Skip to content

Ouzo-Dieb

Der Kollege an der Kasse warnte mich eben vor: "Guck mal beim Schokoladenregal, da schleicht so ein dunkler Typ herum."
Und tatsächlich: Eine recht finster wirkende Gestalt ging von dort direkt zum Alkohol und steckte sich eine Flasche Ouzo in seine Hose. Eine der wenigen Flaschen, die nicht mit dem deutlich sichbaren Sicherungsetikett am Verschluß ausgestattet waren, sondern lediglich den unauffälligen Aufkleber auf dem Etikett trugen, verschwand unter seiner Jacke im Hosenbund.
Direkt an der Kasse, aber noch im Laden, hielt ich ihn am Arm fest, sprach ich ihn an und forderte ihn auf, mir ins Lager zu folgen. Er gab die Tat auch gleich zu und machte überhaupt keine Versuche, sich herauszureden oder zu flüchten. Einen Ausweis hatte er leider nicht dabei - dafür den Entlassungsschein der Justizvollzugsanstalt Bremen. Dort hat er nämlich erst einen dreimonatigen Aufenthalt hinter sich gebracht. Ohne Ausweis blieb mir natürlich nur der Weg über die Polizei, die dann auch unverzüglich nach fast einer Stunde hier vorfuhr.

Ich höre schon die Aufschreie der Blog-Leser: "Der war noch nicht aus dem Laden. Er muß kein Dieb sein. Er hätte die Flasche ja noch an der Kasse bezahlen können."
Gewahrsamsenklave nennt sich die Definition eines Ortes, den ich immer mit "persönlichem Schutzbereich" umschreibe. Wer eine Sache in seinem privaten Bereich (Also in Kleidung, in Taschen) verbirgt, so daß diese Sache nicht durch Dritte mehr von außen einsehbar ist, hat den Diebstahl vollzogen.

Der Mann war ausgesprochen ruhig und eigentlich sehr nett. Kaputte Type, Alkoholiker und so wie es klang auch irgendwie an anderen Drogen dran, verpfuschtes Leben, nach einem (von inzwischen mehreren) Knastbesuchen Lebensgefährtin und Wohnung weg und kein Geld für irgendwas. Obwohl er mich bestohlen hat, tat er mir sogar irgendwie Leid. Das, was er so sagte, wirkte jedenfalls nicht wie eine faule Ausrede, sondern eher nach echter Verzweiflung und Resignation.

Unabhängig davon: Die "Entlassungsscheine" der JVA wurden wahrscheinlich für tausende Jahre im Voraus gedruckt und müssen offenbar aus Kostengründen bis zum letzten Rest aufgebraucht werden. Der komplette Bereich für die Abrechnung privates Geld gegen anfallende Gebühren ist nämlich noch in "DM" beschriftet. Schwaches Bild, finde ich.

Trackbacks

muenchenblogger.de | München am : Gern geklaut: Der kleine Jägermeister

Vorschau anzeigen
In deutschen Supermärkten wird geklaut, was die Regale hergeben (ein Thema, das z.B. beim Shopblogger immer wieder für heftige Diskussionen sorgt.) Besonders die Artikel aus der Spirituosen-Abteilung haben es den Langfingern angetan. Und unter den S...

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Jens am :

bzgl: Gewahrsamsenklave

Der Diebstahl ist dann aber doch nur begangen wenn er/sie den Laden mit der unbezahlten Wahre verlässt.

Ich kann mir kaufm vorstellen das ich einen Diebstahl begehe wenn ich Produkte in meinem Rucksack verstaue und dann an der Kasse wieder heraushole.
Ich mache das nicht oft, aber da ich Einkaufswagenverweigerer bin kommt das schon mal vor.

Mitarbeiterin am :

@Jens: Du unterliegst da einem großen Irrglauben!

Jens am :

Mag sein. Im lokalen Supermarkt geh ich schon seit langer Zeit einkaufen und ich sehe auch nicht wie ein "Ladendieb" aus. Da hab ich bisher wohl noch Glück gehabt. Ändern werde ich mein Verhalten aber durch diese hier erlangten Informationen aber nicht und einen Kunden verliert man wohl auch nicht so gerne.

-thh am :

Der Diebstahl ist vollendet, wenn er fremden Gewahrsam an dem fremden Gegenstand gebrochen und eigenen Gewahrsam begründet hat und dabei in Zueignungsabsicht handelte. Der Gewahrsamswechsel geschieht mit dem Einstecken, da hat Björn recht. Es bleibt nur die Frage nach der Zueignungsabsicht.

Wenn Du vorhast, die Dinge an der Kasse zu bezahlen, liegt keine Zueignungsabsicht vor; damit hast Du auch keinen Diebstahl begangen. Ganz offensichtlich sah das in diesem Fall aber anders aus.

Ruben am :

also ich stecke mir auch manchmal wenn ichs eilig habe sachen in die AUSSENtaschen der jacke und lade mir dann die arme voll. bisher hat mich noch in keinem laden jemand deswegen des diebstahls bezichtigt.

@bjoern: deine reaktion ist zwar vom kaufmännischen standpunkt vertretbar, vom moralischen aber nicht. ich würde mich aber schlecht fühlen wenn ich wüßte daß er durch die anzeige gleich wieder halb im knast landet. und wozu brauchst du dessen personalien? tritt in den allerwertesten reicht doch meistens

-thh am :

Ruben: Die Reaktion ist auch vom moralischen Standpunkt völlig richtig. Nur weil jemand es - warum auch immer - im Leben schwer hatte, berechtigt ihn das nicht, zu stehlen. Wenn er das doch tut, wird er dafür bestraft. Es gibt keinen Grund, sich deshalb schlecht zu fühlen. Wenn Du ihm gerne Ouzo schenken möchtest, damit Du Dich besser fühlst (ob das auch für den Betreffenden besser *ist*, sei dahingestellt), hindert Dich daran ja niemand.

Die Personalien dürften für die Anzeige und das Hausverbot benötigt werden.

Björn Harste am :

@Ruben: Die Reaktion halte ich für absolut vertretbar. Wegen einem Ladendiebstahl geht man (leider) nicht wieder in den Knast zurück.
Als Selbständiger denkt man immer in zwei Richtungen: Einerseits ist man Mensch, andererseits versucht man zu überleben und sich nicht bestehlen zu lassen. Ich habe mir inzwischen angewöhnt, grundsätzlich und ausnahmlos die Polizei zu rufen, um den Tätern die größtmöglichen Unannehmlichkeiten zu bereiten und um eine möglichst große Abschreckung zu bewirken.

Ruben am :

Also bei aller Ehre: Ich will den Diebstahl hier nicht beschönigen, dein Geschäftsinteresse ist legitim. Aber wenn du für dich schon Menschlichkeit reklamierst, dann gehört dazu auch, nicht dogmatisch jeden anzuzeigen, sondern fallweise zu entscheiden. Das nennt sich soziale Verantwortung.

Jürgen am :

Wieso hältst du es für "sozial verantwortlicher", jemanden laufen zu lassen? Kennst du die Vorgeschichte? Weißt du etwa wirklich, wie oft jemand schon gestohlen hat, der dir gerade erzählt, dass es ganz sicher das erste Mal war und nie wieder vorkommen wird? Wenn das wahr ist, wird die Staatsanwaltschaft "sozial verantwortlich" agieren und das Verfahren einstellen.

Anonym am :

Wie, Björns Eigentum soll deiner Meinung nach "zur Plünderung" freigegeben werden? Ok, warum fangen wir nicht mit deinem Eigentum an? Ein paar Knastbrüder lassen sich sicherlich auftreiben, die dir dann dein Eigentum "moralisch voll korrekt" entwenden. Weil, es sind ja Knastbrüder.

Also Alter, wo wohnst du?

Patrick am :

Hmm. Sicher, dass er sich nicht absichtlich "fassen" lassen hat? Ich kann mir vorstellen, dass manch einer in der Anstalt besser zu recht kommen, wenn sie weder Kontakte noch Orte haben, wo sie hingehen koennen.

Anonym am :

Es gibt eine Menge Leute, die klauen, weil sie durch ihre Lebenssituation dazu gezwungen sind. Ganz cool, dass du dafür gesorgt hast das der Ouzodieb wieder in den Bau kommt. Er scheint ja so sein Leben nicht in den Griff zu bekommen. Sozialarbeit ist echt deine Stärke.

Bestens und weiter so.

Klabauter am :

Als Sozialarbeiter möchte ich hier mal laut sagen, dass Björns Reaktion völlig in Ordnung war.

Es ist zudem ein schlechtes Vorurteil, dass Sozialarbeiter für jede verbockte Scheiße Verständnis aufbringen und nur zuhören, statt Konsequenzen folgen zu lassen. Menschen, die auf diese Art Sozialarbeit betreiben, benehmen sich verantwortungslos gegenüber ihrer Klientel und befriedigen nur ihr eigenes Ego.

Eve am :

Björn ist nach wie vor weder Streetworker noch Psychotherapeut. Er ist auch nicht verantwortlich dafür, wenn sich andere ihr Leben versauen. Sein Handeln war in jeglicher Hinsicht okay. Soll er dem Typen am besten noch ein Futterpaket schnüren, um seiner "sozialen Verantwortung" etc. zu entsprechen? Also bitte!

Anonym am :

@ Ruben & Anonym: Bin mal gespannt, wie weit eure "soziale Verantwortung" reicht, wenn derselbe Typ das nächste Mal EURE Brieftasche klaut.... unfassbar, was man hier teilweise an Meinungen lesen muss.

Chris am :

Ja, Knastis müssen Alk klauen dürfen!!

Wenn's jetzt ein hungerndes Kind mit Brot und Butter unter'm Arm gewesen wäre....

kju am :

Ich find das gut, wenn von Steuergeldern bezahlte Einrichtungen nicht ohne Not Geld verschwenden. Wenn der einzige Fehler an den Formularen ist, daß dort "DM" statt "EUR" steht, dann würde ich es eher ein schwaches Bild finden, diese wegzuwerfen.

Michael am :

Da werden Mengen an Vordrucken in Auftrag gegeben, die am tatsaechlichen Bedarf in einem gut zu ueberschaueneden Zeitfenster weit vorbei gehen. das ist die Verschwendung von Steuergeldern. Wenn die jetzt noch immer DM-Vordrucke haben, dann muessen diese Vordrucke wohl in einer Menge beauftragt worden sein, die eher in 10 Jahren als in 5 Jahren verbraucht werden kann (1998 nahm die EZB ihre Arbeit auf, von da ab war die Euro-Einfuehrung absehbar)

Dass man bei Formular-Aenderungen Restbestaende (Betonung auf Rest, nicht auf Bestaende) aufbraucht (oder gegebenenfalls einer anderen Verwendung, z.B. Notizblock zufuehrt), ist OK. Wenn da aber Mengen in Auftrag gegeben werden, die auf Jahre hinaus scheinbar nicht benoetigt werden und wohl auch nur in Auftrag gegeben wurden weil damals entsprechende Mittel bereitgestellt wurden und man die nicht verfallen lassen kann, dann ist das ein Problem. Das Geld haette man vielleicht an anderer Stelle sinnvoller einsetzen koennen (und sei es nur, um die Staatsschulden ein paar Euro niedriger zu halten).

Wir hatten bei der Bundeswehr seinerzeit (vor 10 Jahren) immer noch die 'alten' Urlaubsantraege, die auch damals schon seit mehreren Jahren nicht mehr auf dem aktuellen Stand waren, und dann Stueck fuer Stueck mit Stempel auf den aktuellen Stand gebracht werden mussten. Die Bundeswehr ist nun nicht gerade der Auftraggeber fuer solche Massenvordrucke, der extra noch nen Faktor 10 anhaengen muss, damit sich das Drucken der Formulare erst mal lohnt.

blogliesel am :

Und was lernen wir daraus?:

Wegen einer geklauten Flasche Ouzo für 8,50 Euro landet der arme Wicht, dank dem Shopblogger, wieder im Knast. Ich neige in so einem Fall immer dazu nach der Verhältnismäßigkeit und den individuellen Umständen zu entscheiden. In diesem Falle, wo ja der Übeltäter noch ruhig und nicht aggressiv war und den Diebstahl und die Umstände, die dazu führten auch noch zugegeben hat, hätte ich ihm eine paar erklärende Worte gesagt, Hausverbot ausgesprochen und die Sache auf sich beruhen lassen. Schaden ist ja keiner entstanden, ausser moralischem möglicherweise.

Es passt hier so einiges nicht zusammen:

Auf der einen Seite will der Shopblogger als der Gutmensch schlechthin gelten, der sich um jeden Kunden persönlich bis zum Exzess bemüht, die Freundlichkeit in Person ist, wenn man den Ausführungen hier im Blog Glauben schenken darf.
Auf der anderen Seite wiederum gibt er sich gnadenlos ohne Rücksicht auf Verluste.

Man muss hier zu der Erkenntnis kommen, dass der Shopblogger nur so lange von Freundlichkeit und Rücksichtnahme geprägt ist, solange es ihm Kohle bringt, Mittel zum Zweck sozusagen. Die wahre Fassade zeigt sich bei solch "harmlosen" Blogeinträgen, die allerdings recht aufschlussreich sein können, was den wahre Charakter betrifft.

Ich glaube, mein lieber Shopblogger, Psychologie und menschliches Feingefühl sind streckenweise nicht Deine Stärke.

Schade eigentlich.

Björn Harste am :

@Blogliesel:
1. Kommt man nicht wegen *einer* geklauten Flasche in den Knast, zumal er nicht auf Bewährung draußen war, sondern seine Zeit offiziell abgesessen hatte. Er wird nichtmal wegen 150 (nacheinander) erfolgten Ladendiebstählen in den Knast wandern, also habe ich diesbezüglich kein schlechtes Gewissen. Primär ging es mir bei dem Polizeieinsatz darum, daß sich herumsprechen soll, daß man bei mir mit der Polizei zu rechnen hat. Daher ziehe ich das konsequent durch.

2. Habe ich mich nie als "Gutmensch" versucht zu outen und nie behauptet, daß Takt und Feingefühl meine Stärke sind.

3. Wenn es mir bei meinem Job nicht um Kohle gehen würde - um was dann? Soll ich etwa leugnen, daß ich 90 Stunden pro Woche arbeite, um davon nicht am Monatsende auch etwas übrig zu haben?

4. Halte ich mich für intelligent genug, um zu wissen, was ich in dieses Weblog schreibe und was folglich selbsternannte Psychoanalytiker zwischen den Zeilen lesen könnten. Die subjektive Interpretation kann ich natürlich niemandem vorwegnehmen. Ich berichte aus verständlichen Gründen nicht über sehr persönliche Dinge von Mitarbeitern, bin ansonsten aber sehr offen und meine dies auch so. Ich habe es nicht nötig, ein "geschöntes" Weblog zu betreiben und nur darüber zu schreiben, wie toll ich bin und mein Laden doch ist. Inzwischen sollten viele Leser auch wissen, wie sie mich einzuschätzen haben.

5. Wer sich an fremden Eigentum vergreift, steht bei mir sehr weit unten auf der Liste. Ansonsten halte ich mich eher für zu gutmütig und leider fast nicht nachtragend. Das können Dir *ALLE* bestätigen, die das hier lesen und mich kennen.

6. Was schreibe ich hier eigentlich? Ich wollte blogliesel doch gar nicht mehr ernst nehmen und muß mich hier doch für gar nichts rechtfertigen. Außerdem ist meine Pizza jetzt wahrscheinlich fast kalt. :-(

blogliesel am :

Ja, gell, manchmal kann man dem Jucken in den Fingerspitzen ums Verrecken nicht widerstehen, man muss einfach in die Tasten hauen...da muss auch mal ne Pizza warten.

Kleiner Tipp:

Kalte Pizza wird bekömmlicher, wenn man danach einen Ouzo trinkt, oder zwei......

Anonym am :

Zu 3.)

Eine Woche hat 168 Stunden, 90 davon arbeitest Du, ich schätze, dass Du mind. 5 Stunden pro Nacht schläfst. Bleiben noch 23 Stunden übrig für den Rest des Lebens (vermutlich noch inkl. Fahrerei, Zeit zuhause zu verbringen etc.).

Wofür brauchst Du denn noch Geld? Hast doch gar keine Zeit, das auszugeben...

;-)

Björn Harste am :

@Anonym: Es gibt nicht wenige Nächte, da bekomme ich weniger als 5 Stunden Schlaf. Mein Arbeitstag beginnt um 6:15 Uhr morgens und endet im günstigsten Fall um 21:00 Uhr, oft 22:30 Uhr. Und der Sonntag ist noch gar nicht mitgerechnet in den 90 Stunden...
Deshalb macht mich Ladendiebstahl auch oft so wütend. Ich arbeite verdammt hart für mein mickriges Unternehmergehalt. Und Freizeit habe ich auch so gut wie gar nicht.
Meine Entspannung finde ich beim Bloggen :-)

Kyu am :

Er kannte die Regeln - stehlen ist gegen das Gesetz. Warum falsche Rücksichtnahme? Er war doch bereits im Bau, er wußte was ihm blüht, wenn er erwischt wird.

glokfiesel am :

wie merkbefreit kann man eigentlich sein?

blogliesel am :

O-Ton Shopblogger:

"Ich habe mir inzwischen angewöhnt, grundsätzlich und ausnahmlos die Polizei zu rufen, um den Tätern die größtmöglichen Unannehmlichkeiten zu bereiten und um eine möglichst große Abschreckung zu bewirken."

Vielleicht sollte der Shopblogger ein Bild von sich an die Ladentür hängen, mit fletschenden Zähnen, rollenden Augen und dem dezenten Hinweis, dass jeder ertappte Ladendieb in die hauseigene Verwahrzelle geworfen und öffentlich im Blog angeprangert wird. Ich könnte mir vorstellen, dass sowas sehr abschreckend wirken würde.;-)

Nordfuchs am :

Liebe Blogliesel, mache mal bitte folgende Rechnung auf.
Ein Ladendieb pro Tag bei einer sechs Tage Woche, der im Schnitt pro Tag für 10 € stiehlt, macht im Monat einen Schaden von 259,80 € und in einem Jahr 3117,60 €.
Was ist bei zwei, drei oder noch mehr Ladendieben. Als Gewerbetreibender kriegst Du das Geld nirgendwo her ersetzt. Also bezahlt der ehrliche die Zeche, weil dadurch die Produkte teurer werden.
Björn betreibt die Läden nicht als Hobby, sondern ist wie jeder andere Gewerbetreibender (ich auch) Profitorientiert.
Wir sind nicht das Sozialamt und auch nicht für die eventuell schlimme Kindheit anderer verantwortlich!
Gruß, Volker :-)

Anonym am :

Hab da auch noch eine Rechnung: Bei Haftkosten von mindestens 25,00 Euro pro Haftplatz und –tag. Macht das bei 365 Tagen = 9125€.
Und da wir ja alle, weil wir leben ja im Kapitalimus, Profitorientiert sind (siehe Hr. Nordfuchs) Hab ich auch kein Bock für so ein Pillepalle Steuergelder zu verschwenden. Ich bin doch nicht das Sozialamt.

Auch meine Argumentation ist recht beknackt, aber die meisten verstehen nicht, dass um mehr geht als Rechnereien oder Paragraphen und Dienstanweisungen.

Wenn nur wirtschaftliche Interessen zählen, dann ist das sehr arm. In diesem Fall waren Shopbloggers wirtschaftliche interessen höher als die Verhälnissmässigkeit die dem gegenübersteht. Eine simple Ermahnung und ein Hausverbot hätten sicherlich gereicht. Stattdessen muss erst der lange Arm des Staates bemüht werden um ein Flaschendieb dingfest zu machen. Naja. Traurig.

Björn Harste am :

Es sind nicht nur wirtschaftliche Interessen, es ist oft eine Existenzfrage. Schon einige meiner selbständigen Kollegen im Lebensmitteleinzelhandel sind an Ladendieben kaputtgegangen. Die Marge für Händler beträgt in Deutschland 1% vom Umsatz. Und bei knapp 350-400 Euro wöchentlich ist man kein Großkapitalist, sondern ringt ums Überleben.
Nach meinen Erfahrungen reichen eine simple Ermahnung und ein Hausverbot keinesfalls aus. Es kommen sogar Ladendiebe nach einem Jahr wieder und stehlen erneut, die hier eine polizeiliche Anzeige erhalten haben. Und andere gehen nach dem dritten Hausverbot ohne Polizei erst, wenn die Polizei kommt und ihnen erklärt, daß dies Hausfriedensbruch ist.

Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.

Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
:'(  :-)  :-|  :-O  :-(  8-)  :-D  :-P  ;-) 
BBCode-Formatierung erlaubt
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Formular-Optionen