-Absagen lösen auch irgendwann Brechreiz aus. "Leider haben wir uns für einen anderen Bewerber entschieden. Ihre Unterlagen erhalten Sie zu unserer Entlastung zurück"... ja, da fragt man sich auch manchmal, was so in Personalchefs vorgeht, die eine tolle Bewerbung erwarten, aber selbst nicht in der Lage sind, tolle Absagen zu schreiben.

Und es geht ja auch anders: Ich hab mal eine Absage bekommen, in der mir ganz klar gesagt wurde, warum nicht genommen wurde, das Schreiben war sehr gut formuliert (vor allem ohne diese total blöde "Zu unserer Entlastung"-Formel - bin ich dem Unternehmen als Bewerber etwa lästig?) und es gab sogar das Porto für die Bewerbung zurück. Klar, letzteres kann man nicht von jedem Unternehmen erwarten, gerade bei kleineren Betrieben wie z.B. selbstständigen Supermärkten. Aber das war ein Zeichen, dass man dem Betrieb als Bewerber nicht egal ist und es war vor allem ehrlich - genau das, was viele Personalchefs von den Bewerbern erwarten.

Lars am :

Bin ich froh, in einer Branche zu sein, in der derartiger Personalmangel herrscht, daß man beim potentiellen Arbeitgeber anruft und nach einem Termin fürs Vorstellungsgespräch fragt. Dieses findet dann meist noch in der selben Woche statt und die erste Frage des Personalers lautet: "Wann können Sie anfangen?"
Dies wird dann meistens noch ergänzt um: "Wir zahlen 125% des Tarifs." 125% plusminus 10%

Aber ich kenne auch die andere Seite. Und es ist scheiße da zu Hause vorm Rechner zu sitzen, 150x gehört zu haben, man solle doch was ganz tolles formulieren.
Und dann muß man noch auf die Branche achten, Werbefritzen wollen ja i.A. was ganz ausgefallenes, Banken eher was klassisch-konservatives.

Und Rechtschreibung? Ist der Personaler eher älter, schreibt man besser in alter Rechtschreibung, ist er jünger, nutzt man die neue. Oder doch nicht?
Welche Rechtschreibung bevorzugt denn der Herr Harste?

enric0 am :

ich find's schade, dass so reagiert wird.
die bewerberin(?) kann es ja nicht anders wissen, weil in den schulen leider nichts anderes gelehrt wird ..

Yuki am :

so.. nun mal ich..

Ich bin gerade über Google hierrauf gestoßen weil ich slebst Tipps für ein anständiges bewerbungsscheiben gesucht habe, aber das hier ist jawohl unter aller sau.
Wie toll halten sich arbeitgeber eigentlich?

Entschuldigung aber dieses Mädchen(?) macht sich Hoffnungen auf einen Ausbildungsplatz und der Arbeitgeber macht sich n scherz daraus das einfach mal ins internet zu stellen mit irgendnem spruch darunter von wegen ich-bin-so-geil-ich-brauch-mich-nicht-mit-dir-abzugeben.
Da ist es völlig egal wie vi8ele bewerbungen der AG bekommt.. obs nun 100 oder 1.000 sind. auf jeden Fall würden es wohl weniger werde wenn die bewerber wüssten das ihre bewerbungen sich einfach mal im Internet wiederfinden.

Sehr interessant finde ich auch das der Herr Harste gekonnt die Sätze ignoriert die wie folgt lauten:
"Zeigen sie doch eine gute bewerbung von sich!"
Denn das würde auch mich interessieren. Was denn der Herr als GUT ansieht?

Also wenn heutzutage AG nur noch solche Leute sind wundert es mich nicht das es so viele Arbeitslose gibt. o_O

Grüße,
I.S.

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