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Glutenfreiheit

Am Samstag dachte ich noch, dass die Leute es jetzt ernsthaft übertreiben würden. Da hatte eine Kundin nach glutenfreiem Backpulver gefragt.

Heute hat eine Kundin nach glutenfreier Hefe gefragt.

Was es nicht alles gibt. :-O

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Kommentare

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Sinus99999 am :

Bei REAL gibt es in der aktuellen Werbung "laktosereduzierte" Katzenmilch. Ich dachte ich schlag lang hin.
Auch gut ist laktosefreies Rapsöl das ich letztens in der Hand hielt. :-O

filo am :

Katzen vertragen keine Laktose, das gibt herbe Koliken. Von normaler Milch kotzen die wie die Japaner.

Cliff am :

Sag das mal meinen; die rühren keine spezielle Katzenmilch an. Die "normale" fettarme Kuhmilch mit etwas Wasser schlabbern sie aber wie die Weltmeister. Ohne Verdauungsprobleme.

Das haben Katzen auf dem Land übrigens immer schon so gemacht. Liegt vielleicht an der rechtzeitigen Umstellung von Katzenmuttermilch auf "normale" Kuhmilch.

DJ Teac am :

Es gibt Katzen die keine Laktose vertragen, und es gibt Katzen welche Laktose vertragen.
Das ist wie beim Menschen unterschiedlich.

Wobei es auch viel mit der Herkunft zu tun hat, Katzen beim Bauern werden Kuh Milch häufiger vertragen als die "gemeine Hauskatze" aus Züchtung.

Klabund am :

So ist es, in jedem Fall ergibt es aber überhaupt keinen Sinn einer Katze irgendeine Milch zu geben, ob sie es nun vertragen oder nicht.

Cliff am :

Doch, bei jungen Katzen tut es das. Sonst trinken die zu wenig bei der Umstellung auf Trocken-Nass-Mischfütterung.

Die älteren trinken sowieso keine Milch mehr. Außer manche, aber das ist wie bei Menschen: Bei manchen hält die "Kaba-und-Nutella-Phase" ein Leben lang, bei den meisten ist sie mit der Kindheit vorbei.

Mein Kater mag immer noch Vanilleeis.

The other one am :

Und wenn Du deine Katzen auf ArKay umstellst torkeln die auch nicht mehr so rum.

schmitzrocket am :

Backpulver kann als Trennmittel doch durchaus etwas glutenhaltiges enthalten.

Hefe kann auch aus Weizen gewonnen werden.

Waltraut am :

Und dir ist sicher auch bekannt, dass der Hefewürfel nur zu einem Teil aus Hefe besteht? Na, wie heisst die Basis, auf der die Hefe gezüchtet wird, weil sie halt nicht einfach in Luft und Liebe wächst? (Ohne Nachgucken.)

Und dass Backpulver nicht nur aus dem Triebmittel besteht, sondern auch Stärke enthält, steht sogar auf den Tütchen drauf. Das kann auch Weizenstärke sein, womit der Weg zum Gluten nicht weit ist.

Aber der Kunde, der fragt, ist halt der Dumme …

The other one am :

Und warum hat der Hefewürfel ein Gewicht von 42 Gramm? (Ohne Nachgucken).

Gurkensenf am :

na gut, die frage ist wirklich sinnlos. aber es ist offenbar nicht jedem bekannt was hefe ist.

jojosn am :

Ich verstehe das Problem nicht.

Backpulver an sich sollte zwar in der Regel glutenfrei sein (die großen Marken sind es meines Wissens alle), aber mir sind zwei oder drei Backpulver bekannt, die Gluten enthalten - in geringen Mengen, aber bei einer Zöliakie reicht das bekanntlich, um ein Produkt gänzlich ausschließen zu müssen.

Bei Hefe sieht's ähnlich aus - "eigentlich" ist Hefe von Natur aus glutenfrei, und man muss lange suchen, bis man auf eine glutenhaltige stößt. Die kommt dann in der Regel von kleinen / regionalen Herstellern und ist glutenhaltigem Boden gezüchtet worden.

Ganz allgemein: Zöliakie ist eine verflucht verunsichernde Krankheit - und in all den Jahren, die ich jetzt persönlich damit zu tun habe, habe ich eines gelernt: keine Frage dazu ist dumm, keine Vermutung zu abwegig. Gluten findet man in Produkten, an die man im Leben nicht gedacht hätte - selbst Spielknete enthält oft große Anteile Weizenmehl. Die Frage nach Hefe und Backpulver ist da eigentlich noch sehr "harmlos" - vermutlich waren es Leute, die erst seit kurzem mit einer Zöliakie zu tun haben.

The other one am :

Glutenfreie Spielknete ist natürlich viel bekömmlicher.

jojosn am :

Zumindest ist glutenHALTIGE Spielknete bei einer Zöliakie eine Gefährdung- von der Knete gelangt das Gluten an die Hände, von dort aus in den Mund. Das ist ja eben das tückische an dieser Art der Unverträglichkeit.

Obi-Wan am :

So außergewöhnlich ist das nicht. Die Seitenbacher Trockenbackhefe ist m.W. auch Glutenfrei...

Max am :

Seitenbacher, sind das die mit den Verpackungen im DDR-Ambiente?

Oskar am :

Angesichts der unübersehbaren Flut an Gluten- und Laktosefreien Lebensmittel und der damit einhergenden Flut an Betroffenen und Gläubigen braucht ein Auftragsmörder demnächst nicht mehr unbedingt eine Schuß- oder Stichwaffe, sondern für Spezialaufträge nur noch einen Laib Brot und eine Tüte Milch.

Klabund am :

Natürlich gibt es heute nicht mehr Leute mit Glutenunverträglichkeit als vor 10 Jahren.
Zugenommen hat nur die Werbung für Nischenprodukte.

DJ Teac am :

Leute die es für Hipp und Trendy halten sich Glutenfrei zu ernähren haben allerdings schon extrem zugenommen.

The other one am :

Übergewicht ist aber auch nicht gesund.

dr. pop am :

Ist aber auch fies von den Herstellern, dass sie Gluten einfach durch reines Fett ersetzen.

DJ Teac am :

Ich finde das Geschmacklich nicht verkehrt.

The other one am :

Rinder können Gluten im Getreide nahezu neutralisieren. ;-)

jojosn am :

Was uns "echte" Zöliakie-Patienten nur freuen kann. Wir BRAUCHEN einen Markt, auf dem glutenfreie Lebensmittel halbwegs erschwinglich (und dazu noch genießbar) sind. Da hat sich in den letzten Jahren vieles verbessert.

Jetzt stört mich lediglich noch dieser Zwang, sofort reflexartig "MODEKRANKHEIT!" zu bellen, wenn jemand auch nur eine Zöliakie erwähnt. Die Krankheit ist für Betroffene ein echtes, massives Problem und ein unvorstellbar großer Einschnitt in den Alltag.

jojosn am :

Was uns "echte" Zöliakie-Patienten nur freuen kann. Wir BRAUCHEN einen Markt, auf dem glutenfreie Lebensmittel halbwegs erschwinglich (und dazu noch genießbar) sind. Da hat sich in den letzten Jahren vieles verbessert.

Jetzt stört mich lediglich noch dieser Zwang, sofort reflexartig "MODEKRANKHEIT!" zu bellen, wenn jemand auch nur eine Zöliakie erwähnt. Die Krankheit ist für Betroffene ein echtes, massives Problem und ein unvorstellbar großer Einschnitt in den Alltag.

Klodeckel am :

So ist das halt mit den Modekrankheiten. In einer Zeit, in der jeder Liebeskummer und Trennungsschmerz als mittlere depressive Episode therapiert werden muss und Hunderttausende überarbeitete bzw im Beruf übermäßig gestresste Menschen plötzlich an "Burn Out" leiden, greifen auch die Gluten- und Laktosebeschwerden wie eine Seuche um sich und haben schon große Teile der Bevölkerung fest im Griff.

Im Grunde ist mir das ja auch sch...egal, wenn ich nicht immer bei den "glutenfrei"-Hinweisen auf den Verpackungen Angst haben müsste, dass der Hersteller da wieder irgendwas am Rezept verändert hat, was sich negativ auf den Geschmack auswirkt, so wie früher bei den 0%-Fett-Lebensmitteln.

FlyingT am :

Naja ob das nun alles Modeerkrankungen sind ist zu beweise. Ich kann nur aus eigener erfahrung sagen das Laktose/Gluten unverträglichkeit und auch ganz allgemein Allergien jeder Art in den letzten 20 Jahren stark zugenommen haben.

Außerdem darf man nicht vergessen das Lebensmittel immer mehr im Labor hergestellt werden. Lebensmittel die von "natur" Laktose oder Glutenfrei sind, müssen es heute nicht sein, und sind es teilweise auch nicht.

Beispiele wurde hier ja schon genannt. Im Prinzip rudert die Lebensmittelindustrie einfach nur zurück. Wo sie früher ohne not Laktose und Gluten reingepumpt haben, holen sie es jetzt wieder raus.

dr. pop am :

Aha, da hat die böse Lebensmittelindustrie doch tatsächlich Laktose in die Kuhmilch gepumpt und dem Weizenmehl dieses unerträgliche Gluten zugefügt? Das war da nicht schon vorher drin?

The other one am :

Und die Gene nicht zu vergessen. Davon sind seit neuestem ja auch jede Menge drin.

Wenn die ersten Moleküle und Atome im Essen entdeckt werden sollten sitzen wir dann aber echt in der Klemme. Was soll man dann noch essen?

dr. pop am :

Ich ess ja aus Prinzip nichts mehr, wo Gen mit drin ist.

FlyingT am :

jojosn hat doch extra oben geschrieben das sowohl Backpulver wie auch Hefe eigentlich Glutenfrei ist, es aber die Produkte auch mit Gluten gibt.

Ebenso wird Laktose auch in Produkten eingesetzt wo sie eigentlich nix zu suchen haben.

Und genau das ist das Problem für die betroffenen, man rechnet nicht damit das z.b. in Pommes ( eigentlich ja Kartoffeln) Gluten ist aber je nach dem welche Tüte du dir im Supermarkt nimmst ist es eben doch drin.

jojosn am :

Der Anteil an Gluten in Lebensmitteln als billiges, die Produkte aufblähendes Füllmittel geht seit Jahren steil nach oben - das ist (wie z.B. zum Nachteil des Verbrauchers verkleinerte Verpackungsgrößen, Analogkäse etc.) keine Verschwörungstheorie, sondern eine recht simple Tatsache. Bei manchen Aufbackbrötchen ist Gluten mittlerweile explizit an erster Stelle der Inhaltsstoffe. Da muss man erst einmal kein Drama draus machen - wer keine Zöliakie hat, dem macht das ganze ja nichts - aber aus der Sicht betroffener Patienten ist es eben recht kompliziert.

Dank einer nahezu unüberschaubaren Masse an Lebensmitteln findet man per Zutatenliste zwar in fast allen Kategorien glutenfreie Produkte, aber es gibt eben immer mal wieder Dinge, die einen den Kopf schütteln lassen. Glutenhaltige Hefe eben. Oder andere Kuriositäten - z.B. wird gebratener Speck (Speck ist ja von Natur aus glutenfrei, richtig?) in Hotels bevor er auf den Teller kommt nahezu IMMER kurz auf Weißbrot abgelegt, damit das überschüssige Öl abgesaugt wird. Zack, Gluten.

Nur ein Beispiel von vielen.

DJ Teac am :

"ei manchen Aufbackbrötchen ist Gluten mittlerweile explizit an erster Stelle der Inhaltsstoffe"

Das Problem dahinter sehe ich allerdings nicht.

jojosn am :

Das Problem ist für jeden ohne Zöliakie auch keines. Aber Weizengluten als oberste Zutat beleuchtet eine Entwicklung, die seit einigen Jahren dahin führt, dass immer mehr Lebensmittel eine immer größere Menge Gluten enthalten - mittlerweile auch Produkte, in denen es eigentlich nicht nötig wäre, aus Kostengründen aber reingepackt wird. Dazu gehören Brötchen natürlich nicht, wohl aber z.B. viele Sorten Schokolade u. eigentlich glutenfreie Süßigkeite. Oder Joghurt. Abgepackter Käse, bei dem Weizenmehl als Trennstoff für die einzelnen Scheiben benutzt wird - was nicht als Zutat gilt und daher nicht deklariert werden muss.

Wie gesagt: einerseits gibt es immer mehr spezielle (und teure) Produkte OHNE Gluten, andererseits gibt es immer mehr (günstige) Alltagsprodukte MIT zugesetztem Gluten. Für Zöliakie-Patienten ist das nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch des Preises - sich erschwinglich halbwegs abwechslungsreich zu ernähren ist da oft kaum noch möglich.

The other one am :

"Für Zöliakie-Patienten ist das nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch des Preises - sich erschwinglich halbwegs abwechslungsreich zu ernähren ist da oft kaum noch möglich."

Und? Wo ist das Problem? Ich kann dem noch nicht so ganz folgen.

jojosn am :

Was ist daran schwierig zu verstehen?

The other one am :

Krankheiten (und auch Behinderungen) gehen unter Umständen mit Einschränkungen und möglicherweise höheren Kosten einher. Das halte ich jetzt nicht für eine besonders neue Erkenntnis.

jojosn am :

Das stimmt natürlich.

Allerdings sollte die generelle Entwicklung doch eher dahin gehen, dass es für Betroffene einfacher wird, nicht von Jahr zu Jahr schwieriger. Mal ganz blöd gesagt: man würde es im Namen der Rollstuhlfahrer ja auch nicht unbedingt beklatschen, wenn die Stadt ab morgen konsequent Rampen durch Treppen ersetzt.

Hoffe ich zumindest. ;-)

The other one am :

"Allerdings sollte die generelle Entwicklung doch eher dahin gehen, dass es für Betroffene einfacher wird, nicht von Jahr zu Jahr schwieriger."

Was sollte denn den Antrieb für diese generelle Entwicklung darstellen?

DJ hat es schon richtig geschrieben:

"Am Ende stellt die Industrie nur das her was der Großteil der Kunden kaufen möchte."

Ein Freund von mir hat erhebliche Probleme wenn er in Kontakt mit Citrusfrüchten gerät. In jedem dritten Produkt, nicht nur Nahrungsmittel, befindet sich Zitronensäure. (Sagt mein Freund, ich habe das jetzt nicht überprüft). Darum kümmern sich die Hersteller auch kein Stück.

jojosn am :

Ich plädiere doch realistischerweise gar nicht dafür, dass sich die Nahrungsmittelindustrie im großen Stil auf Unverträglichkeiten einstellt (wenngleich auch einige große Hersteller mittlerweile glutenfreie Produkte explizit kennzeichnen, was sehr angenehm ist).

Es ist nur so schade, weil die zur Kostenreduzierung steigende Glutenmenge in industriell hergestellten Produkten ganz grundsätzlich einen Rückgang der Lebensmittelqualität bedeutet. Das ist halt irgendwo zwischen billigem Kokosfett in Eis / Schokolade, geklebten Fleischfetzen und sonstigen Auswüchsen einzuordnen, und das missfällt mir (ganz unabhängig vom steigenden Darmkrebsrisiko für Zöliakie-Patienten).

The other one am :

Sofern die Mehrzahl der Verbraucher die Hersteller in einen Preiskampf zwingen wird sich daran aber nichts ändern.

Ich denke das ist kein Problem welches man (zumindest alleine) den Herstellern anlasten kann. Da haben die Konsumenten auch einen erheblichen Anteil.

The other one am :

Und man sollte Rollstuhlfahrer nicht unterschätzen:

http://i46.tinypic.com/2mcg8k6.png

DJ Teac am :

Es bleibt einem noch immer übrige frisch zu kochen, was ich fast jeden Tag mache, und das sogar noch mit Spaß an der Freude.
Dabei spare ich dann sogar noch Geld.
Da ist das vermeiden von Gluten reine Übungssache und recht einfach.


Am Ende stellt die Industrie nur das her was der Großteil der Kunden kaufen möchte.

jojosn am :

Natürlich kann ich "frisch kochen", und natürlich ist es da einfacher (von glutenhaltigen Zutaten wie Nudeln, Mehlschwitze etc. abgesehen, aber das lässt sich umgehen). Zwischendurch ist's aber ungleich schwieriger: Tochter in der Schule, einer in der Klasse hat Geburtstag. Zweiundzwanzig Kinder essen Kuchen, ein Kind darf nicht. Jedes Mittagessen muss mit der Schule abgesprochen werden, teilweise bringe ich die Zutaten selber hin oder koche am Morgen vor, damit in der Kantine etwas aufgewärmt wird. Nachmittags bei Freundinnen - sie nimmt eine Liste mit, welche Süßigkeiten sie essen kann und welche nicht.

Momentan steht die siebentägige Klassenfahrt bevor - bedeutet: Alternativen zu sechs Mittagessen finden, für sechs Abendmahlzeiten Brot und glutenfreien Aufstrich mitgeben, während alle anderen vom Buffet essen. Alternativen für den französischen Crèpe-Nachmittag und für das Picknick mit Hotdog-Grill. Und das ist nur der Anfang.

Wirklich, ich beschwere mich nicht - wir kriegen das alles prima hin - nur ärgern mich manchmal diese dahingerotzten, ziemlich ignoranten Kommentare zur Zöliakie. Spaß macht das alles nicht, und ich frage generell auch nicht aus Jux und Dollerei doofe Fragen im Supermarkt, sondern weil es letztlich um die Gesundheit meines Kindes geht.

Bibuwitsch am :

Ich würde mir ja fürs Grillen noch glutenfreie Glut wünschen.
Würde man sich auch nicht mehr so verbrennen.

DJ Teac am :

Jaja, am Ende noch Alufolie auf den Grill tun, das haben wir gerne.
JEHOVA !

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