Aus irgendeinem vollkommen unerklärlichen Grund haben Ines und ich heute am frühen Nachmittag die Motivation gefunden, zur Firma zu fahren und die sechs neuen Zuleitungen für den Aufenthaltsraum und mein neues Büro abzulängen.
Erste Amtshandlung: Die rund zwei Zentner (!) schwere Trommel mit 500m Mantelleitung mit Hilfe einer Schaufel und einer Stehleiter abrollbar machen:
Anschließend haben wir den langen Hauptgang vom Lager zur Kasse (und wieder zurück) genutzt, um mit Hilfe eines 50 Meter langen Maßbands jeweils drei 57 und drei 62 Meter lange Stücke abzuschneiden:
Wir konnten eben zunächst keine Bestellung über unser kleines MDE-Gerät senden. Nach einiger Recherche kam ein Kollege darauf, dass aus der Basisstation für das Gerät sowohl das Strom- als auch das Netzwerkkabel herausgezogen waren. Das Stromkabel hat einen kleinen runden Stecker, der hätte vielleicht bei einer ruppigen Bewegung am Kabel herausrutschen können. Der RJ45-Stecker vom Netzwerkkabel mit Sicherheit nicht.
Heute Mittag hatten wir noch eine Bestellung gesendet. Aber alle drei Kollegen, die Zugang zum Kassenbüro haben, versicherten mir, nicht an dem Gerät herumgefummelt zu haben.
Da diese Leute mit meinem Ladenschlüssel herumlaufen, muss ich denen vertrauen können. Also bleibt nur eine Erklärung: Hier spukt es!
Geschafft!!! Die dicke Zuleitung für unseren zukünftigen Kassentisch liegt im Brüstungskanal und guckt etwa an der Stelle raus, an der später mal unter der Decke die Abzweigung zur neuen Kasse entstehen soll. Bis dahin liegt der Rest der Leitung einfach hinter dem Weinregal.
Unten im Keller hängen ein paar Meter vor dem großen Verteilerschrank, so dass es auch da ohne Probleme möglich sein wird, alles anzuschließen. Mit den 73 Metern haben wir wohl ganz deutlich etwas übervorsichtig gemessen, aber erfahrungsgemäß unterschätzt man die Längen bei so vielen Richtungsänderungen schnell mal. Wenn das Ding hinterher nur noch 65m hat, umso besser.
Derzeit sind wir dabei, das heute morgen gelieferte Kabel entsprechend zu verlegen. Das Stück im Keller ist schon fertig, da bin ich vorhin rund eine dreiviertel Stunden hin und her gekrochen und habe die Leitung auf den Kabeltrassen bis zu unserem neuen Verteilerschrank geführt.
Jetzt kommt der Teil hier oben im Laden und wenn das fertig ist, kann endlich wieder das ganze Gekröse an Video- und Netzwerkkabeln wieder in den Kanal.
Die drei aufgerollten Leitungen im Lager führen natürlich auch schon bis zum neuen Verteiler im Keller. Spannend war die Frage, was für Löcher der Elektriker dazu im letzten Jahr gebohrt hatte. Gerade passend oder ausreichend dimensioniert, so dass auch die zukünftigen Leitungen (Büro, Personalraum) dort durchgefädelt werden können.
Frage beantwortet: Da kann man eine ganze Kabeltrommel durchwerfen. Naja, fast.
Der neue Kassentisch wird über eine Leitung mit sieben Adern angeschlossen werden. Theoretisch reicht zwar ein Neutralleiter, da die Phasen ja nie gleichzeitig Strom führen – aber um auf der sicheren Seite zu sein, vor allem auch in Anbetracht der Kabellänge, bekommt außer den Außenleitern (logisch) auch jeder Neutralleiter seine eigene Ader. Ist wohl wieder eine philosophische Sache, der eine macht es so, der andere so. Aber da wir ohnehin alles neu machen wollen, kann man auch gleich alles etwas großzügiger dimensionieren.
(Unterschätzt nicht, was da an der Kasse für Strom gezogen wird. PCs, Waagen, Scanner, Bildschirme, ec-Terminals, Förderbänder, Beleuchtung, Warensicherung und Zusatzheizungen fallen mir spontan ein.)
Wir haben uns eben mal die Mühe gemacht und ausgemessen, wie lang die neue Zuleitung sein muss: 73 Meter! Es läppert sich: Zwei Meter für den Anschluss, dann drei Meter nach oben an die Decke. Sieben Meter bis zur Wand, dann im neuen Brüstungskanal 30 Meter nach hinten in die Ecke, wieder runter, durch die Kellerdecke und dort auf der Kabelbahn wieder vier Meter nach vorne, schließlich rund 17 Meter bis fast mitten unter den Laden und von dort dann ein gutes Stück um die Ecke in den neuen Verteilerschrank. Da habe ich dann noch mal drei Meter für den Anschluss geplant, damit man nicht mit zu knappen Strippen herumhantieren muss. Wahrscheinlich haben wir hinterher ein paar Meter Verschnitt, aber ich werfe lieber drei Meter davon ins Kabelrecycling, als dass man dicke Backen macht, weil das Ding zehn Zentimeter zu kurz ist …
Der Elektrogroßhändler hier aus Bremen hat vorhin die langersehnte Trommel mit 500m Mantelleitung (3x2,5mm²) hier abgeworfen.
Bis die Strippen vom Aufenthaltsraum und neuen Büro bis zum Verteiler im Keller verlegt sind, wird noch viel Schweiß fließen, fürchte ich – und das nicht nur, weil das Teil hier mal eben rund zwei Zentner wiegt …
Anruf beim Elektriker mit der Frage, wann ich denn wohl die Trommel mit den 500m Mantelleitung bekommen würde, die eigentlich sogar schon letzte Woche geliefert werden sollten.
Die Sekretärin war ziemlich erstaunt darüber: "Ich dachte, die hätten Sie schon längs?! Na, warte. Denen mache ich Feuer unterm Hintern. Am Montag haben Sie die!"
Für unsere neuen (IP-)Kameras werden wir auch viele Meter Netzwerkkabel brauchen. Von unserer privaten Baustelle habe ich noch etliche Meter CAT.7-Verlegekabel übrig, auch in Stücken zu mehreren zehn Metern, die ich nun erst mal mit in die Firma gebracht habe.
Mal gucken, was sich davon noch verwenden lässt. Erst mal kommt das Zeug aber ins Lager, denn so lange ich nicht weiß, wo die Kameras später mal sitzen werden, brauche ich mir über mögliche Kabellängen überhaupt noch keine Gedanken zu machen …
Da sind sie, die 300 Meter Lautsprecherkabel. Da die Kabelkanäle noch nicht vollständig hängen, kann ich die Strippen auch noch gar nicht ganz einziehen. Aber immerhin ist das Material schon mal da:
Mit diesem Teilstück ist die komplette linke Ladenseite mit dem geplanten Brüstungskanal ausgestattet. Am linken Bildrand käme jetzt oben noch die Stelle mit dem vorhin erwähnten Lüftungsgitter und dann der bereits an der neu gestrichenen Wand installierte Kanal.
Damit ist ein nicht unerheblicher Teil der ganzen Baumaßnahmen erledigt. Das sind zwar erst nur rund zwei Drittel der geplanten Brüstungskanäle, aber an den anderen Stellen werden wir deutlich einfacher arbeiten können, was die Arbeit logischerweise erheblich beschleunigen und erleichtern wird. (z. B. auf den Kühlregalen sitzend)
Der unmittelbar nächste Schritt wird die Stromversorgung für den neuen Kassentisch sein – ein rund 60m langes Kabel mit sieben Adern. Wenn das liegt, können wir da erst mal nur abwarten. Solange die Weihnachtsware im Laden steht, fehlt uns der Platz für den Bio-Wein, der momentan da steht, wo die neue Kasse hin soll. Aber ich bin sicher, dass wir uns bis dahin nicht langweilen werden.
Hmm… Mir fiel gerade ein, dass der Elektriker und ich bei unserem Gespräch am Dienstag so verblieben waren, dass ich diese Woche noch eine Trommel mit 500m Mantelleitung bekommen sollte.
Mit der Modernisierung sollen auch die Lautsprecher für die Ladenbeschallung neu verkabelt werden. Bis heute ist es so, dass wir die acht Lautsprecher im Laden pro Kanal zu jeweils Zweiergruppen erst parallel und dann in Reihe angeschlossen hatten. Auf diese Weise kamen wir mit den aufgedruckten Werten bzgl. Leistung und vor allem Widerstand hin. Erreicht hatten wir das mit einer etwas unübersichtlichen Verkabelung, bei der teilweise einzelne Adern (für die serielle Schaltung) von einem Lautsprecher zum anderen liefen und von dort aus dann wieder einzeln zu einem noch weiter entfernten Lautsprecher, der dann wieder parallel angeschlossen war.
Um diese wirre Verkabelung der Vergangenheit zu umgehen und um die bestellten Anschlussdosen vernünftig und schlüssig anschließen zu können, werde ich das Kabel eines jeden Lautsprechers zukünftig erst mal bis ins Büro führen und ggf. dort entsprechend verkabeln. Aber wenn man dann mal irgendetwas ändern muss, kann man das bequem an den dort liegenden Enden machen und muss nicht die gesamte Verkabelung anfassen.
Und so habe ich mir eben 300 Meter bestellt. HiFi-Enthusiasten würden jetzt eine mittelschwere bis finale Krise bekommen: 1,5mm², dazu noch CCA. Entspannt euch einfach, die Anforderungen an Qualität und Lautstärke sind hier doch eher bescheiden. Passt schon so.
Kaltgerätekabel gehören vermutlich zu den Dingen, die man in jeder Kabelkiste im Bastelkeller am häufigsten findet. Selbst ich habe etliche davon herumliegen und trotzdem habe ich mir jetzt noch drei neue für unseren Netzwerkschrank bestellt – in übersichtlichen 50cm Länge, um das Kabelchaos im Schrank in überschaubaren Grenzen zu halten.