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Das ehrliche Leben

Ein Mann, der hier im Laufe der Zeit Ware in nicht unerheblichen Werten (mindestens ein mittlerer dreistelliger Betrag) geklaut und ohnehin seit Jahren schon Hausverbot hat, stand mit ein paar Gleichgesinnten vorm Laden. Ein Kollege hatte ihn durch die Scheiben erkannt und war nach vorne geeilt, um ihn daran zu erinnern, unseren Laden ja nicht zu betreten und sich im Idealfall auch gleich hier aus dem Umfeld zu entfernen. Wir können ihm zwar nicht verbieten, hier auf dem öffentlichen Gehweg herumzulungern, aber manchmal helfen solche Ansagen ja.

Der Typ fing an zu schwadronieren und erwähnte in dem Zusammenhang auch, dass er mal ein ehrliches Leben hatte. Das hat sicherlich jeder Mensch, zumindest in den ersten drei Jahren. Was dann aus einem wird, entscheidet das Umfeld. Die Aussage muss also nicht pauschal falsch sein.

Ein Mann ohne Beine, der immer bei uns vor dem Laden in seinem Rollstuhl sitzt und überwiegend still um Geld bettelt, hatte den Dialog mitbekommen und wäre vor Lachen fast aus seinem Rolli gekippt. "Ehrliches Leben, hahaha!", lachte er laut los.

Der Nasssauger und sein Karton

Wir hatten uns vor einer Weile hier für die Firma einen Nasssauger von Kärcher gekauft. Wir brauchen ihn nicht so oft und so hielt ich es für eine gute Idee, ihn in der Zwischenzeit in seinem Karton aufzubewahren, so wie ich es auch mit einem anderen Staubsauger und unserem Dampfreiniger mache.

Dummerweise passt der Sauger zwar in seinem Auslieferungszustand in den Karton, aber nicht mehr, wenn man die Rollen drangebaut hat. Die könnte man natürlich generell weglassen oder sie jedes Mal vor dem Einpacken wieder mit Kraftaufwand entfernen, aber das ist beides auch keine Option. Also bleibt der Karton oben offen. Die Schachtel hätte Kärcher ruhig etwas größer gestalten dürfen, nur ein paar Zentimeter mehr in der Höhe hätten ja schon gereicht.

Und hätte Kärcher den Karton größer gestaltet, dann hätten andere wegen der "Mogelpackung" und der unnötigen Papierverschwendung gejammert, wetten? :-P


Mayo und Bananen

Hinter einem der Regale in der Getränkeabteilung fiel mir beim zufälligen Blick auf den Bildschirm der Videoanlage eine komische Bewegung auf. Jemand hat sich einen Rucksack aufgesetzt und ist dann als wäre nichts gewesen wieder in den mehr frequentierten Bereich des Ladens gegangen.

"Warte mal eben", entschuldigte ich mich bei der Kollegin, die eigentlich darauf wartete, dass ich ihre Kassenabrechnung eingebe. Im Videorekorder einloggen, ein paar Augenblicke zurückspulen – ja, da scheint der in der Perspektive wirklich nur den Rucksack aufgesetzt zu haben. Aber ist vorher was passiert? Wieder eine halbe Minute zurück, andere Kamera auswählen. Mist, der hat was eingesteckt.

Aufspringen, nach vorne sprinten. Schrecksekunde, in der Aufzeichnung nachsehen und der Weg nach vorne dauerten insgesamt knapp 40 Sekunden. Die Zeit war ausreichend für den Mann, den Laden zu verlassen und irgendwo zwischen den Passanten und/oder in einer der Seitenstraßen zu verschwinden. Verflixt. Aber manchmal geht es einfach nicht schneller.

Eingepackt hatte er sich letztendlich eine Flasche Mayonnaise unserer Eigenmarke und ein paar Bananen. Da bekommt man ja schon fast Mitleid mit dem Dieb. Gutheißen will ich den Diebstahl zwar dennoch nicht, aber sowas ertrage ich deutlich besser, als wenn die "Profis" sich die Taschen mit Ware im Wert von teilweise dreistelligen Beträgen füllen, weil sie kartonweise Käse, Schokolade, Butter oder was auch immer einpacken …

Zwei Flens-Aufsteller auf Palette

Mit der heutigen Getränkelieferung haben wir auch zwei Displays mit Bier von Flensburger nebst leeren Rahmen für die Flaschen in den Displays bekommen. Alles sorgsam und ordentlich auf einer Europalette verstaut. So weit ist alles schön.

Die beiden Displays stehen jeweils auf einer eigenen Viertel-Palette mittig auf der großen Palette zwischen den Leerkisten, wie auf dem Foto zu sehen ist. Manche Aufsteller sind leicht, diese hier beinhalten jedoch jeweils 240 Bierflaschen und wiegen daher so viel wie ein Saarland Airbus A380. Wie wir die da runterbekommen sollen, ist mir momentan noch ein großes Rätsel. Wir haben zwar unsere Techniken und die werden wir auch anzuwenden versuchen, aber bei so schweren Aufstellern kommen wir da durchaus schon an den Rand des machbaren. Im schlimmsten Fall müssen wir die Ware da zumindest zu einem Teil abpacken. Aber das werden wir später wissen …


Klauen, keine Papiere – aber Haftgründe

Ein Mann hatte vier Packungen Ferrero Rocher in seiner Trainingshose deponiert und wollte den Laden verlassen, ohne diese zu bezahlen.

Da diese Pralinen auch von uns mit Warensicherungsetiketten beklebt werden, löste die Ware an der Kasse den Alarm aus und in der Folge kam er mit seiner Beute nicht weit. Da er sich nicht ausweisen konnte, riefen wir die Polizei an.

Der Mann war friedlich und eigentlich auch kooperativ. Hätte er seinen Ausweis dabei gehabt, wären wir sicherlich auch ohne die Uniformierten zurechtgekommen. Dass wir die Polizei rufen mussten, war dann doppeltes Pech für den Dieb: Nicht nur, dass durch den Polizeieinsatz alles hier länger dauerte und für ihn komplizierter wurde – es stellte sich vor allem während seiner Überprüfung im INPOL heraus, dass wohl Haftgründe gegen ihn vorliegen.

Wie die Sache nun ausgegangen war, weiß ich nicht und geht mich ja auch nichts an, aber auf jeden Fall durfte der Mann auf der Rückbank im Streifenwagen mitfahren, damit die Sache auf der Wache genauer überprüft werden konnte.

Abgeschlagene Kanten an der Lagertür

Unsere große Lagertür zur Rampe hinten im Hof ist inzwischen auch schon gute zehn Jahre alt. Im Laufe der Zeit ist immer mal wieder etwas gegen die damals mit Zementputz gearbeiteten Kanten geschlagen und dadurch sieht das alles inzwischen schon recht angefressen aus. Die obere Kante geht ja noch fast, rechts ist es noch viel schlimmer. Ein Stück davon ist auf dem Foto am rechten Bildrand zu sehen.

Wir haben nun gekantete Riffelbleche aus Alu in Auftrag gegeben, die wir davor schrauben werden. Damit sind dann einerseits die zerbröselten Kanten nicht mehr zu sehen, andererseits werden sie dadurch zukünftig vor weiteren Beschädigungen geschützt sein.

Ich denke, in der kommenden Woche sollten wir die Baustelle erledigen können.


Aufgefordert!

Eine unserer Aushilfen kam zu mir ins Büro und begann ihren Satz mit "Ich habe gerade eine Kundin aufgefordert …"

In Sekundenbruchteilen formte sich in meinem Kopf ein einziger Gedanke: "Wie, aufgefordert?! Seit wann hast du in deiner Position hier in der Firma unsere Kunden ungefragt zu irgendetwas aufzufordern?!"

Aber noch bevor ich mich innerlich aufregen konnte, setzte sie ihren Satz ja auch schon fort: "… es sein zu lassen, Regaletiketten von den Regalen zu entfernen. Das war die xyz, das haben wir der schon einmal gesagt."

"Jo, alles richtig gemacht", entgegnete ich.

Bei manchen Leuten ist es nicht verkehrt, wenn die mal eine Ansage bekommen und manche Gestalten kann man ja sogar beim rüpelhaftesten Umgang nicht als Kunden vergraulen. :-P

Nein, das ist keine Bewerbung!

Als "Initiativbewerbung" habe ich folgende Zeilen Zeile per E-Mail erhalten (sic!):

"Hallo, Antonia mein Name ich würde gerne wissen ob ein minijob bei ihnen möglich wäre?."
Natürlich könnte ich darauf jetzt reagieren und von mir aus alle relevanten Fragen stellen: Wie alt bis du? Zu welchen Zeiten kannst du arbeiten? Was für eine Art Job wäre möglich?

Aber ehrlich? Wer nicht mal einen einzigen Satz in einer "Bewerbung" fehlerfrei zustande bringt, selbst jemand mit Defiziten in Sachen Rechtschreibung könnte ja vielleicht mal jemanden darüber gucken lassen, dem renne ich nicht auch noch aktiv hinterher.

Vielleicht zumindest für mich ein paar wenige grundlegende Infos. Ich brauche ja für einen Minijob keine komplette Bewerbungsmappe mit allen vorliegenden Unterlagen, nicht einmal ein Anschreiben, aber irgendwas wäre halt schön. Vielleicht ein "Ich bin noch minderjährig, werde in 4 Monaten 18 und könnte, da ich die Schule abgeschlossen habe, derzeit zu jeder Zeit in der Woche arbeiten" wäre zum Beispiel schon eine sehr hilfreiche Aussage.

Ich könnte natürlich die Frage wortwörtlich nehmen und mit "Ja." beantworten. Natürlich wäre ein Minijob bei mir möglich. Wäre, wenn ich jemanden suchen würde und wäre, wenn die Bewerberin und wir zusammen passen würden. Aber ich glaube, dass sie so eine Antwort direkt als "ich hab den Job" auffassen würde.

Sabines Kinderverarschung

Nach meinem Kinder-Verarschungs-Bild hatte sich Leserin Sabine berufen gefühlt, mal per KI ein Bild generieren zu lassen.
Keine Ahnung, wie der Blumenkohl in die gelbe Kapsel gepasst haben könnte, aber das ist schon ziemlich dicht an dem dran, was ich mir ursprünglich mal vorgestellt hatte. Danke. :-)

Damit ist jetzt auch gut mit dem Thema.


Lustige Strichcodes – 682

Florian hat mir diesen Strichcode geschickt, den er auf einer Flasche Birnenbrand von Prinz entdeckt hat. Die Form des Strichcodes entspricht rein zufällig derer, den auch die hauseigenen Gläser haben. Zum Vergleich ist beides im Foto zu sehen.

Vielen Dank für die Zusendung. :-)