Das letzte Stück der Holzdecke der gemauerten Boxen hing noch in der vorderen Außenwand verankert fest. Nach massivem körperlichem Einsatz lag es dann schließlich doch am Boden.
Das war's. Nun brauchen wir nur noch die Holzteile zu zerlegen und erstmal platzsparend unterzubringen. Dann einmal durchfegen und schon ist die Halle so weit frei, dass wir in aller Ruhe die Wände bearbeiten können: Schrauben, Dübel, Haken entfernen, Löcher ausfüllen, streichen, Kabel neu verlegen… Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Das aktuelle Projekt besteht ja darin, den Onlineshop auszubauen. Besteht in dem Zusammenhang ein Interesse daran, dass ich neue Artikel hier Blog vorstelle? Vielleicht nicht unbedingt
jeden einzelnen Artikel, aber hin und wieder mal?
So wie jetzt: Die
Wochenzeitschaltuhren.
Eine Kundin wollte von mir wissen, ob wir denn auch Bio-Zitronen im Sortiment hätten. Das war natürlich einfach zu beantworten, vor allem da ich seit einigen Monaten schon gar keine Zitronen mehr aus konventionellem Anbau in der Gemüseabteilung liegen habe. Ich antwortete ihr wahrheitsgemäß:
Die liegen da genau hinter Ihnen.
Ich suche aber Bio-Zitronen.
Ja, das sind welche. In Netzen und lose.
Da steht aber nichts auf dem Schild.
Sind aber welche.
Sie können mir ja viel erzählen.
Ich habe mir dann gespart, ihr zu erklären, dass ich die Schilder sowieso selber drucke und auch die Bio-Angabe auf dem Schild von mir stammt. Aber zum Glück ließen sich dann noch auf einigen Zitronen die kleinen Markenaufkleber (inkl. Bio-Hinweis) finden.
Wieso halten einen eigentlich alle für den Märchenonkel? Ich verbringe doch nicht meine Zeit hier zum einzigen Zweck, Leuten irgendwelche Lügengeschichten zu erzählen?!
Überraschung: Vor dem Leergutautomaten bildete sich eine große, braune Pfütze.
Das Wasser Die Flüssigkeit quoll unter der Wand neben dem Automaten hervor. Warum zum..?
Des Rätsels Lösung: Ein Kunde hatte eine große Menge (ca. 2 blaue Säcke voll) Einwegflaschen in den Automaten gesteckt. Teilweise war auf der Videoaufzeichnung zu erkennen, dass da noch deutlich sichtbare Reste in den Flaschen hin und her schwappten. Aufgrund der Toleranz nimmt der Automat diese trotzdem an – und im Cruncher passiert der Rest. Ergo: Ein riesiger See aus Limoresten hatte sich unter dem Automaten gebildet und Teile davon liefen schließlich unter der Trockenbauwand hindurch.
Den Anblick von der anderen Seite erspare ich euch.
Mit ziemlicher Regelmäßigkeit kamen fast jeden Morgen drei relativ kaputte Typen hier in den Laden. Sie gaben Leergut ab, holten Biernachschub und waren eigentlich ganz friedlich dabei. Und trotzdem hatte ich immer so ein sonderbares Gefühl bei denen. Dieses komische Kribbeln in den Fingerspitzen, mit dem ich schon so oft richtig lag.
Meistens habe ich sie nicht oder nur viel zu spät gesehen, heute liefen sie mir zufälligerweise direkt über den Weg, als die den Laden betraten. Natürlich ging ich sofort ins Büro und positionierte mich vor den Monitoren der Videoüberwachungsanlage. Ich sollte nicht enttäuscht werden, denn einer der drei Typen ging direkt zum Regal mit den Bierdosen und schon verschwand eine von den Dosen in seiner Jacke. Ach, wer hätte das gedacht? Ich und meine Ahnungen…
Die Konsequenz war ein gepfleger Rauswurf inklusive Hausverbot für die komplette Truppe. Mit denen brauche ich mich jedenfalls nicht mehr herumzuärgern.
Warum muss man einem Kunden
fünf mal erklären, dass eine bestimmte Flaschensorte
kein Pfand hat, sondern lediglich ein Fall für den Altglascontainer ist?
Und warum bleibt das Gefühl, dass der Kunde, der die Flasche wieder mitgenommen hat, nicht nur mir nicht geglaubt sondern mich stattdessen auch für unfähig oder unwillig gehalten hat?