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Ergo: Nix ERGO

Vor ein paar Tagen habe ich von der Ergo-Versicherung, bei der ich meine private Unfallversicherung habe, ein Angebot für einen neuen Vertrag bekommen. Etwas teurer, etwas mehr Leistung im Fall der Fälle. Der bereits ausgefüllte Antrag liegt hier zur Unterschrift auf dem Schreibtisch, aber ich hadere – denn es ist ein komplett neuer Vertrag mit neuer Mindestlaufzeit.

Heute kam mit der Post, ich staunte nicht schlecht, als ich dem Umschlag öffnete, eine Versicherungsurkunde der Ergo – und zwar für genau die Leistungen, die in dem Antrag angeboten wurden. Ab 1. Januar 2017 mit einer Laufzeit von fünf Jahren… Hallo?

Da war der Versicherungsfachmann, der mich betreut, wohl etwas übereifrig. Da darf er jetzt erst mal einen Widerspruch an seine Gesellschaft schreiben, außerdem ist es für mich beschlossene Sache: Ich werde den alten Vertrag laufen lassen.

Wenn überhaupt!

Nach dem ganzen Drama habe ich mir mal ausführlich durch den Kopf gehen lassen, wie sinnvoll diese Versicherung, die immerhin rund 500€ pro Jahr kostet, überhaupt für mich ist. Vielleicht hat die Ergo sich jetzt ins eigene Fleisch geschnitten und bekommt nicht zukünftig mehr Geld von mir, sondern gar keins. Ich werd's mal ein paar Tage sacken lassen…

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Kommentare

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Peter am :

Hallo Björn,

eine für mich gute Art über denn Sinn- und Unsinn von Versicherung zu entscheiden ist diese Seite: http://www.gdv.de/zahlen-fakten/
Dort kann man u.a. vergleichen welches Verhältnis die Prämienzahlungen zu den Auszahlungen wegen Schäden haben.

Gruß

Peter

Klaus am :

Schlechter Tipp!
Natürlich sind die Prämienzahlungen IMMER höher als die Auszahlung wegen Schäden, ansonsten wäre das ein Verlustgeschäft für die Versicherer. Und deren Angestellte wollen ja schließlich auch leben.

Darüber hinaus gibt es natürlich viele Menschen, die regelmäßig zahlen aber nie oder nur geringe Schadenzahlungen erhalten. Dafür aber auch etliche andere, die deutlich mehr erhalten, als sie jemals eingezahlt haben. Oder am Beispiel Björn: eine Unfallversicherung für 500,- Euro im Jahr. Er zahlt die kommenden 40 Jahre ein, ohne jemals einen Schadenfall zu haben, zahlt also Beiträge in Höhe von 20.000,- €. Viel Geld und etwas, über das er sich ärgern könnte. Aber es könnte auch anders laufen: er hat gerade jetzt in diesem Augenblick einen schweren Unfall, als er auf der Jagd nach einem Ladendieb auf der Straße von einem Auto angefahren wird. Sein Versicherer zahlt ihm deswegen eine halbe Million Euro aus, die zumindest dafür ausreichen, dass das Spar-Kind vernünftig aufwachsen kann und nicht zukünftig auf Hartz IV angewiesen ist, weil der Spar dicht gemacht werden musste und sich Björns Frau um seine Pflege kümmern muss.

Es kommt also nicht darauf an, irgendwelche Statistiken miteinander zu vergleichen oder pauschale Aussagen zu treffen! Man muss immer schauen, was jeder einzelne abzusichern hat, welche Summe er dafür braucht und auf was er verzichten könnte.

Darum kann ich (obwohl in der Branche) Björn auch keinen Tipp geben, ob er kündigen, beibehalten oder erhöhen soll, denn ich habe keine Ahnung, wie er gewisse Risiken abgesichert hat oder welche Möglichkeiten es für ihn ansonsten noch gäbe.
Bei einer Hausrat- oder privaten Haftpflichtversicherung mag pauschal ja noch gehen aber schon die Versicherung für seinen Betrieb muss individuell geprüft werden! Seine eigene Absicherung und die seiner Familie ist da noch einige Stufen schwieriger und aus der Ferne gar nicht möglich!

Peter am :

Es ist interessant, was hier alles in meinen Beitrag hineininterpretiert wird, was ich gar nicht geschrieben habe.

Hannes am :

Nachdem die Ergo mich als Versicherungsvertreter mit einem Schneeballsystem und für quasi kein Gehalt anwerben wollte, sind die bei mir absolut unten durch. Ich wurde von einem entfernten Bekannten "angeworben" und dann hat ein schmieriger Typ versucht, mich für einen Neben-Vollzeit-Job anzuwerben, bei dem ich erstmal Cold-Calls mache und dann den Leuten Versicherungen verkaufe, bei denen ich Punkte sammeln könnte und meine Punkte würden auch bei dem auf das Konto gutgeschrieben, der mich anwirbt und wenn ich jemanden anwerbe, würden seine Abschlüsse auch bei mir gutgeschrieben und basierend auf diesen Punkten würde ich bezahlt. Ich hatte gedacht, mein Einkommen als Selbstständiger evtl. durch einen Nebenjob in nem Callcenter als Techniker etwas berechenbarer zu machen, aber da war ich schon angefressen. Als ich dann mal durchgerechnet habe, was ich für einen Aufwand hätte, wieviel Punkte ich dafür kriegen würde und wieviel ich damit verdienen würde, war das endgültig vorbei. Ich wäre irgendwo bei unter 5 Euro die Stunde gewesen. Dann wollte er mir noch erklären, dass das ja durch dieses Pyramiden-System ausgeglichen würde und man ja 5-6000 Euro pro Monat verdienen könnte und bla und ich dachte nur "Soll ich den jetzt anzeigen wegen diesem Betrug oder nicht?" Denn natürlich musste man auch noch furchtbar überteuertes "Schulungsmaterial" usw. kaufen. Dafür hab ich zu lange Mathe studiert, als dass ich auf so einen Schwachsinn reinfalle. Damit war auf jeden Fall die Ergo bei mir für immer unten durch. Zumindest bis sie sich das nächste Mal umbenennt. Eine Firma, die solche Verkaufsmaschen in ihrem System tolleriert, vielleicht sogar bewusst einsetzt, hat mein Vertrauen absolut und total verspielt.

Kein Versicherungsfreund am :

Für alles eine Versicherung zu haben ist in den letzten Jahren irgendwie "hip" geworden. Vollkaskomentalität.

Gutes Beispiel ist meine Nachbarin, die in einer Mietwohnung lebt:
Sie hat ein Einkommen von 1550 Euro netto und zahlt jeden Monat knapp 300 Euro an Versicherungen. Das hat ihr alles der "nette" Versicherungsmensch über all die Jahre Stück für Stück aufs Auge gedrückt.
Da fasst man sich an den Kopf. Sie lebt und stirbt nur für die A*****z.

Wir haben da mal ordentlich ausgemistet. Nu zahlt sie monatlich 60 Euro, spart 150 Euro an und hat immer noch 90 Euro mehr zum Leben.

Ähnlich sieht es bei mir aus. Hausratversicherung + KFZ-Versicherung, sprich 40 Euro im Monat und dann hörts aber auch schon auf. Ok, ich muss zugeben, sehr spartanisch, aber dafür habe ich Geld zum Leben und habe in den letzten 20 Jahren mir ein kleines Vermögen zusammengespart und keine Versicherung reich gemacht.

Wunder am :

Grundsätzlich stimme ich dir ja zu, aber du solltest auf jeden Fall noch eine private Haftpflichtversicherung abschliessen.
Die ist wirklich sinnvoll und je nach Umfang für ca. 50 € im Jahr (!) zu haben.

Coinflip am :

Keine Haftpflicht? Das halte ich für sehr leichtsinnig! Es ist so schnell mal was passiert, wofür man haften muss.... Und wenn da dann ein Personenschaden bei ist, wirds teuer.

Kein Versicherungsfreund am :

Danke für das Beispiel. Das sind genau Sprüche und die Ängste, die die Versicherungsbranche mit Vorliebe schürt.

Wobei man sagen muss, dass eine stinknormale Haftpflichtversicherung mit Basisumfang den Kohl nicht fett macht. Wer also tollpatschig ist, sollte sie mit reinnehmen.

Ich selber bin aber fast 50 und habe bisher nichts kaputtgemacht.

MSG am :

Da stimme ich dir zu - an den 100€ im Jahr für eine Haftpflicht sollte man nicht sparen.

Klaus am :

Haftpflicht ist unbedingtes MUSS!
Bei allen anderen Versicherungen belastet man höchstens sich selbst (und diejenigen, die von einem abhängig sind) wenn man sie im Schadenfall nicht hat. Ohne Haftpflicht belastet man jedoch vor allem andere!

OxKing am :

Na Sexparties kosten halt, irgendwo muss das Geld dafür ja her kommen!

Fred am :

Privathaftpflicht halte ich für das wichtigste.
Um die KFZ-Versicherung kommt man sowieso nicht herum.
Für Eigenheimbesitzer ist eine Gebäudeversicherung sinnvoll.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung könnte sinnvoll sein, wenn man noch am abbezahlen vom Eigenheim ist.

Sonst fällt mir eigentlich keine Versicherung ein, die sinnvoll wäre.

Hausratversicherung halte ich für unnötig.

OxKing am :

Also ich bin ja der Meinung dass eine Rechtschutzversicherung heutzutage das wichtigste ist.

Mitleser am :

"Um die KFZ-Versicherung kommt man sowieso nicht herum."
Naja doch, in dem man kein Auto hat :-P

Und ohne Hausratversicherung wäre ich auf dem Schaden meines Fahrraddiebstahl (Kellereinbruch) sitzen geblieben.

Aber schon klar, wenn man nie eine braucht, spart man sich die Kosten der Versicherung und kann sich davon halt den gestohlenen Gegenstand selbst wieder kaufen.

Errata am :

Die einzige Versicherung die man wirklich braucht ist eine private Haftpflicht, Alles andere ist (teilweise unnötiger) Luxus.

Rumpel am :

Hausrat ist also Luxus?

Meine hat sich schon 15 mal bezahlt gemacht als mir eine Gitarre aus dem Proberaum geklaut wurde.
JA auch das deckt diese ab.

Dumbledore am :

Wenn dir nach nem Wasserrohrbruch die Möbel aufquellen und das Sofa schimmelt oder wenn der Adventskranz Feuer fängt und deine Wohnzimmereinrichtung in Flammen aufgeht, könntest du vielleicht anders über den "Luxus" einer Hausratversicherung denken.
Oder wenn du wegen einer längeren Krankheit oder einem Unfall nicht mehr arbeitsfähig bist, wäre es dir vielleicht lieber, die 50,- Euro in eine Berufsunfähigkeitsversicherung gesteckt zu haben statt ab da an von Hartz4 zu leben.

Versicherungen als Luxus zu verwerfen ist genau so falsch, wie sie als unbedingtes must-have auf den Markt zu bringen. Jede Absicherung hat ihre Berechtigung - nur nicht für jeden und zu jeder Zeit.

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