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Bewerbung aus Aserbaidschan

Ich habe mal wieder eine sonderbare Bewerbung für einen Ausbildungsplatz erhalten. Diesmal aus Aserbaidschan – aber wieder von einem jungen Mann in den Zwanzigern, wieder sind nur Adresse (in der Hauptstadt) und Telefonnummer im Heimatland angegeben, wieder mit TOP-Referenzen und natürlich jahrelangen Berufserfahrungen. Anbei noch zwei Diplome, unter anderem eines, das eine super erfolgreiche Teilnahme an einem Deutschkurs bescheinigt und das ich nicht nur aufgrund des Grammatikfehlers als gefälscht ansehen würde.

Auch auf diese Mail werde ich einfach gar nicht reagieren.

Ausbildender Betrieb

Einer Bekannten von mir war aufgefallen, dass auf unserer "Marktseite" auf edeka.de unter der Rubrik "Service" auch steht, dass wir "Ausbildender Betrieb" sind. Sie schrieb mich an und verwies auf diesen Hinweis. "Willst du doch gar nicht mehr und Azubis hast du gerade auch nicht, oder?"

Eigentlich wollte ich nach meinen letzten Erlebnissen tatsächlich nicht mehr und daran sollte auch die neue Zwangsabgabe namens Ausbildungsfonds nichts ändern. Aber erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt.

Ein junger Mann, der seit einer Weile schon bei mir nach der Schule als Aushilfe jobbt, überlegt, ob er eine Ausbildung im LEH machen soll. Da ich in ihm durchaus das Potential sehe, den Job gut zu machen, habe ich ihm einen Ausbildungsplatz für den Sommer angeboten. Ob er das nun wirklich machen wird, ist natürlich noch seine Entscheidung. Aber generell habe ich den "nie wieder Azubis"-Punkt überwunden. Das übrigens generell unabhängig vom Ausbildungsfonds.

Aber: Wenn man sowieso schon mit Azubis anfängt, dann kann man ja auch voll wieder einsteigen. Wir zahlen 0,27% der Bruttolöhne in den Fonds ein, das sind bei mir hier rund 1500 Euro. Für jeden Azubi, den man beim Stichtag am Jahresanfang seit mindestens 4 Monaten (Ende der Probezeit) beschäftigt hat, bekommt man dagegen 2250 € aus dem Pott heraus. Bei relativ vielen Auszubildenden könnte das also durchaus ein lohnender Deal sein. Aber das war ja auch der Plan von diesem komischen Fond. Dann sollten die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration aber auch irgendwie verpflichtet sein, einem im Zweifel so viele Azubis zu vermitteln, dass man nicht mit einem Minus aus der Sache herauskommt. Also bei mir immer mindestens einen.

Außer meiner Aushilfe habe ich akut übrigens noch, das ist ebenfalls ein witziger Zufall, denn die Bewerbungen auf Ausbildungsplätze waren in der Vergangenheit selten, zwei Bewerbungen von zwei anderen jungen Männern hier liegen, die ebenfalls an einer Ausbildung bei uns interessiert sind. Mal gucken, was ich daraus mache. :-)

Und zu meinen negativen Erlebnissen in der Vergangenheit: Wenn jemand nach der Probezeit nicht mehr erscheint oder jahrelang krankgeschrieben ist oder wegen Arbeitsverweigerung sogar eine Kündigung von der Handelskammer empfohlen wird, dann rege ich mich nicht mehr auf und freue mich über die 2250 Euro. Ganz einfach.

Der EDEKA-Verbund

Eine junge Frau hat mir eine Initiativbewerbung geschickt. Was ich an dem gesamten Anschreiben wirklich nicht verstehe, ist ein langer Absatz in der Mitte. Was soll das? Warum schreibt man sowas in eine Bewerbung? Nur noch einmal fürs Verständnis: Sie muss nicht die Edeka irgendwo anpreisen, sondern bewirbt sich in einem Edeka-Markt. Dass ich weiß, was da steht, sollte doch wohl klar sein. Also: Warum macht man das?

Der EDEKA-Verbund ist einer der führenden Lebensmittelhändler in Deutschland. Gegründet vor mehr als 110 Jahren, verbindet er über Generationen hinweg gelebte Kaufmannstradition und modernes unternehmerisches Denken und Handeln. EDEKA ist ein Nahversorger vor Ort und zugleich ein regionaler Großhandelsbetrieb. Außerdem sind sie Produzent von frischen Back- und Fleischwaren sowie zahlreicher Eigenmarken und starker Partner für Erzeuger aus der Region.
Oder ist das auch eine dieser unsinnigen Empfehlungen in aktuellen Bewerbungstrainings? Soll man damit zeigen, dass man sich vorab über seinen potentiellen neuen Arbeitgeber informiert hat und weiß, worauf man sich einlässt? Also zumindest bei mir schindet man damit keinen Eindruck, auf mich wirkt das eher sonderbar. Wie seht ihr das?

Bewerbung aus Nordafrika / 2

Nach diesen drei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz kam nun wieder eine E-Mail bei mir an. Diesmal war es ein junger Mann aus Marokko.

Wieder wird eine Ausbildung zum Verkäufer gesucht.

Wieder eine junge Person aus Nordafrika.

Wieder ist die Heimatadresse als Anschrift angegeben.

Wieder mit angefangenem oder beendetem Studium, aber mindestens Hochschulreife.

Wieder mit Berufserfahrung im Handel.

Wieder die angebotene Stelle angeblich im Internet entdeckt.

Ich finde diese Zufälle sehr, sehr merkwürdig und spätestens jetzt klingelt bei mir mindestens ein kleines Alarmglöckchen im Kopf. Sind es überhaupt Zufälle? So viele sich wiederholende Übereinstimmungen klingen für nicht mehr danach. Ist das irgendein (vielleicht sogar schon gewerbsmäßiger) Scam oder Betrugsversuch? Oder ist das eine in diesen Ländern populär gewordene Methode, über eine Ausbildungszusage oder alleine schon eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch eine Einreise nach Deutschland zu bekommen?

Ich habe gerade mal in meinen E-Mails geschaut. Ende 2024 kamen noch zwei derartige E-Mails an, die ebenfalls wieder ins Schema passen. Damit sind es insgesamt sechs solcher Zusendungen. Erfahrung im Handel, mindestens Hochschulreife, beide aus Marokko. Das ist definitiv kein Zufall! Bin ich zu misstrauisch? Ich glaube nicht.

Was mag wohl dahinterstecken? – Dachte ich und suchte mal im Web.

Da ist mir dann dieser Artikel begegnet:
Was steckt hinter den Bewerbungen aus Marokko?

Und auch dieser hier:
Viele Stellen unbesetzt – dennoch Vorsicht bei Bewerbungen aus Marokko

Dort ist ziemlich weit unten dieses Zitat zu finden: "Die anfängliche Begeisterung über so viel Interesse sei aber schnell gewichen, als sie festgestellt habe, dass die Bewerbungen alle irgendwie gleich aussahen. Eine Nachfrage bei der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer habe ihren Verdacht dann bestätigt: Es gebe offensichtlich Vermittler, die Betrieben mit solchen Fake-Bewerbungen junge Menschen vor allem aus Nordafrika andienen. Mit einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch solle versucht werden, solchen Menschen eine Einreisemöglichkeit nach Deutschland zu verschaffen."

Ist es also tatsächlich so, wie ich oben schon vermutet habe?

Nein, das ist keine Bewerbung!

Als "Initiativbewerbung" habe ich folgende Zeilen Zeile per E-Mail erhalten (sic!):

"Hallo, Antonia mein Name ich würde gerne wissen ob ein minijob bei ihnen möglich wäre?."
Natürlich könnte ich darauf jetzt reagieren und von mir aus alle relevanten Fragen stellen: Wie alt bis du? Zu welchen Zeiten kannst du arbeiten? Was für eine Art Job wäre möglich?

Aber ehrlich? Wer nicht mal einen einzigen Satz in einer "Bewerbung" fehlerfrei zustande bringt, selbst jemand mit Defiziten in Sachen Rechtschreibung könnte ja vielleicht mal jemanden darüber gucken lassen, dem renne ich nicht auch noch aktiv hinterher.

Vielleicht zumindest für mich ein paar wenige grundlegende Infos. Ich brauche ja für einen Minijob keine komplette Bewerbungsmappe mit allen vorliegenden Unterlagen, nicht einmal ein Anschreiben, aber irgendwas wäre halt schön. Vielleicht ein "Ich bin noch minderjährig, werde in 4 Monaten 18 und könnte, da ich die Schule abgeschlossen habe, derzeit zu jeder Zeit in der Woche arbeiten" wäre zum Beispiel schon eine sehr hilfreiche Aussage.

Ich könnte natürlich die Frage wortwörtlich nehmen und mit "Ja." beantworten. Natürlich wäre ein Minijob bei mir möglich. Wäre, wenn ich jemanden suchen würde und wäre, wenn die Bewerberin und wir zusammen passen würden. Aber ich glaube, dass sie so eine Antwort direkt als "ich hab den Job" auffassen würde.

3 x mit Heimatadresse

In den letzten Tagen kamen drei Initiativbewerbungen via E-Mail bei mir an. Alle drei Bewerber hatten augenscheinlich nichts miteinander zu tun, es handelte sich dabei um zwei junge Männer aus Marokko und eine Frau aus Tunesien.

Interessante Gemeinsamkeit bei allen drei Bewerbungen war, dass als Anschrift der Dame und der beiden Herren jeweils die Adresse in der nordafrikanischen Heimat angegeben wurde. Also entweder wollen die allesamt erst noch nach Deutschland ziehen oder da steckt irgendeine Absicht dahinter, die sich mir noch nicht erschließt. Auf jeden Fall ein seltsamer Zufall, dass dieses Verhalten auch noch innerhalb einer Woche gleich mehrfach auftaucht.

Was mag wohl dahinter stecken?`

Unvorhergesehene Umstände

E-Mail eines Bewerbers, mit dem ich heute eigentlich einen Termin für eine Einweisung und einen Probetag bei uns hier in der Firma hatte:

Ich bedauere, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ich aufgrund unvorhergesehener Umstände nicht mit Ihnen zusammenarbeiten kann. […]
Was auch immer über Nacht die "unvorhergesehenen Umstände" waren – immerhin hatten wir schon ein vorhergehendes Vorstellungsgespräch und hatten uns mit einer positiven Grundstimmung auf den Termin verständigt …

Welche Anzeige für welchen Praktikumsplatz?

Dass möglicherweise eventuell, könnte ja sein, vielleicht jemand über eine alte Stellenanzeige von mir im Netz stolpert und sich daraufhin auf eine längst besetzte (oder inzwischen sogar schon wieder vakante) Stelle bewirbt, kann ja durchaus schon angegangen sein.

Wie jemand eine Stellenanzeige für einen Praktikumsplatz bei mir im Netz gefunden haben will, ist mir jedoch vollumfänglich schleierhaft. :-)

Screenshot einer E-Mail

Wichtig, unwichtig, öhh?

Eine relativ neue Aushilfe kam mit einem mehrseitigen Lieferschein in der Hand ins Büro und wedelte mit dem Papierstapel vor meiner Nase herum. "Ist das wichtig?", wollte sie wissen.

"Ähhh, jaaaa? Das ist ein Lieferschein. Natürlich ist der wichtig", antwortete ich.

"Keine Ahnung, hab ich noch nie gesehen", lachte sie ihre Frage weg.

Ich gab ihr folgende Arbeitsanweisung mit auf den Weg: "Wenn du dir schon die Frage stellst, ob etwas wichtig oder nicht wichtig sein könnte, dann ist es wichtig."

Merkwürdiges von der Inventur

Unsere Inventur am Samstag verlief eigentlich ganz okay. Bis auf ein paar kleine Patzer im Toleranzbereich der Erfahrungslosigkeit war alles okay. Nur zwei Begebenheiten muss ich hier unbedingt noch festhalten:

1. Ich begleitete eine junge Frau zum Regal, das sie zählen sollte. Dort angekommen zeigte ich ihr kurz, von wo bis wo sich der zu zählende Bereich erstreckte und in welcher Reihenfolge sie bei der Zählerei am besten vorgeht. Sie guckte mich etwas verdattert an und fragte: "Soll ich das jetzt zählen?"
Mir fehlte leider jegliche Inspiration für eine schlagfertige Antwort, die folglich nur aus einem knappen "Ja, natürlich" bestand.

2. Ein Helfer kam zu mir ins Büro und legte mir die zusammengehefteten Zettel, die zu seinem Bereich gehörten, auf den Schreibtisch. "Die Seite ist voll, aber ich habe noch ganz viele Artikel zu zählen. Kann ich noch ein paar Zettel haben?", wollte er wissen.
Gut, die erste Seite seines Blocks war voll. Dass ich ihm insgesamt fünf Seiten für seinen Bereich in die Hand gedrückt hatte, war ihm völlig entfallen. Mit einem "Oooops" verschwand er wieder um den Job fortzusetzen.

Wir suchen Aushilfen für Inventur

Alle Jahre wieder … Für unsere Inventur am 11. Januar 2025 suchen wir noch Aushilfen, die uns beim Zählen des gesamten Warenbestands unterstützen möchten. Schüler und Studenten sind dabei herzlich willkommen.

Wir entlohnen die Tätigkeit mit 13,- € pro Stunde, die es nach getaner Arbeit bar auf die Hand gibt. Bei Interesse bitte direkt bei uns im Markt melden.


Coole Mitarbeiter

Wenn in den Rezensionen die Ladengröße, die Ladengestaltung, das Sortiment und die Preise gelobt oder zerrissen werden, nehme ich das oft eher schulterzuckend zur Kenntnis. Der typische Discounter-Kunde findet uns vielleicht teuer, der typische Großflächen-Kunde findet unser Sortiment vielleicht mickrig usw.

Aber "Mega coole Mitarbeiter", wie in dieser Rezension von 2022 geschrieben, sind ein unschlagbares Argument und lassen mein Herz höher schlagen.

Daher an dieser Stelle noch einmal öffentlich einen gigantischen Dank an alle, die teilweise schon seit so vielen Jahren bei mir arbeiten.


Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

Eine junge Frau hat mich per E-Mail angeschrieben und mir eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zur Verkäuferin geschickt. Eigentlich bin ich mit Azubis durch, durch die Erlebnisse mit meinen letzten Auszubildenden bin ich eigentlich wirklich restlos bedient.

"Eigentlich" deshalb, weil es wohl doch noch einen kleinen Rest in mir gibt, der einem willigen Lehrling eine Chance geben möchte. Aber dieser kleine Rest ist so gering, dass ich keine Lust mehr auf die sprichwörtliche Katze im Sack habe.

Also schrieb ich ihr ohne schlechtes Gewissen folgende Antwort, möglicherweise könnte es sich ja zu einem Vorteil für uns beide entwickeln:

Vielen Dank für die Bewerbung bei mir im Unternehmen. Wir sind derzeit aufgrund zu vieler schlechter Erfahrungen nicht willens, Auszubildende einzustellen. (Da das Ausbildungsjahr ohnehin schon angefangen hat, wäre es grundsätzlich sinnvoll, damit bis Sommer 2025 zu warten.)

Was ich an dieser Stelle anbieten kann und möchte ist ein Aushilfsjob (bis 538€/mtl., 12,50€ pro Stunde) zum Ware verräumen, Dienstags und Freitags vormittags. Entweder hilft Ihnen das einfach nur, die Zeit zu überbrücken, bis sich eine Möglichkeit für eine Ausbildung ergibt, aber vielleicht finden wir ja auch währenddessen zueinander und ich würde mich wieder auf einen Azubi einlassen – aber das soll jetzt an dieser Stelle ausdrücklich keine feste Zusage zu einem Ausbildungsplatz sein.
Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört …

Essensreste auf dem Teller

Natürlich kann man grobe Essensreste vom Teller herunterkratzen oder herunterspülen, bevor man das Geschirr in die Spülmaschine stellt.

Aber so eine Maschine soll ja auch was für ihr Geld leisten, also hopp!

Ich werde sowas nie verstehen. Auch wenn man nicht so richtig kompetent im Umgang mit technischen Geräten ist, greift an dieser Stelle nicht wenigstens halbwegs der gesunde Menschenverstand?